Kirchhellen
An die Koppel an der schmalen Feldstraße grenzt ebenfalls die Verkehrs lastige Bottroper Straße. Den Standort hält die Kirchhellener Politik für ungeeignet.
An die Koppel an der schmalen Feldstraße grenzt ebenfalls die Verkehrs lastige Bottroper Straße. Den Standort hält die Kirchhellener Politik für ungeeignet.Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Neue Pflegeeinrichtung für Kirchhellen: Standortfrage wird zur Herausforderung

Pflegeplätze in Kirchhellen sind rar. Die Bedarfsplanung der Stadt Bottrop aus dem Jahr 2021 zeigt auf, dass viele pflegebedürftige Kirchhellener auf die Nachbargemeinden ausweichen müssen. Das muss sich ändern, da ist sich auch die Bezirksvertretung bei

Kirchhellen -

Im Rahmen der Pflegebedarfsplanung fand eine Ausschreibung für den Standort Kirchhellen statt. Der Entwurf eines Unternehmens sorgt für Diskussion in der Politik.

Der Vorschlag eines Unternehmens wurde an diesem Nachmittag vorgestellt, birgt aber noch viel Diskussionspotenzial. Insbesondere die Standortwahl beschäftigt die Kirchhellener Politik.

Vergangenes Jahr hat das Sozialamt den Bedarf für Kirchhellen ausgeschrieben. Das Bau-Unternehmen Immotec plant nun eine Einrichtung mit 80 Plätzen zur vollstationären Dauerpflege, 20 Kurzzeitpflege-Plätzen sowie 14 Seniorenwohnungen. Auf einer Fläche von 5.400 Quadratmetern südlich der Feldstraße, die aktuell noch als Pferdekoppel genutzt wird, soll ein dreigeschossiger Gebäudekomplex mit begrüntem Flachdach entstehen. In der Theorie ist das Vorhaben möglich, da das Flurstück im Flächennutzungsplan der Stadt als Wohnbaufläche ausgeschrieben ist.

Umfangreiches Konzept

Das Gebäude soll in H-Form gegliedert werden und neben Parkplätzen für die Besucher sowie Mitarbeiter auch viel Raum für Grün und Außenaktivitäten bereithalten. In dem Projektplan schreibt Immotec-Geschäftsführer Heinz Barth von verschiedenen Outdoor-Aktivitäten wie etwa Hochbeeten, Fitnessgeräten, einem Sinnesgarten und Wasserspielen, die die Lebensqualität der dort lebenden Senioren steigern sollen. Außerdem sind großzügige Terrassen mit ausreichend Sitzgelegenheiten geplant.

 

Die geplante Fläche umfasst 5.400 Quadratmeter und befindet sich direkt an der Kirchhellener Ortseinfahrt.
Foto: Stadt Bottrop

 

Die insgesamt drei dezentralen Gebäudekörper sollen miteinander verbunden eine gesamte Einheit bilden. Entlang der Bottroper Straße sind die 14 Seniorenwohnungen vorgesehen. Nun beantragt das Unternehmen die Aufstellung eines Bebauungsplans. Im Stadtplanungsausschuss am 28. März soll darüber entschieden werden. Die Kirchhellener Bezirksvertreter lehnen die Beschlussvorlage ab und beantragen einen Aufschub der Entscheidung.

Mehr Zeit für Alternativen

Problematisch sehen sie insbesondere den vorgesehenen Standort an der Feldstraße. So merkt Grünen-Politikerin Siegrid Lange an, dass diese Fläche mit einer Größenordnung dieser Art nicht zurecht kommen könne. Die Feldstraße ist schmal, dort stehen keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung, die Anbindung an die vielbefahrene Bottroper Straße sei ebenfalls nicht ideal. Denn nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Besucher würden das Verkehrsaufkommen radikal in die Höhe treiben.

Oliver Schüttler vom Stadtplanungsamt weist daraufhin, dass für eine Einrichtung dieser Größenordnung mit nicht weniger als den an diesem Standort zur Verfügung stehenden 5.400 Quadratmetern gerechnet werden kann. Alternative Vorschläge der Bezirksvertreter wie etwa die alte Friedhofsfläche an der Schulstraße würden also nicht in Frage kommen. Die bis dato einzige Alternative: Man müsste statt einer großen zwei kleinere Einrichtungen planen. Ob sich das wirtschaftlich rentiert, ist unklar. An der Notwendigkeit zweifele niemand, dennoch hoffe man auf die Zeit, um eine geeignetere Lösung zu finden.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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