Kirchhellen
Foto: Aileen Kurkowiak

Kirchhellen und die Vogelgrippe: Züchter schützen Tiere, Vogelschau steht auf der Kippe

Die Vogelgrippe verbreitet sich schnell in NRW – Was das für die hiesigen Züchter bedeutet und welche Maßnahmen in Kirchhellen ergriffen werden

Kirchhellen -

Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg – und nun auch Nordrhein-Westfalen: Die sich schnell verbreitende Vogelgrippe bereitet insbesondere Geflügelzüchtern große Sorgen. Das größte Risiko stellen infizierte Wildvögel dar, die im schlimmsten Fall Hunderte Tiere eines Züchters anstecken könnten. Zuletzt waren Züchter im Jahr 2022 mit der Situation konfrontiert – jetzt tritt sie zu einem ähnlich ungünstigen Zeitpunkt auf. Denn es ist nicht nur Gänse-Saison bei Geflügelzüchtern wie Thomas Overgünne; am Wochenende steht außerdem die große Geflügelschau des Kirchhellener Rasse- und Geflügelzuchtvereins (RGZV) an.

Während sich NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen kürzlich im WDR-Hörfunk dafür aussprach, die Zuchttiere frei laufen zu lassen, „solange wir es veterinärmedizinisch und tierseuchentechnisch für angemessen halten“, um das Tierwohl zu berücksichtigen, haben Züchter in Kirchhellen längst Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.

Es sei „viel zu gefährlich“, die Tiere im Freiland laufen zu lassen, meint Geflügelzüchter Thomas Overgünne vom gleichnamigen Hof an der Hackfurthstraße. Dort laufen üblicherweise Hunderte Hühner, Gänse und Emus im Freilandgehege. Doch bereits am vergangenen Freitag habe er auf Nummer sicher gesetzt. „Das Risiko einer Ansteckung ist viel zu groß“, betont er – und hat schon vor dem Wochenende all seine Tiere sicher im Stall untergebracht.

Eine Entscheidung zur Aufstallungspflicht seitens der Stadt Bottrop gibt es bisher nicht. „Wir warten derzeit noch auf die Untersuchungsergebnisse der tot aufgefundenen Tiere aus Bottrop“, sagt die Bottroper Pressestelle. Man erwarte im Laufe der Woche die Ergebnisse und könne dann eine Entscheidung treffen. Doch das kommt vor allem für eine besondere Traditionsveranstaltung in Kirchhellen sehr kurzfristig.

Vogelschau auf der Kippe
Gänse, Enten, Hühner, Zwerghühner und Tauben in unterschiedlichsten Farben und Erscheinungsbildern sollen bei der großen Vogelschau des hiesigen Geflügelzuchtvereins ausgestellt werden. „Wir rechnen mit ungefähr 590 Tieren“, freut sich Jens Pastrik, Vorsitzender des RGZV, einer der größten und ältesten Vereine Kirchhellens. Er muss allerdings geduldig auf eine Entscheidung warten, denn im Falle einer Absage wären alle Vorbereitungen hinfällig.

Hunderte Tiere aus dem Umkreis werden in ihrer vollen Pracht zur Schau gestellt: „Die eleganten Lakenfelder, die farbenprächtigen Bielefelder oder der typische Landtyp der Welsumer – das sind alles Highlights“, sagt Pastrik.

Bleibt alles, wie es ist, und weisen die Untersuchungsergebnisse nicht auf infizierte Tiere hin, findet die Vogelschau in der Reithalle an der Vogelsrauh 30 statt. Der Eintritt ist frei. Am Samstag, 8. November, sind Gäste herzlich von 15 bis 21 Uhr und am Sonntag, 9. November, von 10 bis 13 Uhr eingeladen. Über neue Informationen zur Veranstaltung wird rechtzeitig informiert.

Zurück

Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

Diesen Artikel teilen