Gladbeck
Das Gladbecker Marokkoprojekt Mit-i-Ma ist Ende 2020 erfolgreich beendet worden.
Mit-i-Ma half Menschen mit Behinderung und arbeitslosen Jugendlichen in MarokkoFoto: Privat - Lis Hühnerbach

Marokko-Projekt wird erfolgreich beendet

Mitte Dezember hat das Projekt Miteinander in Marokko Mit-i-Ma noch einmal Hilfsmittel an die Bedürftigen geschickt

Gladbeck -

Das im August 2018 ins Leben gerufene Hilfsprojekt wird jetzt nach mehr als zwei Jahren beendet. In regelmäßigen Abständen hat die Projektinitiatorin Lis Hühnerbach mit Unterstützung von Müyezzen Dreessen Sachspenden für Menschen mit Behinderungen nach Marokko geschickt. Die Frauen sind sich einig: „Umsonst war unser Projekt nicht.“

Corona-bedingt hatte sich der letzte Spenden-Transport verzögert. Mitte Dezember aber sind die benötigten Hilfsmittel in Marrakesch eingetroffen. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat das Gladbecker Projekt Mit-i-Ma Rollatoren, Rollstühle und andere Gehhilfen gesammelt und nach Marokko geschickt, wo sie den von Arbeitslosigkeit geprägten Jugendlichen repariert wurden. So haben nicht nur gehbehinderte Menschen die benötigten Hilfen bekommen, sondern auch der Jugendarbeitslosigkeit wurde entgegengewirkt. Das Projekt stand unter der Trägerschaft der Jürgen-Wahn-Stiftung aus Soest. Zu den Sachspenden reihten sich auch finanzielle Hilfen durch Landesmittel, private Spender und Spenden der Jürgen-Wahn-Stiftung.

Projektinitiatorin Lis Hühnerbach ist stolz auf den Erfolg des Projektes, bedauert aber auch dessen Ende mit Ablauf des Jahres 2020. Sie sagt: „Die Situation für Menschen mit Behinderungen war schon vorher schwierig, aber bedingt durch die Pandemie und notwendige Maßnahmen hat sie sich noch verschärft, so dass viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen auf Unterstützung und Hilfe angewiesen sind. Das Projekt ist für sie zu einem Hoffnungszeichen geworden. Schade, dass wir das jetzt zu Ende führen müssen. Aber es war nicht umsonst! Die jungen Leute, die qualifiziert werden konnten, sind sehr motiviert und werden sich gemeinsam mit einer kleinen Reparatur-Werkstatt selbständig machen. Ich unterstütze die Startphase gemeinsam mit unserem marokkanischen Steuerberater Herrn Mohamed Amine Kharbouch ehrenamtlich, bis die Jungs festen Boden unter den Füßen haben.“

Lis Hühnerbach hat in Marrakesch eine Werkstatt eingerichtet und junge Menschen eingestellt, die unter Anleitung die Rollatoren, Rollstühle und andere Gehhilfen repariert und nach Prüfung der Bedürftigkeit an Menschen mit Behinderungen verteilt haben. Somit konnte nicht nur der hohen Arbeitslosigkeit vorgebeugt werden, sondern auch Gründe zur Flucht aus der Heimat wurden verringert.

Große Unterstützung aus Gladbeck

Das in Deutschland ausrangierte Material wurde in Marokko außerdem nachhaltig wiederverwendet, was ein wichtiger Aspekt des Themas Umweltschutz 9ist. Neben der AWO Gladbeck, der Caritas Gladbeck und der Diakonie Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen haben viele Privatpersonen und Geschäftsleute aus Gladbeck und Umgebung Mit-i-Ma mit Sachspenden unterstützt. Ein verlässlicher Ansprechpartner in Sachen Materialspenden war auch Arndt Schreiner vom Diakonischen Werk und den Bottroper-Werkstätten.

Als Privatpersonen haben ebenso einzelne Mitglieder des Lions Clubs Gladbeck dem Projekt finanzielle Spenden zukommen lassen. Der Gladbecker Optiker Groß-Blotekamp spendete Brillen für Menschen mit Sehbehinderungen, die mit der fachlichen Unterstützung eines Augenarztes die Bedürftigen erreichen wird. Beim Transport unterstützte der Verein des bekannten Sportlers und Kick-Boxers marokkanischer Herkunft Abu Bakr Azaitar, der selbst Hilfstransporte nach Marokko organisiert.

„Ich möchte allen Spendern von Sach- und Geldspenden herzlich danken. Mit ihrer Unterstützung konnten wir in den letzten zwei Jahren vielen Menschen nicht nur ein bisschen mehr Mobilität in ihrem Alltag ermöglichen, es waren Menschen dabei, die seit ihrer Erkrankung nie mehr ans Licht gekommen sind. Denen wir mit einem Rollstuhl ermöglicht haben die Sonne wieder zu sehen. Die Spenden erreichten die Menschen direkt. Wir haben auch für die neue Lieferung aus Deutschland schon Wartelisten von 95 finanziell armen Menschen, die eine Rollstuhl benötigen. Auch die Nutzung von Rollatoren (die hier kaum bekannt waren) haben sich bei vorwiegend älteren Leuten, die sonst Krücken benutzen mussten, herumgesprochen. Bis zum Abschluss des Projektes, dem wir alle hier mit einem mehr als traurigen Blick entgegensehen, werden wir alles verteilen“, erklärt Lis Hühnerbach.

Quelle: Miteinander in Marokko

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