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Historischer Schnaps!

Der Kirchbube wurde speziell von Kirchhellenern für Kirchhellen entwickelt und erfreut sich nach kurzer Zeit bereits großer Beliebtheit

Kirchhellen - Ihre Kreativität und ihr Interesse an Kirchhellen haben die Macher des Internetportals www.kirchhellen.de ja bereits häufig bewiesen. Jetzt haben sie mit einem historischen Getränk auf sich aufmerksam gemacht. Zwar sei es nicht unbedingt Satzungszweck von www.kirchhellen.de, Spirituosen zu erzeugen, dennoch gaben Marco Willer, Jörg Boehm, Lars und Thorsten Schlüter sowie Frank Strömer den Ausschlag für die Idee des Kirchbuben.

So stieß Marco Willer eines Tages auf den Bericht über eine alte Brennerei in Kirchhellen, die von einem gewissen Alois Winkelmann betrieben wurde. Zeitlich einzuordnen war dies in die Zeit um 1900. Also wurde Kontakt zum Verein für Orts- und Heimatkunde aufgenommen und Ferdinand Schmitz machte sich die Mühe aus wenigen Dokumenten zu recherchieren,  wie das mit dem Schnapsbrennen in Kirchhellen damals gewesen ist und ob es gar noch alte Rezepturen der hergestellten Erzeugnisse gab. Er fand heraus, dass im Jahr 1814 eine Steuererhöhung viele kleine Brennereien offiziell zur Aufgabe gezwungen hatte – was illegal gebrannt wurde, kann nur geschätzt werden.
„Die Suche nach einer überlieferten Rezeptur gestaltete sich demnach als schwierig. Es erwies sich jedoch der große Bestand von Schlehdornpflanzen im Kirchhellener Ortsteil Grafenwald als sehr hilfreich“, erzählt Marco Willer. Also machten sich die selbsternannten Kirchhellener Schnapsforscher daran, einen Brenner zu finden, der den edlen Brand produzieren konnte. Im baden-württembergischen Landkreis Tuttlingen wurden sie fündig. „Der Schlehdorn gibt dem Getränk eine leicht süßliche Note und ist im Geschmack sehr mild", erzählt Marco Willer. Wenn es einen Kirchbuben gibt, muss es natürlich auch eine Kirchdame geben – darüber sind die Herren sich im Klaren und haben einen entsprechenden Likör für das kommende Frühjahr angekündigt. gj

200 Flaschen sind zunächst in den Umlauf gebracht worden. Erhältlich sind sie im Einzelhandel vor Ort (Preis: um die 15 Euro). Testen kann man den Kirchbuben aber auch im Brauhaus, Klosterstübchen, bei „Dieckmann-Keßler“ oder „Up de Schmudde“. Auch beim Wintertreff vom 29. November bis 1. Dezember wird es das historische Gesöff zu kosten geben.

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