Im vergangenen Jahr musste man dann auf ein anderes zurückgreifen, denn es waren nicht ausreichend aktive Laienspieler dabei. „Jetzt konnten wir alle zehn Rollen besetzen“, freut sich Hollender. Und es ist tatsächlich so, dass die Hälfte der Schauspieler ihre Rolle von damals behalten konnte.
Das scheint das Einstudieren aber nur bedingt einfacher zu machen. „Auch wenn wir das Stück vor einigen Jahren schon gelernt haben, habe ich das meiste gleich wieder vergessen“, berichtet ein Schauspieler. Eine andere ergänzt schmunzelnd: „Ich kann mich noch nicht einmal mehr an meine letzte Rolle erinnern.“
Generationen begeistern
Die muntere Truppe lässt sich aber nicht unterkriegen, seit November treffen sie sich regelmäßig, damit Ende März alles sitzt. „Wir haben mit Lesungen des Stücks begonnen, dann den ersten, zweiten und zuletzt den dritten Akt geprobt. Jetzt führen wir langsam alles zusammen“, erklärt die Regisseurin.
Kurz vor dem ersten Spieltag findet dann noch eine Generalprobe auf der Bühne im Brauhaus statt. Bis dahin proben sie zwei Mal wöchentlich im Theatersaal des Hof Jünger. Die Leidenschaft für das Plattdeutsche Theater wird in Kirchhellen über Generationen weitergegeben. Kürzlich erst feierten sie ihr 100-jähriges Theaterjubiläum.

„Es kam durchaus vor, dass ein Stück wiederholt wurde“, gibt Hollender zu. Aber: „Dann lagen mindestens 30 Jahre zwischen den Aufführungen.“ Und dennoch habe es Zuschauer gegeben, die es wiedererkannten. Nicht nur die Zuschauer bleiben aber dem Theater treu, sondern auch die Laienspieler.
Reinhold Grewer ist mit Mitte 60 Jahren das aktuell älteste Mitglied der Theatergruppe. „Ich habe damals mit 21 Jahren das erste Mal auf der Bühne gestanden“, erinnert er sich. Und genau so jung sind auch zwei Neuzugänge, die mit ihren 20 Jahren die Bühne erobern. Plattdeutsch muss man dafür zunächst nicht können: „Man lernt erst einmal auswendig, bevor man versteht.“
Vorverkauf am 9. März
Die vier Spieltage sind sonntags (30. März und 6. April) um 16 Uhr sowie Donnerstag, 3. April und Freitag, 4. April jeweils um 19.30 Uhr. Der Vorverkauf startet mit einem Verkaufsvormittag im Brauhaus am 9. März von 10 bis 12 Uhr, bevor die Tickets in der Humboldt Buchhandlung in den freien Verkauf gehen.
„Wir haben noch einen Tipp, denn das Brauhaus bietet wieder an einem der Spieltage ein Buffet an. Die ersten Reservierungen können gleich beim Kartenkauf vorgenommen werden“, erklärt Organisator Siegfried Silz. So kann man vor dem Theaterbesuch noch die Küche des Brauhauses genießen.