Foto: Julia Liekweg

Für die berufliche Zukunft - Die neuen FSJ-Gesichter bei der Caritas Gladbeck

Seit September beschäftigt die Caritas in Gladbeck fünf neue motivierte junge Menschen – Für viele eine Möglichkeit, den eigenen Weg zu finden.

Gladbeck - Zum September 2019 bekommen die motivierten Mitarbeiter im Johannes-van-Acken-Haus und St.-Altfried-Haus Unterstützung. In der Betreuung und der Verwaltung haben im September junge Menschen angefangen, die noch auf der Suche nach ihrem Weg im Leben sind.

Annika Franz, Robin Schrewe, Illona Bogdan, Drilona Kicmari und Daniel Fricke heißen die neuen Gesichter bei der Caritas. Drilona wird ihren Bundesfreiwilligendienst im Bereich der Verwaltung absolvieren, während die anderen vier in die Arbeit im Bereich Seniorenbetreuung hineinschnuppern dürfen. Die jungen Menschen haben gerade ihre Schullaufbahn beendet, manch einer weiß aber noch nicht, wohin es mit ihm oder ihr beruflich gehen soll. Daniel, der Anfang September erst noch zwei Schnuppertage machen durfte hat sich noch ganz spontan entschieden, den freiwilligen sozialen Dienst bei der Caritas zu absolvieren. Motiviert, das freiwillige soziale Jahr anzutreten ist, der junge Mann allemal. „Die jungen Leute werden viel über sich selbst erfahren“, verspricht Gabriele Holtkamp-Buchholz, die schon einige FSJ-Jahrgänge betreut hat und auch hier eine Menge Erfahrung ihrerseits sammeln konnte.

Die ganze Situation ist natürlich neu für die jungen Menschen. „Es wird eine Umstellung für euch werden“, verkündet die erfahrene Caritas Mitarbeiterin. Nach der Schule einen Beruf zu beginnen kann in den ersten zwei Monaten schwierig sein. „Es ist uns aber sehr wichtig, dass ihr absolut zuverlässig seid“, verkündet sie den „Bufdis“. Dazu gehören unbedingte Pünktlichkeit, Sorgfalt bei der Arbeit und Verlässlichkeit.

Foto: Julia Liekweg

Die Motivation, den Bundesfreiwilligendienst anzutreten, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Gabriele Holtkamp-Buchholz erinnert sich an viele FSJler der vergangenen Jahre: „Einige haben im Bereich Betreuung erst gemerkt, dass der Pflegedienste ihnen nicht gefällt. Einige haben den BFD als Vorbereitung auf ein Studium gesehen“. Viel erfreulicher für das Caritas-Team sind aber diejenigen, die nach dem FSJ als Auszubildende geblieben sind. Der Einrichtungsleiter des Johannes-van-Acken- Hauses und des St. Altfried-Hauses, Lars Brinkbäumer, berichtet: „In den letzten zwei bis drei Jahren haben wir etwa zwölf FSJler hier beschäftigt. Sieben davon sind als Auszubildende bei uns geblieben“.

Nicht in der Ausbildung, aber verlängerter „Bufdi“, ist Armend Berisha, der für die Neuen zu einem wichtiger Ansprechpartner wird. „Armend hat ja auch schon alles hier gemacht, was euch bevorsteht“, sagt Gabriele Holtkamp- Buchholz. Nach dem BFD in der Betreuung möchte Armend jetzt auch die Seiten der Verwaltung kennenlernen. Auch das ist beim BFD nichts Neues. „Eine junge Dame wollte ihren BFD machen, um danach Soziale Arbeit zu studieren“, erinnert sich das Team der Senioren- und Pflegedienste. Dann habe sich die junge Frau damals umentschieden. „Sie hat dann auch einmal, wie viele andere, in die Verwaltung hineingeschnuppert und schlussendlich nicht Soziale Arbeit studiert“, erzählt Gabriele Holtkamp-Buchholz.

Sich selbst finden

Aber genau dafür sei der Bundesfreiwilligendienst auch da, wissen die erfahrenen Caritas-Mitarbeiter. Viele wissen nach der Schule noch nicht, wohin ihr Weg gehen soll. Im BFD geht es vor allen Dingen auch darum, sich selbst auszutesten und an sich zu wachsen. Sozialkompetenzen zu entwickeln und auszubilden sind dabei wichtige Aspekte. Die Notwendigkeit von Distanz und Nähe sind ebenfalls zwei äußerst wichtige Aspekte, die die jungen Erwachsenen einschätzen lernen müssen. Die erfahrene Caritas-Mitarbeiterin erklärt: „Ihr werdet Leute kennenlernen, die ihr besonders mögt. Aber ihr müsst unbedingt immer die professionelle Distanz zu wahren wissen“. Dabei helfe beispielsweise auch das Namensschild, dass jeder Mitarbeiter in den beiden Einrichtungen trägt. „So können wir die Gefahr verringern, dass Pflegebedürftige das Personal als Familienangehörige ansehen“. Die Waage zu halten zwischen einem liebevollen, professionellen und dennoch angemessen distanzierten Umgang mit den Menschen werden die fünf jungen Menschen im folgenden Jahr lernen können.

Die jungen Erwachsenen freuen sich auf die spannenden und neuen Aufgaben. Foto: Privat - Caritas Gladbeck

„Ekel. Damit werdet ihr euch auch stark auseinandersetzen müssen“, kündigt Gabriele Holtkamp-Buchholz an. Sie warnt die jungen Menschen, dass sie auch an ihre Grenzen stoßen können und dürfen, das sei ja nur menschlich. „Ebenso werdet ihr erfahren, dass euch die Arbeit mit einigen Menschen leichter fallen wird als mit anderen. Auch das ist nur menschlich“, betont die Zuständige. Illona schüttelt direkt den Kopf: „Nein, das glaube ich nicht“, ist sich die junge Frau sicher. Sie hat ihr Großmutter gepflegt und wird mit ihrer motivierten und offenen Art das Team mit 20 Stunden in der Woche unterstützen.

Die Motive der FSJler sind insgesamt durchaus ähnlich. Annika und Daniel wollen den Umgang mit Menschen lernen; lernen, wo ihre Schwächen und ihre Stärken sind und wann sie eventuell an ihre Grenzen stoßen. Robin hingegen hat schon eine ziemliche genaue Vorstellung: Er möchte in seiner beruflichen Zukunft gerne mit Senioren arbeiten, den Bundesfreiwilligendienst nimmt er als Chance, in das Berufsfeld schon einmal hereinzuschauen. In erster Linie aber freut sich das Caritas-Team auf die Zusammenarbeit im kommenden Jahr. Gabriele Holtkamp-Buchholz erklärt ganz deutlich: „Für uns sind die Freiwilligendienstler so wichtig. Wir nehmen sie nicht als selbstverständlich, sie sind keine schlecht bezahlten Ersatzpflegekräfte. Wir ehren ihren Einsatz.“ Und so gut aufgenommen starteten die fünf, und Armend für weitere sechs Monate, in ihren neuen Lebensabschnitt. jl

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