Gladbeck
Foto: Stadt Gladbeck

Kita-Gipfel: "Bestmögliche Bildungschancen für alle Gladbecker Kinder"

Für eine Verbesserung der Betreuungssituation - Stadt und Kita-Träger unterzeichnen gemeinsame Vereinbarung

Gladbeck -

Allen Gladbecker Kindern von klein auf soziale Integration und die bestmöglichen Bildungschancen eröffnen: Dies ist das erklärte Ziel der Teilnehmer des 2. Kita-Gipfels, zu dem Bürgermeisterin Bettina Weist am Freitag, 16. Februar, in den Ratssaal eingeladen hatte.

Hier unterzeichnete die Bürgermeisterin nach einer konstruktiven Diskussion gemeinsam mit Vertreter der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde Gladbeck, des Kita-Zweckverbandes Essen, dem SkF e.V., der Falkennest gGmbH, des Waldorfkindergartens e. V. sowie einer Sprecherin der Kindertagespflege die „Gladbecker Vereinbarung zur Ergänzung und Verbesserung der Versorgungssituation in der Kindertagesbetreuung“. Junikum hatte bereits im Vorfeld unterzeichnet, die Unterschrift des AWO Unterbezirks Münsterland RE erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

„Ich bin mir sicher, dass dies ein guter Weg ist, dass wir so zu einer Verbesserung der Betreuungssituation beitragen können – und gegenüber der Landesregierung noch einmal verdeutlichen, dass wir bessere Rahmenbedingungen benötigen, um unsere Aufgaben gemäß unserer Verantwortung den Kindern und den Eltern gegenüber zu erfüllen“, sagte Bürgermeisterin Bettina Weist, die das tatkräftige Mitwirken und die große Bereitschaft aller Beteiligten lobte, gemeinsam dem Kitaplatzmangel in Gladbeck entgegen zu wirken.

Vormittags- und Nachmittagsbetreuung

In der gemeinsamen Erklärung heißt es, dass auf der Grundlage des Gladbecker Kita-Gipfels die Träger der Kindertageseinrichtungen sowie die Vertretung der Gladbecker Kindertagespflegen nachfolgende Maßnahmen prüfen, unterstützen und befürworten, um mehr Kindern auch kurzfristig eine Betreuungsmöglichkeit anzubieten. Geprüft werden soll die Realisierung und Nutzung von Kita-Plätzen durch die Doppelbelegung von einzelnen Gruppen oder einzelnen Plätzen durch die Einführung einer Vormittags- und Nachmittagsbetreuung. „Damit könnten im Bereich der 25 Stundenbetreuung zusätzliche Kinder in den Kitas versorgt werden“, erläutert Sozialdezernent Rainer Weichelt. Hinzu kommt die Bereitschaft aller Träger der Gladbecker Kindertageseinrichtungen, zusätzliche Aufnahmen von Kita-Kindern im Rahmen des KiBiz von mehr Kindern zu realisieren. Eine Bereitschaft und Möglichkeit mehr Kinder aufzunehmen, wird auch im Bereich der Kindertagespflege geprüft. Zusätzlich soll das Angebot alternativer Betreuungsmöglichkeiten ausgeweitet werden, z.B. durch die Schaffung von weiteren zusätzlichen Brückenangeboten. Darüber hinaus ist die Einführung und jährliche Durchführung ärztlicher Untersuchungen in Kindertageseinrichtungen aller neu aufgenommenen Kinder angedacht, um geeignete Maßnahmen zur Förderung der Kinder frühzeitiger starten zu können und zur Entlastung und Stärkung der pädagogischen Fachkräfte beizutragen.

Über die vorgenannten Maßnahmen hinaus plant und prüft die Stadt Gladbeck als Trägerin der Jugendhilfe eine zusätzliche Gruppe am Stadtgarten in Alt-Rentfort, Johowstraße, oder an alternativen geeigneten Standorten, als Waldkita-Gruppe einzurichten und zu betreiben.
Zudem fordern die Unterzeichner der Vereinbarung von der Landesregierung eine schnelle Reform des KiBiz, die Schaffung einer tragfähigen Basis für die Bildung und Betreuung der Kinder, die Lockerung von Vorschriften des Landes sowie des Landesjugendamtes und eine großzügige Anwendung bzw. Nutzung bestehender Ermessensspielräume. Zudem wird dringend eine Abkehr von einem unterfinanzierten System hin zu einer auskömmlichen Finanzierung und damit eine finanzielle Entlastung von Trägern und Kommune benötigt. Auch wird der Start einer Ausbildungsoffensive mit Attraktivitätssteigerungen für die Berufe in der Kinderbetreuung gefordert.

Abbau von Bürokratie

„Wir brauchen neben einer vernünftigen Finanzierung auch eine Entlastung des Personals, den Abbau von Bürokratie, die Förderung von multiprofessionellen Teams und ausreichend Fachkräfte, die in diesem Berufszweig ausgebildet werden“, unterstreicht die Bürgermeisterin
und fügt an: „Wir tun hier vor Ort, was wir können, um mehr Kindern einen Besuch der Kita oder der Tagespflege zu ermöglichen.“

An dem Kita-Gipfel haben sich auf Einladung der Bürgermeisterin Experten und Expertinnen der Gladbecker Kita-Landschaft zum zweiten Mal gemeinsam zur Betreuungssituation in den Kitas ausgetauscht und sich über mögliche Maßnahmen zur Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze verständigt. So kamen die Geschäftsführer der Träger, Kita-Leitungen, Vertreter der Kindertagespflegepersonen, Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sowie der Verwaltung von Jugendamt bis Baudezernat zusammen.

Quelle: Stadt Gladbeck

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