Foto: Julian Schäpertöns

Kommt 2019 der Straßenbauboom?

Die Stadt Bottrop verspricht, im nächsten Jahr sei mit einem Straßenbauboom in Kirchhellen zu rechnen – Beigeordneter Klaus Müller tritt andersgearteten Eindrücken entgegen

Kirchhellen - Der städtische Technische Beigeordnete Klaus Müller ist dem in der Öffentlichkeit geäußerten Eindruck entgegen getreten, die Stadtverwaltung würde Straßenbaumaßnahmen – insbesondere in Kirchhellen – aus Personalmangel liegen lassen. Müller: „Das Gegenteil ist richtig: In diesen Wochen und Monaten werden die vorab notwendigen Schritte wie Entwurfsplanung, Öffentlichkeitsbeteiligung, Umsetzungsplanung, politische Beschlussfassung sowie Ausschreibung und Vergabe intensiv bearbeitet.“ Nach der derzeitigen Projektplanung sei daher spätestens im Jahr 2019 mit einem Straßenbauboom im Raum Kirchhellen zu rechnen.

In der vergangenen Bezirksvertretersitzung äußerten Kirchhellener Politiker ihren Ärger über die aktuelle Situation der geplanten Bauprojekte im Dorf. „Wir möchten nicht, dass Projekte in Kirchhellen von der Stadt auf die lange Bank geschoben werden“, waren sich die Kirchhellener Bezirksvertreter einig. Auch Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder zeigte sich unzufrieden: „Es kann nicht sein, dass die Sicherheit der Bürger gefährdet wird, weil Baumaßnahmen aufgeschoben werden.“ Konkret ging es um die geplante Querungshilfe an der Bottroper Straße in Höhe Am Pastors Busch. Hier soll für 43.000 Euro eine Mittelinsel entstehen, damit die Begehung dieser Straße sicherer wird. Doch wegen Personalmangel bei der Stadt wird diese nicht mehr 2018 kommen, obwohl für dieses Jahr im Haushalt die 43.000 eingeplant waren. Bereits im Januar 2017 wurde der CDU-Antrag mit breiter Zustimmung angenommen. Die Bezirksvertreter haben sich mit einem Brief an die Stadt gewandt, mit der Bitte, den Bau der Querungshilfe trotz Personalmangel in der Verwaltung vorzuziehen. Die Erfolgschancen sind gering.   

„Für die Querungshilfe auf der L 623 ist zur Errichtung einer Mittelinsel die Verschwenkung beider Fahrbahnen erforderlich“, sagt Beigeordneter Klaus Müller. Diese Verschwenkung bedürfe aber einer aufwendigen Ausführungsplanung, die aktuell erarbeitet werde. „Dieses ‚Straßenausbauprogramm‘ soll den zuständigen politischen Gremien im Herbst dieses Jahres zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Nach Ausschreibung und Vergabe kann diese Baumaßnahme dann zum Jahreswechsel zügig umgesetzt werden“, betont der Dezernent. So heißt es nun abwarten. 
 

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An dieser Stelle soll eine Querungshilfe entstehen – doch wohl erst im nächsten Jahr.
Foto: Julian Schäpertöns

Baubeginn an der Schneiderstraße wieder verschoben

Doch auch an der Schneiderstraße in Grafenwald geht es nur langsam voran. Der Beginn des Ausbaus sei eigentlich für diesen Sommer geplant. Doch von Seiten der Stadt heißt es, für diese besonders anspruchsvolle Kanal- und Straßenbaumaßnahme soll eine erfahrene städtische Bauüberwachung eingesetzt werden, die aktuell noch mit anderen ähnlich aufwendigen Maßnahmen befasst sei. „Im Sinne einer reibungslosen Abwicklung musste daher entschieden werden, den Baustart auf Anfang 2019 zu verschieben“, erläutert Klaus Müller. Bereits im Januar wurden die Kirschbäume am Straßenrand für die Baumaßnahmen gefällt. Dass nicht schon in diesem Jahr die Bauarbeiten begonnen haben, stieß bei den Kirchhellener Politikern auf Unverständnis. Schon seit Jahren ist der Ausbau der Schneiderstraße geplant. Nun soll also 2019 mit dem Ausbau begonnen werden...  

Weitere Projekte sollen umgesetzt werden


Die Stadt nimmt sich für das nächste Jahr viel vor. Für 2019 stehen noch weitere Projekte in den Startlöchern: Für den Ausbau der Dorfheide (Kanal und Straße) werde nach Durchführung der Bürgerbeteiligung die Ausführungsplanung fertiggestellt. Es folgen die politische Beschlussfassung und die Vergabe, so dass mit einem Baubeginn im Frühjahr 2019 zu rechnen sei. Der Ausbau der Hackfurthstraße soll dann im Herbst 2019 beginnen. Neben den genannten Vorarbeiten ist hier auch der für Mitte 2019 erwartete Förderbescheid der wesentliche Zeitfaktor. Außerdem könnte im Idealfall ebenfalls noch im Jahr 2019 mit dem Bau des Geh- und Radweges an der Gahlener Straße begonnen werden. Hier seien allerdings noch einige Vorarbeiten - auch von externen Akteuren - zu leisten.

Bezüglich der provisorischen Anbindung des Kirchhellener Rings an die Rentforter Straße für den Bauverkehr lägen die Anträge beim Landesbetrieb Straßen.NRW vor. Sobald eine Genehmigung von dort erteilt sei, könne der zuständige Bauträger aktiv werden. Müller: „Kanal- und Straßenbau am Tappenhof sind in vollem Gange, die Erschließungsmaßnahmen westlich Gartenstraße und Brandenheide werden nach den Sommerferien 2018 starten. Hier sind alle Vorbereitungen getroffen.“ js

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