Schüler spielen Parlament

Jugendrat und Gymnasiasten tagten mit Verwaltungsvorstand und lieferten sich heiße Debatten

Gladbeck - „Ratsherr Bender bitte!“ Nach diesem Aufruf lief in dervergangenen Woche ein erst 16-jähriger Schüler zum Redepult des großenRatsaals. Ungewöhnlich auch, dass alle weiteren Teilnehmer der „Sitzung“ebenfalls erst 15 oder 16 Lenze zählten.


Bürgermeisterin war Marina Biel – imwirklichen Leben Mitarbeiterin der Stadt Gladbeck und ehemalige Schülerin desRiesener-Gymnasium. Der Sozialwissenschaftskurs des Gymnasiums hielt gemeinsammit dem Jugendrat der Stadt Gladbeck eine fiktive Ratsitzung ab.


Kommunalpolitische Entscheidungsprozesse erlebten die rund 40Jugendlichen im Rahmen des Projektes "Demokratie live erleben – mitgestalten,mitbestimmten,  mitreden", bei einemBesuch der Sitzung des Verwaltungsvorstandes unter Vorsitz von BürgermeisterUlrich Roland. Dabei konnten die jungen Leute aus erster Hand erfahren,wie der Verwaltungsvorstand wichtige Entscheidungen für die Stadt trifft undwie sie zustande kommen. „Es war eine einmalige Chance für uns, mal direkthinter die Kulissen der Stadtverwaltung blicken zu können“, so Max Hermanns vomJugendrat. Die Vorträge aus den Fachbereichen Umwelt, Kultur und Jugendanimierten die Jungen und Mädchen schließlich zu einem Planspiel, das in einerfiktiven Ratsitzung mündete. Die Schüler bildeten Fraktionen unterschiedlicherParteien – konservativ, liberal, ökologisch – das breite Spektrum war vertreten.Wie im richtigen Ratsleben gab es Mauschelpausen, in denen es letzteInstruktionen innerhalb der Fraktionen gab. Isabelle und Eva fanden diese Formdes Unterrichts gut: „Ist mal etwas anderes. Wir haben viel über Politik undVerwaltung gelernt.“ Ob sie allerdings vor einer echten Kulisse reden würden,zweifelten sie noch an. Nicole Hilfert, SoWi Lehrerin, freute sich über den Mutder Schüler, frei vor den anderen zu sprechen. „Interessant, dass Schüler, diesonst eher still sind, hier regelrecht aufblühen!“


Es gab dann auch heiße Debatten über Sinn und Zweck einermobilen Beratungsstelle zur Früherkennung häuslicher Gewalt oder über dieErweiterung der Besetzung des Jugendhilfeausschusses durch ein beratendesMitglied des Jugendrates – alles Themen, die nahe an den Interessen derJugendlichen liegen.


Bettina Weist, Jugendbeauftragte der Stadt zeigte sich begeistert vondem Engagement, das die einzelnen Schüler zeigten: „Das Projekt würden wirsofort wiederholen“!

(August 2007)

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