Geplant ist eine komplette Erneuerung des Bereichs von der Rentforter Straße aus bis kurz hinter die Kreuzung der Dorfheide. Darin eingeschlossen ist nicht nur die langersehnte Erneuerung der Fahrbahn, sondern auch die Erschließung von Geh- und Radwegen sowie die Pflanzung von etwa 90 Bäumen und Installation moderner Beleuchtung.
Für die Bürger voraussichtlich ein kostspieliges Anliegen, denn nach geltendem Recht handelt es sich bei der Hackfurthstraße um eine Baustraße. Das heißt mit dem geplanten Ausbau wird die Straße zum ersten Mal nach den gängigen Regeln der Technik hergestellt. Grundstückseigentümer müssen also laut Erschließungsbeitragsrecht 90 Prozent der Kosten für Radverkehrsanlagen, Gehwege, Stellplätze und weitere Ausstattungen tragen. Die restlichen 10 Prozent übernimmt die Stadt Bottrop.
Der komplizierte Fall der Hackfurthstraße
Da die Hackfurthstraße als Kreisstraße klassifiziert ist, sind die Kosten für die Herstellung der Fahrbahn nicht erschließungsbeitragsfähig und werden von der Stadt übernommen. Deutlich günstiger würden die Eigentümer davonkommen, wenn sie Straßenbaubeiträge zahlen müssten. Da fragt sich manch einer, wie eine Straße, die seit über 60 Jahren bereits befahren wird, erst jetzt erstmalig hergestellt werden soll. „Ein kurioser und ungewöhnlicher Fall“, räumt Thorsten Gathmann ein. Als Abteilungsleiter des Fachbereiches Finanzen ist er für die Kostenkalkulation des Projektes zuständig und hat sich ausgiebig mit der Geschichte der Hackfurthstraße beschäftigt.
„Bei dieser Straße handelt es sich um ein Dauerprovisorium. Auf Grund der langen Zeit, die bereits vergangen ist, lässt sich schwer nachvollziehen, wie es überhaupt dazu kommen konnte“, so Gathmann. Im Normalfall wird bei der Erschließung neuer Wohngebiete eine Baustraße angelegt, die nach Abschluss der Baumaßnahmen technisch hergestellt wird. Dazu gehört nicht nur eine Fahrbahndecke, sondern auch beispielsweise Gehwege und eine Straßenbeleuchtung. Damals wurden allerdings nur Teilstücke eines Gehwegs und die Kanalisation erste einige Jahre später angelegt.
„Die komplette Herstellung der Straße wurde nie zu Ende geführt“, bestätigt der Abteilungsleiter. Allerhöchste Zeit also, dass etwas passiert. Denn dieses Provisorium ist ein Schandfleck in vielen Kirchhellener Augen. Bei der Sitzung am kommenden Dienstag werden die überarbeiteten Ausbaupläne der Kirchhellener Bezirksvertretung vorgelegt. Rechtlich ist hier aber nur eine Kenntnisnahme erforderlich. Die endgültige Entscheidung wird im Bau- und Verkehrsausschuss am 27. Januar gefällt.