Foto: Privat

Mit dem Wildthing Camp die Natur erleben

Die Kirchhellenerin Patrycia Harde bietet Kindern und Jugendlichen Waldspielgruppen und weitere Abenteuer im Grünen an.

Kirchhellen - Draußen sein, sich schmutzig machen, auf Bäume klettern, Buden bauen, springen, toben, lachen – all das machen Kinder heutzutage angeblich immer weniger. Dabei sind eben das Erfahrungen, die prägen, Erinnerungen, die bleiben und zudem ist Bewegung an der frischen Luft gut für die Gesundheit. Eben darum hat sich die Kirchhellenerin Patrycia Harde dazu entschieden, mit ihrem „Wildthing Camp“ Kinder wieder nach draußen zu holen und sie auf ihrem Weg quer durch Feld und Flur zu begleiten.

Mit verschiedenen Angeboten geht die dreifache Mutter schon auf Kinder ab drei Jahren zu, um ihnen zu zeigen, wie toll das Leben außerhalb des Wohn- und Kinderzimmers sein kann. „Es war mir eine Herzensangelegenheit, denn nur schmutzige Kinder sind glückliche Kinder“, lacht Patrycia Harde. Für ihre wöchentlichen Treffen nutzt sie das Gebiet rund um Heide- und Heidhofsee, wo neben der Natur auch einige Spielmöglichkeiten zum Verweilen einladen. „Das ist besonders für die ganz jungen Kinder wichtig, denn die müssen sich auch einfach mal auf dem Spielplatz austoben.“ Auch ein Picknick gehört bei jedem Treffen dazu, zu dem jedes Kind einen kleinen Rucksack mit Proviant mitbringt. Im Sommer geht es dann gerne barfuß durch den Bach, der Regen lässt immer wieder großartige Pfützen entstehen, die praktisch dazu einladen, in sie hineinzuspringen. „In diesen Fällen bin ich den Mamas immer sehr dankbar, die sich über vermatschte Klamotten nicht ärgern, sondern meine Arbeit mit den Kids total unterstützen.“

„Wilder Donnerstag“

Am „wilden“ Donnerstag sind bis zu zehn Kinder von acht bis zwölf Jahren gemeinsam in der Natur unterwegs, schnitzen, klettern, unternehmen kleine Wanderungen durch die Wälder, bauen Unterstände, erforschen die Gewässer und lassen dabei die Seele baumeln. Die Gruppe der „Waldwichtelzwerge“ ist kleiner, die Kinder jünger und Patrycia Harde sammelt sie sogar selbst alle im Kindergarten ein, um mit ihnen gemeinsam zum Heidhof zu fah­ren. „Das hat sich so ergeben, als meine Tochter selbst noch Kindergartenkind war und einige Mädels aus ihrer Gruppe sich für die Waldwichtel angemeldet haben. Da habe ich einfach alle zusammen abgeholt.“ Nun ist die Tochter bereits in der Schule, aber abgeholt werden die anderen immer noch im Kindergarten und nach zwei spannenden Stunden draußen in der Natur sogar nach Hause gebracht. „Ich habe ja meinen Bus, das passt alles wunderbar.“

Lachen, lernen, Lieder singen

Die Zeit wird genutzt, um den Wald, die Wiesen und ihre Tiere, Pflanzen und Bäume zu erkunden. Mit viel Spaß und allen Sinnen gehen die Drei- bis Sechsjährige den Geheimnissen der Natur nach. Es werden Naturmaterialien gesammelt, aus denen Bastelarbeiten entstehen, die Teilnehmer lernen die Jahreszeiten sowie Tiere, Pflanzen und Bäume kennen und erforschen den Wald. Immer wieder gibt es Lieder und vor allem viele Gründe gemeinsam zu lachen. „Ich greife immer wieder auf verschiedene wildnis- und naturpädagogische Übungen und Spiele zurück, sodass die Kinder ihren natürlichen Gestaltungs- und Forschungsdrang entfalten können. Denn darauf kommt es schließlich an.“

Waldstück gesucht

Wer braucht Spielzeug, wenn er Wald, Bach und Wiesen hat? Foto: Privat

Inzwischen gibt es zu den bestehenden Angeboten eine Gruppe mit „Waldmäusen“ für Erstklässler. Damit ist Patrycia Harde ziemlich ausgebucht, aber noch lange nicht am Ziel ihrer Vorstellungen und Wünsche. Aktuell möchte sie gerne Tagesgruppen annehmen, die am Wochenende mit ihr gemeinsam vorher geplante Aktionen erleben, die mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfen. „Dafür wäre es total toll, wenn ich ein Stück Wald zur freien Verfügung hätte, auf dem auch mal ein Tipi errichtet und stehen gelassen werden kann.“ Wer der 40-Jährigen an dieser Stelle Hilfe anbieten kann, darf sich gerne melden. Das Kontaktformular auf der Website www.wildthing-camp.de steht für alle Anregungen, Fragen und Anmeldungen zur Verfügung.

Wer sich für Wildthing interessiert, sollte wissen, dass es wirklich raus geht, der benötigt wetterfeste Kleidung und sollte vor allem offen sein für viele spannende Dinge. Patrycia Harde: „Mit den älteren mache ich auch mal Feuer, erkläre, welche Pflanzen essbar sind und erkläre etwas zu den Tieren, die uns begegnen. Ich bin für jeden Quatsch zu haben, Hauptsache er passiert in der Natur!“

Sommer in Schweden

Die wöchentlichen Treffen genießt der Kinder- und Jugendcoach sehr: „Ich liebe das Zusammensein mit den Kids, das macht mir unglaublich viel Spaß.“ Um die gemeinsame Zeit inmitten der Natur noch intensiver zu erleben, plant die Kirchhellenerin nun eine besondere Aktion: Sie möchte ein Sommercamp auf die Beine stellen und mit einer Gruppe von etwa zwölf Kindern für zwei Wochen nach Schweden reisen. „Das wäre ganz bestimmt ein richtig toller Sommer. Vielleicht klappt das ja irgendwann.“ ko

Zurück