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Beistand für Kranke

Patientenbegleiter bieten Hilfe für alleinstehende und kranke Menschen an – Weitere ehrenamtliche Begleiter werden gesucht

Gladbeck - „Das ist ein gutes Projekt für Gladbeck", ist Gudrun Müller überzeugt. Sie ist ehrenamtlich tätig als Koordinatorin des Projektes Patientenbegleitung. Krankheit kennt keine Generationen wissen die Initiatoren des Projektes und nicht jeder Mensch kann bei einem Krankenhausaufenthalt mit der Hilfe von Angehörigen oder Nachbarn rechnen. Genau diesen Menschen sollen die Patientenbegleiter zur Seite stehen – und das völlig kostenlos für die Patienten. Gerade in Außnahmesituationen, wie einem Krankenhausaufenthalt, braucht jeder Mensch jemanden, der für ihn da ist, ihm zuhört und ihm hilft, Vorbereitungen zu treffen. Hierzu gehört auch die Hilfe bei einer Rückkehr nach Hause oder aber Hilfe bei einem Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung. Damit auch alleinstehende Menschen ohne Angehörige icht auf sich allein gestellt sind, richtet die AWO im Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen in Kooperation mit der Stadt Gladbeck, dem Seniorenbeirat und der Seniorenberatung in trägerneutraler Ausrichtung die Patientenbegleitung ein: Für alle Menschen, die diese Hilfe benötigen.
 

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Martina Waldner, Rolf Kauls, Gudrun Müller und Karin Gerbig stehen hinter dem Projekt Patientenbegleiter.
Foto: Jana Golus

Die ehrenamtlichen Patientenbegleiter werden bei der AWO in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut FoGera ausgebildet, das mit großem Erfolg das Projekt PIA durchgeführt hat, aus dem schon die Nachbarschaftshilfe-Zweckel und das Seniorenbüro- Nord hervorgegangen sind. Die Aufgaben der Patientenbegleiter bestehen darin, sich Zeit für den Patienten zu nehmen, ihm zuzuhören und für ihn da zu sein. Außerdem handeln die Patientenbegleiter im Auftrag des Kranken und gehen auf seine individuellen Bedürfnisse ein. Sie unterstützen den Patienten bei allem, was bei einem Krankenhausaufenthalt zu erledigen ist, helfen ihm zum Beispiel den Koffer zu packen oder beim Einkaufen.

„Wichtig bei den ehrenamtlichen Patientenbegleitern ist uns vor allem Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit“, sagt Karin Gerbig, Koordinatorin für betreuerische Hilfen bei der AWO und gemeinsam mit Gudrun Müller Projektinitiatorin der Patientenbegleitung in Gladbeck. „Außerdem sollten die Patientenbegleiter Empathie entwickeln“, ergänzt Gudrun Müller. „Wichtig ist auch, dass die Ehrenamtlichen offen sind und auf den Menschen zugehen“, sagt Rolf Kauls, Vorsitzender des Seniorenbeirates. Mitbringen müssen die ehrenamtlichen Patientenbegleiter an spezifischen Vorkenntnissen nichts. Denn sie werden geschult. „Wir legen Wert darauf, dass die Schulungen praxisbegleitend stattfinden“, sagt Martina Waldner, Fachbereichsleitung für die ambulanten Gesundheitsdienste und Seniorenwirtschaft bei der AWO. Das bedeutet, dass mit den Patientenbegleitern aktuelle Fälle besprochen werden und die Ehrenamtlichen bei Fragen, mit denen sie sich für ihre Patienten auseinandersetzten müssen, unterstützt werden. „Dabei kann auch jederzeit jemand neu dazu kommen“, sagt Karin Gerbig.
 

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Karin Gerbig und Gudrun Müller sind die beiden Projektinitiatorinnen und stehen Interessierten gerne zur Verfügung.
Foto: privat

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt bis 2015. „Danach kann es verlängert werden, aber das ist natürlich eine Frage des Geldes“, sagt Rolf Kauls. „Wir hoffen jedoch, dass eine Nachhaltigkeit entsteht.“ Unterstützt wird das Projekt auch von der Stadt Gladbeck. „Aber solche Projekte sind immer schwer zu bewältigen und deshalb brauchen wir Mitstreiter“, sagt Rolf Kauls. Bereits elf ehrenamtliche Patientenbegleiter haben sich bisher gemeldet. „Das ist schon eine Menge, aber weitere, an der ehrenamtlichen Tätigkeit Interessierte, können uns gerne kontaktieren“, sagt Karin Gerbig. Und auch Menschen, die für den Notfall gewappnet sein möchten, können sich vorab melden, um in die Patientenkartei aufgenommen zu werden. „Wir führen dann ein Vorgespräch und können so schon einiges abklären, um die Menschen im Notfall bestmöglich betreuen zu können“, sagt Gudrun Müller. go

Wer Patientenbegleiter werden oder in die Patientenkartei aufgenommen werden möchte, kann sich an Karin Gerbig und Gudrun Müller unter (02043) 206147, (02043) 295467 oder patientenbegleitung@awo-msl-re.de wenden.

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