Seit 1957 gibt es den Bücherbus in Gladbeck. Was ursprünglich als Provisorium gedacht war, hat sich im Laufe der Zeit zu einer festen Größe in den Gladbecker Stadtteilen entwickelt. Nach der damaligen Eröffnung der Stadtbücherei im Rathauspark, die heute die Galerie beherbergt, war angedacht worden, noch vier weitere Zweigstellen einzurichten. Das bedeutete zu dieser Zeit aber ein um rund 80.000 D-Mark höheres Kostenpaket pro Filiale – das Ganze ohne Ausstattung und Personalkosten gerechnet.
Vor 50 Jahren war dies eine mehr als stattliche Summe, die doch so manchen Zweifel an der Finanzierbarkeit aufkommen ließ. Trotzdem sollten auch die Menschen in den Stadtteilen die Möglichkeit bekommen, sich Bücher in näherer Umgebung ausleihen zu können. Da war die Idee, anstelle fester Häuser eine mobile Zweigstelle einzusetzen - geradezu ein revolutionärer Gedanke. Lediglich in Essen gab es zu der Zeit einen Bücherbus, der seine Kundschaft mit „geistiger Nahrung“ versorgte.
22 Jahre war Bus Nummer zwei unermüdlich im Einsatz, erhielt nach Jahren eine neue, grasgrüne Lackierung und wurde 1985 durch den jetzigen Bus ersetzt.
Rund 5.500 Medien werden seitdem im Bücherbus zur Verfügung gestellt. Neben den bewährten Büchern bietet der Bücherbus auch Zeitschriften, Hörbücher, Musik-CDs und DVDs an. Dadurch ist es möglich, auch weiterhin die jungen Gladbecker anzusprechen, die heute verstärkt Wert auf digitale Medien legen.
Neben der Anzahl der ausleihbaren Medien hat sich auch die Zahl der Haltepunkte vergrößert. Waren es früher acht Haltestellen, so sind es heute 20 Haltestellen, die der Bücherbus wöchentlich anfährt. Dass dies sich lohnt, zeigen die 100.000 Medien, die im Jahr über die Ausleihtheke der mobilen Bücherei gehen.