Innerhalb von fünf Jahren ist der Kauf eines bestehenden Einfamilienhauses um insgesamt 56 Prozent gestiegen – Zum Vorjahr sind es ganze 12 Prozent. Wo soll das also alles hinführen? Andreas Bucksteeg, Leiter des ImmoCenters der Sparkasse Bottrop, war lange Mitglied des Gutachterausschusses und kennt die Baubranche sowie Kirchhellener Probleme gut: „Die Wohnraumverknappung lässt die Preise ansteigen, das ist ja ganz logisch. Langfristig wird der Trend der Preissteigerung allerdings nicht bleiben, irgendwann wird es eine Grenze geben.“
Trend zeichnete sich bereits ab
Dass es auch in diesem Jahr nur in eine preisliche Richtung gehen würde, war schon 2020 abzusehen. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich gezeigt, dass sich der Wohnimmobilienmarkt hauptsächlich unbeeindruckt von der Pandemie weiterentwickelte. Nicht nur die Anzahl der Verkäufe lag Ende 2020 auf einem hohen Niveau, auch die Preise und stiegen weiter und die Geldumsätze von rund 275 Mio. Euro lagen nahe den Rekordwerten. „Besonders in Zeiten der Pandemie wussten einige nicht, wie sie das Geld sonst anlegen könnten und der Wunsch nach einem gemütlichen Eigenheim, in das man sich zurückziehen konnte, wuchs. Dass sich das Modell Homeoffice immer weiter durchsetzt, trägt natürlich auch dazu bei“, denkt Andreas Bucksteeg über den zunehmenden Wunsch Immobilien zu kaufen.
Zahlen und Preise steigen drastisch an
Seit 2015 gab es nie so viele bebaute Grundstücke im ersten Halbjahr wie in 2021. Ebenso wurde in Bottrop auch beim Verkauf von Wohnungs- und Teileigentum erneut Spitzenwerte erzielt. Die Kauffälle unbebauter Grundstücke hängen stark vom Markt ab. Je nachdem, wie viele Grundstücke zur Verfügung stehen und auf den Markt gebracht werden, variiert diese Zahl stark. Entsprechend wurde hier 2016 aufgrund von Verfügbarkeit der Rekord gehalten.

In hohem Maß angestiegen sind jedoch Geldumsätze und Preisentwicklungen. Nie war Kaufen und Bauen so teuer wie jetzt. Gegenüber den Vorjahren fällt auf, dass insbesondere der Umsatz unbebauter Grundstücke stark gestiegen ist. Der Durchschnitt der 1. Halbjahre der Vorjahre liegt bei 7,2 Mio. Euro – das sind insgesamt 55 Prozent weniger als aktuell.
Besonders bei der Preissteigerung lässt sich ein Marker setzen. Gegenüber 2015 haben sich beispielsweise die Preise von gebrauchten Einfamilienhäusern um ganze 56 Prozent erhöht. „Da die Erschließung von Bauland vor allem in dieser Region fast immer auf massiven Widerstand von Teilen der Bevölkerung stößt, bleibt die Verknappung von Wohnraum bestehen. So ergeben sich immer höhere Preise“, erklärt Andreas Bucksteeg.