Schermbeck - Nach langjähriger Tätigkeit im Touristikbüro der Stadt Raesfeld ist Birgit Lensing seit Beginn des Jahres 2016 für die schöne Seite Schermbecks zuständig. Auf der neu eingerichteten Stelle wird die Touristikfachwirtin Aktionen organisieren, Hilfestellung geben, Veranstaltungen platzieren und vor allem den Radius erweitern, so dass sich Schermbeck im touristischen Gefüge der Kreise Borken und Wesel sowie dem Münsterland einbringt.

Foto: Gundis Jansen-Garz
„Es ist schon eine Herausforderung, in meinem Heimatort Schermbeck zu arbeiten. Zum Glück kenne ich natürlich viele Menschen und Mitstreiter und habe bereits von vielen Seiten Unterstützung erhalten. Es liegt mir sehr am Herzen die Grenze zwischen den Kreisen Borken und Wesel, den Regierungsbezirken, den Gemeinden Raesfeld und Schermbeck, den Verbänden Niederrhein, Ruhrgebiet und Münsterland und den Regionen Rheinland und Westfalen zu überwinden und alles offener und transpartent zu gestalten. Schließlich liegt Schermbeck mitten im Naturpark Hohe Mark/Westmünsterland.“
Dazu hat sie bereits einen Veranstaltungskalender erstellt, der zunächst einmal einen groben Überblick gibt, was im Laufe eines Jahres in Schermbeck ansteht. Zwei Flyer zu den Museen und Besichtigungen in Schermbeck sowie zum Wochenendworkshop „Kreative Metallgestaltung“ sind auch schon erschienen. „Das war mir zunächst einmal wichtig, dass auf einen Blick erkennbar ist, wie hoch die Anzahl an Aktivitäten bei uns im Ort ist“, sagt Birgit Lensing und ergänzt: „Das Metallbauseminar findet im Rahmen der Gartenakademie Münsterland statt – das ist bereits die erste grenzübergreifende Veranstaltung.“ An zwei Wochenenden (23./24. April und 17./18. September) können im Schlossereibeitrieb von Martin Stein Objekte aus Metall erstellt werden.
Im Februar gab es erstmals einen Stand auf der Touristikmesse in Kalkar. Mit dabei war auch das Strommuseum aus Damm mit interessanten Exponaten und Kostproben. Der Schermbecker Heimatverein hatte Geschichte im Gepäck und kleine Köstlichkeiten der Zuckerbäckerin ergänzten das Schermbecker Angebot. „Das war ein sehr gutes Wochenende für uns. Wir haben uns prima präsentiert. Es zeigt sich, dass die touristische Werbung Erfolg hat.“ Am 10. April geht es dann weiter mit Schermbeck.Rundum – der Familienradtour rund um Schermbeck.

Schermbeck.Rundum
„Schermbeck rundum“ erwacht aus dem Winterschlaf. Mit einer Fahrradtour. Ganz klar. Geschlafen haben aber nur die Fahrräder. Die Organisatoren haben an dem Thema gearbeitet und das Projekt weiterentwickelt.
Um 10.30 Uhr treffen sich wieder alle Teilnehmer am Rathaus, wenn sie mögen, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß. Nach einer kurzen Vorstellung der diesjährigen Neuerungen steigen alle Vorstände des Gemeindemarketingvereins „Wir sind Schermbeck e.V.“ auf die Räder und fahren in alle Himmelsrichtungen los – auf drei Routen rund um Schermbeck.
Wer mag, schließt sich an oder fährt auf eigene Faust los. „Wir versichern, gutes Wetter bestellt zu haben,“ so Jens Ostermann-Schellekes, der Vorsitzende des Marktingvereines.
Hier und da wurde die Route etwas verändert. Bei der Gölze Tour fällt das Restaurant „Hohes Ufer“ nun weg, es ist geschlossen. „Das hat Vorteile, dadurch ist die Tour rund“, so Thorsten Buchholz. Bei der „Teufelssteinroute“ wurde das Haus Mühlenbrock eingepflegt.
Die Gastwirte entlang der Strecke sind auf viele Gäste eingestellt und backen ein Extrablech frischen Kuchen und haben auch sonst einige Sonderangebote auf der Karte. Für Fussballfans: In der Selecao Soccerhalle schmeißt Yogi Strelitz am Nachmittag den Grill an. Pünktlich zum Fussballspiel und lädt zum Public Viewing ein.
Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke öffnen ihre Pforten, zum Beispiel das Strommuseum in Damm, das Bauernmuseum Sondermann in Weselerwald und das Heimatmuseum.
Neu in diesem Jahr: Bei einer Tour durch die Gemeinde oder bei einem Spaziergang als Einwohner durch die eigenen Straßen kann man jetzt mehr über das Dorf zwischen Rheinland und Westfalen erfahren.

Über Schilder mit QR-Code an den Sehenswürigkeiten entlang der Strecke besteht die Möglichkeit Audiodateien direkt vom Telefon abzuspielen. „Das ist Klasse“, so Buchholz, der dadurch mehr über seinen Heimatort erfahren habe. Auf einer Route durch den Ortskern sind über den Winter beispielsweise 15 solcher Hörstationen entstanden, die Einblicke in Machtverhältnisse, Grenzverläufe, Bistumszugehörigkeit und das Lebensgefühl vergangener Generationen im Ort bieten. Auch im Internet sind die Informationen abrufbar: http://schermbeck-rundum.de/historischer-rundweg-hoerstationen. Die Geschichten werden von Heimatkundler Hans Zelle und Jana Magdanz vorgetragen. Nach und nach werden weitere Stationen hinzukommen.
Der Marketingverein würde sich freuen, wenn Schermbecker Bürger weitere Einblicke in die Historie beitragen. Einfach eine kurze Notiz per Email an: info@schermbeck-rundum.de.
In diesem Jahr ermuntert der Gemeindemarketingverein Wanderer und Radfahrer dazu, alle gastronomischen Stationen während der Saison einmal zu besuchen und sich einen Stempelabdruck in die Begleitbroschüre geben zu lassen. Unter allen Tour-Bezwingern, die eine vollständige Stempelkarte im Tourismusbüro bei Birgit Lensing im Rathaus abgeben, verlost „Wir sind Schermbeck“ Gastronomie-Gutscheine.
Begleitbroschüre und Radwanderkarte sind zur Saisoneröffnung am Rathaus erhältlich, sowie jederzeit im Rathaus, in den Banken und in den Partnergastronomiebetrieben.
Gefreut haben sich die Organsiatoren über das durchweg positive Feedback, das sie erhalten. „Es gibt Gruppen, die sich gezielt im Schermbecker Hotel einmieten, um die Tour zu fahren“, freut sich Ostermann-Schellekes. Unter anderem über „Outdooractive“ soll „Schermbeck. rundum“ in Zukunft vermarktet werden. Die Aufgabe der überregionalen Vermarktung hat Birgit Lensing, Tourstikfachwirtin bei der Gemeinde übernommen.
Und was steht fürs nächste Jahr auf dem Programm, außer der Ausweitung der Stationen mit Audiodateien? Das wollte der Vorstand noch nicht verraten, nur soviel: „Wir haben noch was im Köcher und zwar für nächstes Jahr einen echten Knaller“, versprach Vorstandsmitglied Michael Leisten, Es bleibt also spannend auf „Schermbeck-rundum“.

Fotos gesucht – Perspektivwechsel
Bei einem Fotowettbewerb, den Birgit Lensing ins Leben gerufen hat, geht es um neue Perspektiven. „Ihr Blickwinkel ist gefragt. Wir möchten an Ihren Eindrücken aus unserem Dorf und der umgebenden Landschaft teilhaben. Wir suchen den liebevollen Blick für ein Schermbecker Fotoarchiv“, sagt sie. Jetzt gilt es also, neue Perspektiven zu entdecken nach den langen Wintermonaten. Die Tourist-Information beabsichtigt, ein Fotoarchiv mit „frischen“ Bildern anzulegen. Unter anderem wird daraus eine Imagebroschüre über Schermbeck entstehen. Unter www.wir-sind-schermbeck.de/tourismus/lieblingsplaetze hat der Gemeindemarketingverein schon einige Lieblingsplätze auf Schermbecker Gebiet zusammengetragen.
Natur- und Landschaftsführer(in) gesucht
Außerdem werden ab sofort interessierte Menschen gesucht, die sich um Flora und Fauna in Schermbeck kümmern möchten. In Zusammenarbeit mit der NUA (Natur- und Umweltschutzakademie NRW) findet ein Ausbildungslehrgang statt, der die Teilnehmer befähigt, die Tier- und Pflanzenwelt für Gruppen erlebbar zu machen. Wer Spaß am Umgang mit Menschen hat, Besuchern ein vielfältiges und qualifiziertes Exkursionsprogramm anbieten möchte, kann an dem Lehrgang, der in drei Blöcken mit 70 Unterrichtsstunden von Ende Mai bis Mitte September 2016 geht, teilnehmen. Das Naturparkhaus Tiergarten Schloss Raesfeld wird Schulungsort sein. Der Teilnehmerbetrag inkl. Prüfung beträgt 180 Euro. Für max. drei Personen übernimmt die Gemeinde Schermbeck diese Kosten, „damit verbunden ist jedoch die Verpflichtung für unsere Region einen Angebotsbaustein zu entwickeln und mit der Tourist-Info abgestimmte Gruppenangebote auszugestalten und anzubieten.“ gj/Gaby Eggert
Für alle Angebote steht Birgit Lensing als Ansprechpartnerin zur Verfügung: Telefon (02853) 910-202, birgit.lensing@schermbeck.de