Kirchhellen
Beim gemeinsamen Befahren der neuen Fahrradstraße war die Freude groß.
Beim gemeinsamen Befahren der neuen Fahrradstraße war die Freude groß.Fotos: Daniel Böhm

Dankbarkeit und Ansporn: Fahrradclubs und Politik befahren gemeinsam die neue Fahrradstraße

Der Einladung zur feierlichen Eröffnung der Fahrradstraße ist die Bezirkspolitik gefolgt. Warum hier alle an einem Strang ziehen müssen.

Kirchhellen -

Rund 45 Radfahrer trafen sich vergangenen Samstag (22.6.) auf dem Johann-Breuker-Platz, um gemeinsam über die neue Fahrradstraße nach Grafenwald und zurück zu fahren. Zwar nahm von der Bottroper Stadtverwaltung niemand die Einladung zum feierlichen Befahren der neuen Fahrradstraße von Kirchhellen nach Grafenwald an, doch einige Bezirksvertreter beteiligten sich gerne an der kleinen Radtour und traten ebenfalls in die anschließende Diskussionsrunde ein.

„Die Aktion soll Dank und Ansporn gleichermaßen sein“, sagt Thomas Stewering, Sprecher der Initiative Aufbruch Fahrrad, die die Aktion am Wochenende gemeinsam mit dem Fahrradclub ADFC und den übrigen Fahrradgruppen im Dorf ins Leben gerufen hat.

Nur miteinander geht es

„Das hier ist ein echter Meilenstein“, betont Stewering. „Wenn man den Blick auf die Niederlande richtet, die eine herausragende Fahrradinfrastruktur hat, kommt man ins Schwärmen. Denn davon sind wir noch Meilen weit entfernt. Aber dies ist ein sehr guter Schritt und viele weitere Projekte sind aktuell in Planung.“

Sehr zufrieden sei man in den Clubs auch mit dem Betriebsweg entlang der Boye von der Hegestraße in Richtung Grafenwald, wo die Emschergenossenschaft den Radweg erschlossen hat. Diese und viele weitere Fahrradprojekte wurden rege im Anschluss an die Radtour am Hof Jünger diskutiert, wo Ehrenamtliche mit Verpflegung auf die Radler warteten.

Bezirksbürgermeister Hendrick Dierichs war im Kontext der Radtour vor allem wichtig, dass noch einmal die Regeln auf einer Fahrradstraße ausgiebig besprochen wurden, denn hier ist wichtig: Für den Fahrverkehr gilt nicht nur eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, PKW müssen die Geschwindigkeit verringern, wenn nötig. Denn Radfahrer haben hier Vorrang.

Querungshilfe unbedingt nötig

Fahrradinfrastruktur sei dem Bezirksbürgermeister ein besonderes Anliegen, doch betont er in dem Zusammenhang stets: „Das geht nur, wenn man alle Verkehrsteilnehmer einbezieht.“ Ein gutes Miteinander sei wichtig, nicht zuletzt, um auch die Akzeptanz von Fahrradstraßen zu steigern. Wer die Straße als Radfahrer nutzen möchte, ist eigenverantwortlich unterwegs. „Wir können ja niemanden zum Radfahren zwingen“, sagt er. „Da kann die Fahrradstraße noch so schön sein.“

Dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen müssen, zeigt sich an einem anderen markanten Punkt: Bei der gemeinsamen Tour ist den Radfahrern und Politikern besonders aufgefallen, wie dringend eine Querungshilfe an der Bottroper Straße auf Höhe des Hotels Jandewerth-Bayer gebraucht wird. „Hier ist allerdings Straßen.NRW zuständig“, sagt Dierichs. „Straßenmarkierungen fehlen ebenfalls.“ Der Landesbetrieb muss aktiv werden, dem Bezirk sind diesbezüglich die Hände gebunden.

 

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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