Gladbeck
Fotos: Nicole Gruschinski

Künstler öffnen ihre Türen

Kunst- und Designroute bietet wieder einen Eindruck in Gladbecks Künstlerszene - mehr als zehn Orte öffnen ihre Türen und gewähren Einblicke in ihre kreative Arbeit

Gladbeck -

Gladbeck bietet eine Vielzahl großartiger Künstler. Sie unterscheiden sich stark in Stil, Material und Design. Die lokale Kunstszene reicht von Holzschnitzereien bis hin zur abstrakten Malerei und bietet viel zu entdecken. Am besten erlebt man dies während der Kunst- und Designroute vom 21. bis zum 22. September, wenn einige Künstler ihre Gärten und Ateliers für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

„OFFENSICHTLICH“ bietet die Kunst- und Designroute wieder viel zu entdecken. Über zehn Orte öffnen im Stadtgebiet ihre Türen, um Einblicke in ihre kreative Arbeit zu gewähren. Traditionsgemäß beginnt sie am dritten Septemberwochenende. Die pinken Fahnen vor Ateliers, Werkstätten und Galerien laden zum Entdecken und Verweilen ein. 22 Künstler, die Jugendkunstschule sowie Kiki und die Hafenratten freuen sich über möglichst  zahlreiche Besucher. Auch dieses Jahr sind wieder einige bekannte Gladbecker Künstler vertreten, sowie viele, die man unbedingt kennenlernen sollte, falls sie einem noch nicht bekannt sind.

Die diesjährigen Teilnehmer sind:

Der Holzschnitzer Ralf Augustin beteiligt sich auch dieses Jahr wieder mit seinen Lieblingsmotiven, den humorvollen und originellen „Pfundskerlen“. Man findet ihn in der Gartenstraße 5a in Butendorf. Die charmanten Pfundskerle gibt es in vielen Größen und Varianten, mittlerweile auch in Beton, wobei jedes Stück ein Unikat ist. Letztes Jahr wurde der Kunstpfad im Wittringer Wald durch ihn erweitert. In Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr Gladbeck entstand der von ihm kreierte "Regenbogenbaum".

In der "Alten Spedition" in Butendorf, Ringeldorfer Straße 6, stellen mehrere Künstler ihre Werke aus. Katya Ayoub zeigt erstmals ihre gemalten und bestickten Erinnerungen und Träume, die sie in fragile und plastische Kunstwerke verwandelt. Karolin Dumpe, ansässig  in der "Alten Spedition", legt Wert darauf, dass Kunst gleichzeitig hochwertig und authentisch sein kann, ohne abgehoben zu wirken. Mara Miletzki ist 2024 zum ersten Mal bei der Kunst- und Designroute vertreten und zeichnet sich durch abstrakte Leinwände und Zeichnungen mit vielfältigen Farbkombinationen und Formen aus. Iryna Minkner-Romanova, die schon letztes Jahr teilnahm, präsentiert dieses Jahr ihre in Acryl gemalten Werke in zwei Teilen: "Herbstmotiv" und "Regatta".

Das MAGAZIN auf der Talstraße 11 in Schultendorf ist ein wahrer Hort der Kreativität. Dort begegnet man unter anderem Dirk Gerigk, einem neuen Teilnehmer der Kunst- und Designroute, der seine Fotokunst vorstellt. Auch der Künstler Ernst Heye ist wieder mit von der Partie und wird mit seiner filigranen Drahtkunst die Besucher verzaubern. Die Hausherrin Susanne Schalz präsentiert ebenfalls ihre Arbeiten. Mit ihren farbenfrohen Fördertürmen „Alwinchen“ demonstriert sie, dass das Ruhrgebiet weit mehr als nur grau ist – es ist ein „Pott in Farbe“. Sandra Sump aus Rentfort ist ebenfalls erneut dabei und zeigt ihre mit Spachtel und „Kreditkarten“ gemalten Werke, die von persönlichen, emotional bewegenden Themen inspiriert sind. Beni Veltum, vielen Gladbeckern durch seine Graffiti und Popart bekannt, hat seine Handschrift unter anderem im Tunnel am Goetheplatz hinterlassen. Dort ziert der Namensgeber von Straße und Platz, dank Veltum, die Wand und verwandelt den einst tristen Tunnel in ein kleines Kunstwerk.

Kiki & die Hafenratten

Ein Highlight im "MAGAZIN" ist der Auftritt von Kiki & den Hafenratten am 21. September um 19 Uhr. Die Texte, Balladen und Lieder von Joachim Ringelnatz und Fritz Grasshoff, bevölkert von Rotlichtgaunern, Karussellbremsen, zweifelhaften Damen und dem Seemann Kuddeldaddeldu, werden von Kiki & ihren Hafenratten zum Leben erweckt, sodass jede Bühne zur Kulisse einer verruchten, verrauchten Haifischbar wird. Absurdität, Dadaismus, Dekadenz, Komik und Tragik verschmelzen dabei, meisterhaft untermalt von Butch Delgado & Lenny Vegas mit Akkordeon, Ukulele, Spannungsgeneratoren und einer Vielzahl kurioser elektronischer Instrumente.

Künstlerisch ganz anders ist Manuel Krauß dagegen unterwegs. Ihn findet man in seinem ADM-Shop auf der Beethovenstraße 27 in Zweckel.  „ADM“, was für Aqua Design Manuel steht, ist ein ganz neues Erlebnis in den Reihen der Kunst- und Designroute. Die Location verspricht eine Auszeit vom Alltag mit einer Auswahl an exotischen Wurzeln, Steinen und anderen Materialien für Aquaristik und Terraristik, die kunstvoll präsentiert werden. Durch Upcycling erhalten exotische Tiere ein innovatives und kreatives Heim.

Auszeit vom Alltag

In der „Neuen Galerie“ auf der Bottroper Straße 17 kann man weiterhin die Ausstellung „ The person sitting next to her in his death scene“ von Liza Lacroix aus New York bewundern. Die künstlerische Praxis der gebürtigen Kanadierin umfasst Malerei, Audio, Installation und ortsspezifische Interventionen.

Auf der Schützenstraße 80 ist Franz-Josef Lamczak anzutreffen. In seiner wahrscheinlich farbigsten Garage präsentiert er seine 100 ungleichen Acrylgemälde. Die Garage stellt ein dreidimensionales Kunstwerk dar. Zudem hat er sein Eigenheim in eine Galerie umgestaltet.

Sabine Löbbecke stellt ihre Kunstwerke auch zu Hause aus. In ihrem malerischen Garten an der Allinghofstraße 48 in Gladbeck-Ost können Besucher ihre einzigartigen Kreationen bestaunen – von Acrylgemälden und liebevoll gestalteten Grußkarten bis hin zu zauberhaft bemalten kleinen Holzhäusern, von denen jedes ein Unikat ist. Diese Werke können natürlich auch direkt vor Ort erworben werden. Ihre abstrakten Acrylarbeiten auf Leinwand, Papier und Holz werden sicherlich die Gäste begeistern.

Kunst in der Kirche

Im "Atelier 1952" auf der Josefstraße 9 in Alt-Rentfort sind mehrere herausragende Künstler vertreten. Unter ihnen ist Antje Meier, die nach monatelanger Modernisierung mit der Eröffnung des "Atelier 1952" in der ehemaligen Martin-Luther-Kirche dem Ort ein völlig neues Ambiente verliehen hat. Mit viel Liebe zum Detail und einem Auge für das Besondere hat sie den früheren "Kulturtempel" in ein modernes Kunstzentrum verwandelt. Ihre farbenfrohen, abstrakten Gemälde und lebhaften Tierbilder, die die Fantasie anregen und Freude ausstrahlen, sind ihr Markenzeichen. Auch Ulrike Pollmann präsentiert hier ihre einzigartige Fotokunst. Sie erschafft dynamisch bewegte Bilder mittels ICM (Intentional Camera Movement), die ihren Werken eine beeindruckende Wirkung verleihen, die man gesehen haben muss.

Stefanie Morgenthal ist eine abstrakte Künstlerin, die die mutigen Farben liebt und mit vielen, verrückten Strukturen experimentiert. Sie malt „ hauptsächlich abstrakt, gerne mit mutigen Farben und vielen Strukturen.“, sagt sie selbst. Ihre Werke kann man auf der Straßburgerstraße 12  in Brauck bewundern.

In der JugendKunstSchule Butendorf auf der Schachtstraße 51 präsentieren sich drei Künstler. Eine davon ist Katrin Natzkowski-Schwarz, deren Werke in Acryl, Spachteltechnik, Struktur und Collage, Aquarell mit Gouache und Tusche sowie handmodellierte Keramik-Objekte und Plastiken dieses Jahr

Zurück

Nicole Gruschinski

Nicole Gruschinski

n.gruschinski@aureus.de

Diesen Artikel teilen