Foto: Privat

Bambinilauf über 100 Kilometer

Hans-Jürgen Rohkämper vom Lauftreff der Schermbecker Leichtathleten hat bei der „Tortour de Ruhr“ mitgemacht

Richtig gelesen: 100 Kilometer sind „nur“ der Bam­binilauf! Denn die ganze „Tortour de Ruhr“ ist 230 Kilometer lang. Die „Tortour de Ruhr“ ist ein Einladungslauf über drei verschiedene Distanzen. Einladungslauf bedeutet, dass man sich nicht einfach anmelden kann, wie zu jedem anderen Lauf, sondern man wird vom Veranstalter persönlich, meist auf Empfehlung eines anderen ehemaligen Teilnehmers eingeladen. Der Schermbecker Hans-Jürgen Rohkämper wurde zu diesem besonderen Lauf eingeladen.

Die längste Strecke startet in Winterberg und folgt dem wunderschönen Ruhrtalradweg bis nach Duisburg. Neben dem 230- und 100-Kilometerlauf wird auch noch ein „onehundred miles run“ (160 Kilometer) angeboten. Für alle Läufe gilt, es müssen Referenzen nachgewiesen werden. Für die 100 Kilometer ist eine vorherige erfolgreiche Teilnahme an einem Lauf über 50 Kilometer erforderlich, für die 160 mindestens 100 und um bei dem 230 Kilometerlauf teilnehmen zu dürfen, muss die Teilnahme an einem 160-Kilometerlauf nachgewiesen werden.
Hans-Jürgen Rohkämper hat schon mehrere Läufe über 50 Kilometer absolviert und als die Einladung kam, freute er sich und zögerte nicht lange mit der Zusage. Der Trainingsplan war recht schnell erstellt und auch die Crew zur Begleitung war schnell gefunden, denn die Versorgung unterwegs muss jeder Teilnehmer selbst organisieren.

Sonntagnacht um 2 Uhr ging es los Richtung Hagen für den Läufer und seinem Supporter Carsten Klein-Bösing (auf dem Rad). Um drei Uhr erreichten die beiden den Startort am Freizeitbad in Hagen. Nachdem die Startunterlagen abgeholt waren, wurde noch schnell die Verpflegung und die Ersatzlaufsachen gecheckt, dann ging es nach einem kurzen Briefing auch schon los.

85 Teilnehmer warteten auf den Countdown, der geflüstert wurde, um die Anwohner um 4 Uhr morgens nicht zu stören. Die ersten 1,5 Kilometer liefen die Läufer Ruhr-aufwärts alleine bis zu einem Wendepunkt und als das Feld dann nach drei Kilometern etwas entzerrter am Startpunkt vorbeikam, konnten die Radbegleiter ungestört zu ihren Läufern stoßen. Kalt war es an der Ruhr. Die eisigen Temperaturen ließen Läufer und Radfahrer leiden. Doch es galt höchste Konzentration, denn auch für die richtige Wegführung ist der Läufer selbstverantwortlich. In den ersten zwei Stunden waren auch Stirnlampen unersetzbar, um nicht vom rechten Weg abzukommen.

Nach 50 Kilometern war für Hans-Jürgen Rohkämper alles Neuland, denn diese Distanz war die längste Trainingseinheit, die er zuvor gemacht hatte. Die Sonne brauchte sehr lange, um im Nebel über der Ruhr ihre Kraft zu entfalten und so dauerte es bis zum Übergabepunkt am Baldeneysee bis auch dem Radbegleiter wieder warm wurde. Von hier begleitete Sonja Flohr den Schermbecker Leichtathleten auf dem Rad. Einen starken Willen brauchte Hans-Jürgen Rohkämper und einen Plan, die letzten 42 Kilometer im Kopf in kleine Abschnitte einzuteilen. Das alles gelang im Nachhinein betrachtet ganz gut, denn schon nach 9 Stunden und 40 Minuten durften die Familie und die Freunde vom Lauftreff den Schermbecker im Ziel begrüßen. Als vierter Mann des Gesamtfeldes über 100 Kilometer belegte er damit auch noch einen hervorragenden Platz. Insgesamt erreichten 74 Teilnehmer das Ziel.

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