Vor einem Jahr eroberte die damals 21-jährige Gestaltungsassistentin in der Rathaus-Druckerei bei einem spannenden Wettbewerb die Appeltatenwürde. Anfangs sah es nicht ganz so vielversprechend aus, denn mit nur 73 Zentimetern hatte sie die kürzeste Apfelschlange geschält. Doch sie setzte sich in den anderen Disziplinen des Wettbewerbs durch. Im entscheidenden Stechen musste das Gewicht eines Korbes voller Äpfel möglichst genau geschätzt werden. Auch hier bewies sie ihr Können und entschied letztendlich den Wettkampf für sich.
Aufregender Tag
Ein aufregender Tag mit weißer Kutsche und Krönungszeremonie stand nun auf dem Programm. Bei herrlichem Sommerwetter wurde ihr von Vorgängerin Meryem Cin die Krone und die Apfelwürde übergeben. Danach startete der festliche Umzug durch die Stadt, begleitet von einer beeindruckenden Eskorte.
Mit dem Gewinn hatte sie allerdings überhaupt nicht gerechnet. Ihr Ehrgeiz war jedoch entfacht, weil ihr Freund nicht von ihrem Erfolg überzeugt war und sie ständig daran erinnerte. "Ich denke dann immer, jetzt erst recht!", sagte die junge Frau, die aus Liebe zu ihm nach Gladbeck gezogen war. Im Laufe der letzten 12 Monate war er wiederholt gezwungen, als Strafe dafür auf seine Liebste häufiger zu verzichten.
Mit dem Gewinn der Apfelkrone übernahm Chiara Rasche zahlreiche Verpflichtungen. Zu ihren Aufgaben im vergangenen Jahr zählten Auftritte in Kindergärten, Altenheimen und der Besuch der Partnerstadt Alanya. „Es war super aufregend. Sehr viel ist in dem Jahr passiert. Ich fand´s schön“, berichtet die 22-Jährige über ihr Jahr als Appeltatenmajestät. Auf die Frage nach ihrem persönlichen Höhepunkt nennt sie spontan die Krönungszeremonie, aber auch die Reise nach Alanya hinterließ einen unvergesslichen Eindruck. Die ersten zwei Tage verbrachte sie dort mit Sightseeing und anschließend war der Strand angesagt, „denn es war sehr heiß dort“ erinnert sich die junge Frau.
Gute Laune und Freude verbreiten
Für ihre Nachfolgerin als Appeltatenmajestät rät sie, zu jedem Termin zu gehen, gute Laune zu versprühen und den Menschen Freude zu bereiten. Würde sie es noch einmal tun? Chiara Rasche denkt nach und wird nachdenklich: „Wahrscheinlich nicht, denn viele Termine kollidierten mit meiner Arbeitszeit, was zu Minusstunden führte, die ich natürlich nacharbeiten musste.“ Aber sie hat dadurch Gladbeck schneller und intensiver kennengelernt. „Es hat mich gefreut, die Stadt zu repräsentieren“, fasst sie zusammen.
Jährlich am ersten Wochenende im September wird die traditionelle Apfelolympiade ausgetragen, bei der sich die Teilnehmer in diversen Disziplinen rund um den Apfel messen. Die Siegerin hat die ehrenvolle Aufgabe, für ein Jahr die Stadt zu repräsentieren.
