Kirchhellen
Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Pläne für den Kreisverkehr Rentforter Straße sind Geschichte

Über einen Zeitraum von 16 Jahren wurde der Kreisverkehr am Knotenpunkt Rentforter Straße/Kirchhellener Ring geplant - Unter heutigen Bedingungen wird die Maßnahme kritisch gesehen

Kirchhellen -

Schon seit vielen Jahren sind Kreisverkehre immer wieder Thema bei der Verkehrsplanung. Die Vorteile gegenüber Ampelkreuzungen sind eigentlich deutlich: Kein Stromverbrauch, niedrige Haltungskosten, flüssiger Verkehr und somit auch ein geringerer CO2-Ausstoß, sogar Radfahrer können davon profitieren. Planungstechnisch scheinen sie aber stets für neue Herausforderungen zu sorgen.

Rahmenbedingungen haben sich verändert

Die Verwaltung schlägt nun vor, den Kreisverkehr am Knotenpunkt Rentforter Straße / Kirchhellener Ring zu vergessen. Einer der Gründe ist der Landesbetrieb Straßen NRW. Als zuständiger Träger der Straßenbaulast der Rentforter Straße (L 615) sprach er sich Ende vergangenen Jahres gegen die Errichtung des Kreisverkehres aus. Unter den heutigen Bedingungen könne man nicht mehr zustimmen. Geplant war ursprünglich, den Kirchhellener Ring als verkehrswichtige Straße mit Ortsumgehungsfunktion auszubauen. Unter den Bedingungen aus dem Jahr 2006 wäre die Sinnhaftigkeit eines Kreisverkehres erfüllt gewesen, indem gleichrangige Straßen mit ungefähr gleichgroßen Belastungen verknüpft würden.

Innerhalb der langen Zeit haben sich die Pläne der Stadt aber grundlegend verändert. Eine reduzierte Fahrbahnbreite mit Mittelinseln und Engstellen sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h sind verkehrsreduzierende Maßnahmen auf dem Kirchhellener Ring. Auch die Straße In der Koppel soll vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Künftig soll sie als unechte Einbahnstraße genutzt werden.

Verwaltung und Straßen NRW sind sich einig

In einem Schreiben von Straßen NRW an den Technischen Beigeordneten Klaus Müller heißt es, dass sie „dringend zur Planung einer signalgeregelten Kreuzung“ raten. Die Tatsache, dass die Stadt Bottrop unlängst das an die L 615 angrenzende Grundstück für die neue Feuerwache erworben hat, ist nur ein weiterer Faktor. Ein Kreisverkehr in unmittelbarer Nähe zum Standort könnte zu schwerwiegenden Komplikationen im Verkehr führen.

Kein Wunder, dass sich Verwaltung und Straßen NRW in dieser Sache einig sind: Der Kreisverkehr soll doch nicht kommen. Stattdessen wird die Kreuzung mit Ampeln für den Verkehr und Fußgänger wie auch Radler ausgebaut. Sollte die neue Feuerwache wirklich dort entstehen, wird sie eigene Zufahrten und Spuren mit Anschluss an die Rentforter Straße erhalten. Am 2. Juni wird der Bauausschuss entscheiden. Dabei geht es erst einmal um die Frage: Kreisverkehr oder Kreuzung? In Abhängigkeit von der neuen Feuerwache soll die detaillierte Gestaltung noch flexibel angepasst werden können. Für den Ausbau sind 800.000 Euro im Haushaltsplan 2022 einkalkuliert.  

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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