Malen war schon immer die Leidenschaft von Iryna Minkner-Romanova. Schon im zarten Alter von fünf Jahren hat sie damit angefangen. „Doch da in der Ukraine man mit Kunst nicht seinen Lebensunterhalt finanzieren kann“, so Iryna, studierte sie an der Technologischen Universität „Podillya“ Wirtschaft und Finanzen, zusätzlich aber auch Kunst und Design. In ihrer Heimat arbeitete sie erst beim Finanzamt und anschließend im sozialen Wirtschaftsbereich. Bis sie im August 2016 in Kiew ihren Mann und große Liebe Udo kennenlernte. Bereits nach drei Monaten bat er um ihre Hand, doch es dauerte neun Monate und etliche Behördengänge, bis die frischvermählte Ehefrau nach Deutschland konnte. Im Vergleich zu heute war es zu der Zeit noch wesentlich komplizierter. Zudem musste Iryna erst noch einen Deutschkurs machen.
Aber auch für Sohn Vladyslaw war die Anfangszeit in Deutschland nicht ganz einfach. Der damals 13-jährige musste in der Schule erst einmal die neue Sprache lernen und dazu die 8. Klasse wiederholen. Nicht ganz einfach für einen Jungen mitten in der Pubertät. Doch auch der inzwischen 19-jährige hat sich in Deutschland mittlerweile gut eingelebt.
Liebe auf dem ersten Blick
In Gladbeck begann sie, mit Unterstützung ihres Mannes, ihren Traum vom Malen wieder umzusetzen, „allerdings in eine andere Richtung als zuvor in der Ukraine“. Anfangs nur für den eigenen Hausstand, ergaben sich über private Besuche von Freunden und Geschäftspartnern ihres Mannes erste Auftragsarbeiten. „Dies ermöglichte mir, den Traum selbst zu finanzieren und auszubauen“, freut sich die Künstlerin. Ihre Bilder drücken häufig den jeweiligen Gefühlszustand aus. Das Chaos in der Ukraine und Israel belastet sie sehr und diese Emotionen fließen in ihre Bilder ein. Hinzu kommt natürlich, dass ihre Familie und viele Freunde noch in Charkiw in der Ostukraine leben.
Ihre Werke sind ganz unterschiedlich. Ein bevorzugtes Motiv sind Frauen in schwarz-weißer Optik. Aber am liebsten malt Iryna bunt. Viele ausdrucksstarke Farben machen ihre Bilder zu wahren Hinguckern. Auch Besuche von Städten wie zum Beispiel Münster, sind für sie Inspiration und Anregung. Dabei versucht sie die Emotionen in ihren Bildern, besonders bei den gemalten Menschen, so gut wie möglich darzustellen. „In meinen eigenen Bildern möchte ich Emotionen und Gefühle vermitteln und vor allem andere Menschen zur Sinnlichkeit, Ruhe und emotionaler Ausgeglichenheit verhelfen“, wünscht sich Iryna. Immer an ihrer Seite ist dabei Mops Mikki.
Sozial engagiert
Doch auch sozial ist die gebürtige Ukrainerin engagiert. Sie betreut eine ukrainische Familie und hilft ihr, sich in Gladbeck zurechtzufinden. Außerdem gibt sie in der Erich-Fried-Schule Kunstkurse. Was der sympathischen Künstlerin jetzt nur noch zum Glück fehlt, ist ein helles und größeres Atelier und eine Möglichkeit ihre Bilder auszustellen. Bisher war das nur während der Gladbecker Kunstroute möglich.
Wer sich für die Bilder von Iryna Minkner-Romanova interessiert, kann unter iryna12345@gmx.de und unter www.i-m-r-kunst.de Kontakt zur Künstlerin aufnehmen.