Dorsten
Die Schulen im Dorstener Stadtgebiet wurden nun mit Tablets ausgestattet, die Schülerinnen und Schüler mit Bedarf für schulische Aufgaben ausleihen können.
Dirk Hülsmann und Susanne Diericks.Foto: Privat - Stadt Dorsten

Digitalisierung der Dorstener Schulen ist auf dem Vormarsch

Alle Dorstener Lehrkräfte und die gesamte Schülerschaft werden mit digitalen Endgeräten ausgestattet

Dorsten -

1475 Tablets werden an die Schulen im Dorstener Stadtgebiet verteilt. Auch die Infrastruktur der Schulen wird ausgebaut.

Die Endgeräte haben einen Wert von rund 750.000 Euro. Damit ist Dorsten nun die dritte Stadt im Kreis Recklinghausen, die ihre Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf gemäß der Förderrichtlinie zum Digitalpakt mit den Tablets inklusive einer Hülle, einer abnehmbaren Tastatur und einem Eingabestift ausstattet. „Die Geräte für die Lehrkräfte werden zu 100 Prozent durch das Land NRW finanziert, denn das Land ist der Arbeitgeber unserer Lehrkräfte. Durch Förderprogramme werden die Geräte für die Schülerinnen und Schüler zu 90 Prozent finanziell gestützt, die restlichen zehn Prozent der Kosten übernimmt die Stadt Dorsten“, erklärt Susanne Diericks, Abteilungsleiterin der Dorstener Schulverwaltung. Von den 1475 Geräten sind mehr als die Hälfte, nämlich 879, für die Schülerinnen und Schüler. „Kinder aus Familien, die zuhause nicht auf ein Tablet zurückgreifen können, sind mit diesen Leihgeräten in der Schule und auch zuhause gut ausgestattet für den digitalen Unterricht und für die Erledigung von Hausaufgaben“, sagt die Abteilungsleiterin weiter. Übrigens: Auch die Lehrerinnen und Lehrer erhalten die Tablets als Leihgerät und müssen wie die Eltern eine entsprechende Nutzungsvereinbarung unterschreiben.

Vor den Endgeräten kommt die Ausstattung

Damit aber die Tablets effektiv im Schulalltag – auch nach dem Distanz- und Wechselunterricht während der Corona-Pandemie – genutzt werden können, müssen die Schulen im Stadtgebiet mit der passenden Infrastruktur ausgestattet werden. Hierzu zählen vor allem die Installation einer ausreichenden Zahl von Steckdosen und EDV-Anschlüssen sowie eine entsprechende Breitbandversorgung, um letztendlich auch die Technik im Hintergrund betreiben zu können. Dirk Hülsmann, Leiter der technischen Abteilung der Stadt, zieht hier eine positive Bilanz: „Bisher sind wir auf einem guten Weg. Ziel ist es die Schulen mit neuen Tafelsystem auszustatten und jeden Klassenraum mit WLAN zu versorgen, damit Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht einsetzen können.“ Die Gesamtschule Wulfen, die Bonifatiusschule, die St. Agatha Grundschule, die Albert-Schweitzer-Schule, die Neue Schule und die Urbanus-Schule sind bereits mit einer passenden Infrastruktur ausgestattet, die anderen Schulen folgen noch in diesem und spätestens dann im kommenden Jahr. „Sowohl die Beschaffung von Endgeräten als auch die Ausstattung der Schulen werden durch die Förderprogramme unterstützt. Die Zeitschiene für die Ausstattung gibt einen Zeitraum bis Ende 2025 vor. Intern haben wir uns aber einen strafferen Zeitplan gesetzt und möchten bis Ende 2022 die Förderprogramme vollständig umgesetzt haben“, sagt Susanne Diericks.

Digitalisierung war schon länger geplant

„Corona hat dahingehend natürlich einiges beschleunigt“, weiß auch Dirk Hülsmann. Seit der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Distanzunterricht habe das Land NRW mit der Zusatzvereinbarung „Sofortausstattungsprogramm“ einen weiteren Baustein zum Digitalpakt auf den Weg gebracht. „Damit wurde die Antragsstellung für uns deutlich unkomplizierter, denn um im Rahmen des Digitalisierungspaktes Förderung zu erhalten, mussten alle Details, wie beispielsweise benötigte Kabellängen, um Schulen auszustatten, eingereicht werden. Das war ein hoher Aufwand, den wir bei dem Sofortausstattungspakt nicht in dieser Größenordnung hatten“, berichten Susanne Diericks und Dirk Hülsmann.

Digitalisierter Unterricht nach Corona

Für den Distanz- und Wechselunterricht sind die Tablets natürlich eine absolute Notwendigkeit, betont die Schulverwaltung. Auch wenn die Schulen dann wieder im gewohnt regulären Betrieb öffnen und Schüler wieder vollumfänglich am Präsenzunterricht teilnehmen, sollen die iPads iein starker Teil im Schulalltag bleiben. „Aber schon jetzt befassen sich die Lehrkräfte, die bereits ein Tablet haben, mit den Möglichkeiten und unterstützen sich gegenseitig“, berichtet die Schulverwaltungsbeauftragte. Dirk Hülsmann ergänzt: „Dienstleister, die mit der Installation der digitalen Tafeln beauftragt sind, bieten darüber hinaus Einführungsveranstaltungen an, um den Umgang mit den neuen Systemen zu erleichtern. Details, welche App beispielsweise für welches Unterrichtsfach am besten geeignet ist, sollen dann noch folgen. Momentan aber tauschen die Kollegien untereinander ihre Erfahrungswerte aus.“

Wichtig sei aber jetzt erst einmal, dass schon viele Schülerinnen und Schüler aus den Abschlussklassen mit den Geräten arbeiten können. Diese sollen dann, so der Plan, nach den Ferien an ihre Nachfolger übergeben werden.

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Julia Liekweg

Julia Liekweg

julia.liekweg@aureus.de

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