Foto: Julia Liekweg

Heimathaus in Kirchhellen zeigt Schulen vergangener Tage

Im Heimathaus können ab dem 1. September 2019 Schmuckstücke zum Thema Schule besichtigt werden – Eine Zeitreise von etwa 1900 bis in die 70er Jahre

Lehrerin Michaela Grefen hat sich das Sammeln alter Schulsachen zur Leidenschaft gemacht. Jetzt hat sie ihre Schätze dem Heimathaus für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Alte Tornister, Schultüten, Bilder und unzählige Fundsachen hat die Grundschullehrerin Michaela Grefen bereits gesammelt. „Ich bekomme die Sachen auf ganz unterschiedliche Weise. Entweder finde ich sie selbst und hole sie mir. Manchmal treten aber auch Leute an mich heran und geben mir alte Schätze, die sie zuhause gefunden haben“, erklärt die Sammelliebhaberin. Angefangen habe ihre Leidenschaft schon im Kindesalter. Die 50-Jährige erinnert sich noch ganz genau: „Ich habe meinem Vater schon früher alles Mögliche an Büromaterial abgeknöpft. Locher, Tacker, Stifte, einfach alles.“ Ihr Vater war und ist bis heute auch derjenige, der sie bei ihren Ausstellungen unterstützt. Mittlerweile hat Michaela Grefen eine beachtliche Sammlung, die sie zu einem Schulmuseum zusammengestellt hat. „Mein Museum soll mobil bleiben“, erklärt sie entschlossen. Sie habe einmal Überlegungen angestellt, alles in einem Raum auszustellen, aber sie wollte unbedingt verhindern, dass die Ausstellungsstücke an Dynamik verlieren. „Jetzt räume ich immer mal wieder um. In einem festen Raum würde man wahrscheinlich irgendwann kaum noch etwas neu arrangieren“, war eigentlich der Hauptgrund für die Lehrerin, um bei der mobilen Museumsvariante zu bleiben. Dabei sei für Michaela Grefen nicht allein die Ästhetik der Dinge entscheidend, sondern vielmehr: „Mir vorzustellen, dass das Objekt, das vor mir steht, eine lebhafte Geschichte hinter sich gebracht hat – das ist das Spannende für mich“.

Auf einer Reise in die Vergangenheit können Besucher einen Eindruck vom Schullalltag der alten Zeit gewinnen. Foto: Julia Liekweg

Für die Ausstellung im Heimathaus hat sie sich ein Konzept überlegt und aus ihrer Sammlung reichlich geschöpft. Beim Betreten des Hauses befindet der Besucher sich in einem Raum, dem die Thematik Einschulung begegnet. Schultüten verschiedenen Alters zieren den Handlauf ins Obergeschoss, die lange Wand wird von alten Bildern von Einschulungskindern geziert. Eine Reihe von bunten, postkartengroßen Bildern begleitet die Besucher in den hinteren Raum mit dem Thema „Schule ist vielseitig“. Die schönen Erinnerungen, Elternbriefe, die Probleme einer anfänglichen Form der Schulpflicht thematisieren oder schlechte Begegnungen wie Mobbing finden sich hier visuell unterschiedlich dargestellt. Ein Film soll die Realität einer Klasse um 1900 darstellen. „Der Zweck meines Museums ist Generationen zu verbinden“, erklärt Michaela Grefen. Die Überlegung dahinter: Beim Thema Schule kann jeder mitreden. „Wenn die Oma mit ihrem Enkel keine Gesprächsthemen mehr findet, hat man durch Erzählungen über Schule damals und heute immer Berührungspunkte“, verspricht die engagierte Lehrerin. jl

Die Eckdaten der Ausstellung:
Sonntag, 1. September 2019: ab 11 Uhr Eröffnung mit Führung von Michaela Grefen.
Sonntag, 8. September 2019: 12 Uhr Bilderbuchkino mit Michaela Grefen und dem Buch „Der Zuckertütenbaum“ für Kinder im Grundschulalter.
Sonntag, 8. September bis Sonntag, 13. Oktober 2019: Ausstellung „Schulen einer alten Zeit“; 12 bis 16 Uhr.

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