Die Initiatoren des Projektes erkannten, dass gerade in der Ballungsregion Ruhrgebiet besondere Herausforderungen auf die Kommunen warten. Um die CO2-Reduktion und den Klimaschutz dennoch voranzutreiben, wurde der Landeswettbewerb ins Leben gerufen. Neben der Stadt Bottrop durften sich auch die Städte Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Lünen, Oberhausen und Xanten freuen.
„Bei diesem Großprojekt sollen die teilnehmenden Kommunen voneinander lernen und zusammenarbeiten“, erklärt Projektleiterin und Bottroper Klimaschutzmanagerin Katrin Knur. Gemeinsam mit einem themenübergreifenden Team aus den Bereichen Wärme/Energie, Klimaanpassung und Stadterneuerung arbeitet sie an dem Projekt.
Nahwärme ist ein Baustein
Unter anderem wurde Bottrop für das Projekt „Nahwärme Kirchhellen“ prämiert. Durch den Ausbau des bestehenden Nahwärmenetzes soll der Energieverbrauch gesenkt und erneuerbare Energien gefördert werden. Denkbar wäre die Nutzung von solaren und geothermischen Energiequellen der landwirtschaftlichen Flächen. Doch das ist nur ein Baustein zur Klimaneutralität.
„Aktuell wird ein Quartierskonzept für Kirchhellen erstellt. Im Herbst folgt dann ein externes Sanierungsmanagement, das uns bis 2029 bei der Umsetzung zur Seite steht“, erklärt Knur. Dafür stellt das Land insgesamt 10 Millionen Euro zur Verfügung. Die einzelnen Maßnahmen werden von der Stadt, hauptsächlich aber durch verschiedene Fördergelder finanziert.
Ideen gibt es zahlreiche. In welcher Reihenfolge und welche rein technisch und finanziell überhaupt umsetzbar sind, wird nach und nach geprüft. Denkbar wäre zum Beispiel eine Dachbegrünung auf dem Hallenbad oder der Bezirksverwaltungsstelle, mobile Begrünung auf den Kirchhellener Plätzen oder intelligentes Regenwassermanagement auf öffentlichen Grünflächen.
Maßnahmen starten im Herbst
„Die erste Maßnahme wird bald angegangen“, verrät Knur. So wird der langersehnte neue Spielplatz im St. Antonius Park kommen, verschönert mit Insektenfreundlichen Pflanzen wie Stauden, Wildblumen und Salbei. Die konkreten Pläne werden in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Ende des Monats vorgestellt.
Doch auch die Bürger sollen profitieren. Ab Herbst wird das Sanierungsmanagement für Informationen und Beratung zur Stelle sein. „Sie werden in der Bezirksverwaltungsstelle erreichbar sein“, so Knur. Ob Vermieter, Mieter oder Eigentümer, gemeinsam soll für das Klima angepackt werden. Die Energiewende soll nicht nur beim Neubau gelingen, sondern auch bei Bestandsgebäuden.
Formen der Bürgerbeteiligung
An einem Infostand beim Dorffest vergangene Woche hat sich das Team der Stadt bereits bei einigen Kirchhellenern vorstellen und umhören können. Welche Beteiligungsformate kommen in Frage? Info-Abende, Stadtteilspaziergänge, Telefonberatung oder anders? Auf einer Karte von Kirchhellen Mitte konnten zum Beispiel Wunschorte für mobiles Grün mitgeteilt werden.
„Das Interesse war bereits groß, zahlreiches Infomaterial wurde mitgenommen“, freut sich die Klimaschutzmanagerin. Der Maßnahmenkatalog ist in folgende Felder unterteilt: Landwirtschaft, Mobilität, Smart-City, Klimaanpassung und Aufwertung des öffentlichen Raums, Energie- und Wärmeversorgung sowie Energetische Gebäudesanierung.
Ziel ist mit den Anwohnern und örtlichen Akteuren zusammenzuarbeiten. „Sollte ein Themenfeld für die Kirchhellener interessanter sein, als andere, wollen wir das in der Umsetzung berücksichtigen“, sagt Katrin Knur. Zahlreiche Informationen zu dem Prima.Klima-Projekt finden Interessierte unter www.bauhaus.nrw.