Kirchhellen
Fotos: Valerie Misz / Daniel Böhm / Kimi Schulte

BILDERSTRECKE - Das Dorf hat ein neues Runkel-Königspaar

Auf die Runkel, fertig, los! Wir gratulieren Benedikt Lanfermann und Franziska Weinforth zum Sieg

Kirchhellen -

In diesem Jahr feiert das Runkelfest sein 30-jähriges Bestehen. 1994 wurde die liebgewonnene Tradition von einem Kirchhellener Freundeskreis ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder sind auch heute noch aktiv dabei: „Jetzt haben wir schon den ersten Nachwuchs in unserem Organisationsteam. Die Kinder von Frank Rottman, Janka und Henning, sind eingestiegen“, erzählt Helma Engel.

Mit den jungen Leuten im Team hat sich, was die Öffentlichkeitsarbeit angeht, einiges getan. „Wir sind jetzt sehr aktiv in den sozialen Medien“, so Engel. In den Monaten vor dem Fest haben sie dort bereits Vorfreude geschürt und auf die vergangenen 30 Jahre zurückgeblickt. Schließlich mussten die Runkel-Fans ganze sechs Jahre auf den nächsten Wettbewerb warten. Auf Grund von Corona konnte das Fest 2021 nicht stattfinden. Jetzt ist man wieder zurück in dem regulären Drei-Jahres-Rhythmus. Denn das Runkelfest findet immer in dem Jahr nach dem Schützenfest und vor der Bauernolympiade statt.

Neben dem Vorstand und zahlreichen wurfwütigen Anwärtern fanden hunderte Kirchhellener den Weg zum Hof Rottman in Hardinghausen. Das Wetter spielte den Veranstaltern in die Karten, denn die Sonne schien für die kühlen Klimaverhältnisse der vergangenen Tage wirklich erbarmungslos. Jeder, der bei dem großen Werfen mitmachen wollte, erschien in bäuerlicher Tracht, was dem Fest seinen Charme verleiht. Es ist urig, familiär und einmalig. Zu der Atmosphäre tragen nämlich auch der Bierwagen „Road Corner“, der ein wahrer Hingucker ist, sowie die Kneipe „Schulte-Wieschen“, deren Schild und Ambiente nach der Schließung ihren Weg auf den Hof fanden, bei.

Nachdem es einige „Ehrenwürfe“ gab, wie etwa vom bis dahin noch amtierenden Runkel-Königspaar, unserem Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs oder den Schützen- und Brezelkönigspaaren, dauerte es beinahe eine ganze Stunde, bis die ersten Jubelrufe ertönten. Felix Miermann holte die erste von insgesamt neun Runkeln herunter. Locker und mit einer Menge Humor moderierte Jürgen Stenkamp den Wettbewerb von seiner Kanzel aus. Wer nicht treffsicher war, bekam sein Fett weg. Und das traf wohl beinahe jeden an diesem Samstag, der sich der Aufgabe stellte.

Der Großteil der Wurfhölzer, die übrigens wie Bierflaschen geformt sind, landete über, neben oder unter den Runkeln. Manche trafen auch das Gestänge, an denen das Gemüse hing, aber selten wurden tatsächlich die Objekte der Begierde getroffen. Die Werfer waren nach sechs Jahren Pause wohl etwas aus der Übung. Kein Wunder also, dass es verhältnismäßig lange dauerte, bis sich der Wettbewerb dem Ende neigte und es um die Wurst, nein, um die Runkel ging. Es traten neun Paare zum Königswurf an. Nach insgesamt mehr als drei Stunden stand an diesem Tag fest: Benedikt Lanfermann und Franziska Weinforth sind das neue Königspaar. Auf den Schultern ihres Volkes wurden sie jubelnd ins Festzelt getragen. Auf ihrem Thron ließen sie sich bis tief in die Nacht hinein feiern.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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