Gladbeck
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KoKi-Tipp: 1000 Zeilen

Eine wahre Geschichte, schockierende Einblicke in die Medienwelt und ein packendes Filmerlebnis

Gladbeck -

Am 24. März um 18 und um 20 Uhr zeigt das Kommunale Kino Gladbeck den deutschen Blockbuster „Tausend Zeilen“. Die Grundlage für das Filmspektakel bietet der Skandal rund um den jungen Spieglreporter Claas Relotius aus 2018 – der ein oder andere kann sich vielleicht erinnern. Aufgedeckt hat damals. Den Skandal deckte Juan Moreno auf, der ebenfalls für den Spiegel arbeitete und die Geschehnisse in seinem Bestseller „1000 Zeilen Lüge“ aufdeckte. Auf dieser Grundlage schuf Michael Bully Herbig das Drama 1000 Zeilen.

Der Spiegel ist für seine renommierten politischen Publikationen bekannt. Welch Skandal, sollte auffliegen, dass die Inhalte mehrere Artikel aus der Feder eines aufstrebenden Reporters frei erfunden sind, nicht? Genau so ereignete sich einer der größten Skandale in der Geschichte des deutschen Journalismus.

Der Spiegel heißt „Die Chronik“, Moreno heißt „Juan Romero“ (Elyas M’Barek) und Relotius heißt „Bogenius“ (Jonas Nay) – während die Namen verändert wurden, basiert die Geschichte auf wahren Begebenheiten. Die Storys fliegen dem jungen Bogenius nur so zu. Darauf ist Romero insgeheim neidisch, doch gemeinsam sollen sie eine Titelstory erarbeiten. Während seine eigenen Erläuterungen irgendwie leblos wirken, hat sich Bogenius wieder einmal selbst übertroffen. Das mach Juan stutzig.

Während Bogenius seine Zeit an schönen Orten verbringt und seine eigene Wortgewalt geradezu auf das Papier fließt, kämpft Moreno mit seinem Privatleben. Er muss sich um seine Familie kümmern, ist aber eigentlich nur damit beschäftigt, die Machenschaften seines gefeierten Kollegen aufzudecken. „M’Barek verkörpert die Rolle toll, er gewinnt echten Helden-Charakter, wobei Bogenius einfach nur glatt wirkt“, erklärt Agnes Smeja-Lühr vom Kommunalen Kino. „Er ist der liebenswerte Part des Duos.“

„Tausend Zeilen“ gibt die Möglichkeit, eine andere Sicht auf die Medienwelt einzunehmen. Zuschauer können einen Blick in große Redaktionen werfen und erfahren, wie gearbeitet wird und worauf es ankommt. „Das Thema Wahrheit und Lügen in der Medienlandschaft ist wirklich spannend erklärt und lässt uns mehr hinterfragen“, so Smeja-Lühr. „Während der Verlauf des Films durchaus dramatisch ist, ist die Erzählart allerdings durchaus in Teilen humorig und satirisch. Alles ist ein wenig überzeichnet.“

Für alle, die die Hintergrundgeschichte aus 2018 vielleicht bereits kennen oder spätestens jetzt kennenlernen möchten.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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