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Hoher Orden für Gladbecker Pfarrerin

Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Gladbeck - Die Gladbecker Pfarrerin Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup ist für ihr jahrzehntelanges soziales Engagement von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Im Kreishaus Recklinghausen übergab Landrat Cay Süberkrüb den Orden.

Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup, seit Herbst vergangenen Jahres im Ruhestand, ist seit 2008 aktiv im „Gladbecker Bündnis für Courage“. Sie initiierte als Form der Erinnerungskultur das Legen von Stolpersteinen: In vier Projekten sind in den Jahren 2009 bis 2015 insgesamt 97 Stolpersteine in Gladbeck im Gedenken an verfolgte und ermordete, zumeist jüdische Familien zu den Zeiten des NS-Regimes vor den ehemaligen Wohnsitzen der Opfer verlegt worden. Auch Schulklassen regte die Geehrte zur Fortsetzung ihrer Recherchearbeiten zu diesem Thema an. Mittlerweile sind sie fester Bestandteil des Lehrplans, heißt es in der offiziellen Verleihungsbegründung des Bundespräsidenten. Für jede Stolpersteinaktion organisierte sie eine Gedenkveranstaltung, zu der sie auch die Angehörigen der Ermordeten einlud.
Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup organisierte Zeitzeugenveranstaltungen an Schulen, war Schulpatin für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und ist seit 2009 als beratendes Mitglied im Schulausschuss der Stadt Gladbeck tätig. Vor mehr als 25 Jahren gründete sie die Evangelische Flüchtlingshilfe und wirkte unter anderem 1992 an der Unterbringung von Flüchtlingen im Haus der Evangelischen Kirche mit. 2015 unterstützte sie den DRK-Kreisverband und half in einer Notunterkunft. Zudem hat sie sich für die Inklusion stark gemacht und mit ihrem Engagement dafür gesorgt, dass behinderte und nicht behinderte Kinder in Kitas und Schulen zusammen lernen und spielen.
„Diese öffentliche Anerkennung gebührt nur Menschen, die sich durch außergewöhnliches Engagement auszeichnen“, sagte Landrat Süberkrüb eingangs der Ehrung. Er bat die Ausgezeichneten, als Multiplikatoren aufzutreten. „Berichten Sie anderen von ihren Erfahrungen und erzählen Sie, wo sich ihr Einsatz gelohnt hat. Nicht in Euro und Cent, aber in Erfahrung, in Bereicherung des Alltags, in Anerkennung, Respekt und Achtung“, so Süberkrüb.

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