Was vor fünf Jahren mit einer fixen Idee begann, ist heute ein fester Bestandteil einer jeden Woche von mehr als 50 Senioren. Wöchentlich treffen sich die Gruppen in der Lebendigen Bibliothek, um den Umgang mit Smartphones, Tablets, Laptops und dem Internet zu lernen. Mittlerweile gehen die Kenntnisse der Teilnehmer aber weit darüber hinaus.
„Von A wie Android bis Z wie ZIP-Datei oder Zwei-Faktor-Authentifizierung ist alles dabei“, sagt Pommerenke. Er ist stolz auf seine Teilnehmer, die wie in Schulzeiten wissbegierig an den Seminaren teilnehmen und fleißig mitschreiben. „Wichtig ist allerdings nicht nur das detaillierte Notieren, sondern auch das Verstehen.“
Kostenfreies Angebot
Hier gilt: Niemand wird zurückgelassen. Und das ganze Angebot ist kostenfrei. Pommerenke steckt sein Herzblut in diese ehrenamtliche Aufgabe und erhält viel Unterstützung von beispielsweise der Stadt Bottrop oder der hiesigen Söller-Stiftung. Zuletzt wurde das Equipment um ein Smart-Board erweitert. Damit können Geräte wie die Smartphones der Teilnehmer auf einem großen Display vergrößert gespiegelt und von allen gesehen werden.
In der Vergangenheit sind die Gruppen zusammengewachsen, Freundschaften haben sich gebildet. „Und auch der ein oder andere Ausflug wurde unternommen“, freut sich Pommerenke. Sie besuchten zum Beispiel die Volksbank und lernten, wie Online-Banking funktioniert. Ein Besuch beim lokalen Bestatter räumte mit Mythen rund um die Beerdigung auf. Dieses Jahr soll es in ein smartes Krankenhaus in Essen gehen. „Dann lernen wir etwas über Künstliche Intelligenz in der Medizin“, betont der Kursleiter und Initiator.

„Es ist nie zu spät”
Das Angebot richtet sich an alle, die das Rentenalter von 63 Jahren erreicht haben. Auch Senioren aus umliegenden Städten nehmen an den Kursen teil. „Unsere älteste Teilnehmerin ist 92 Jahre alt“, sagt Pommerenke stolz. „Sie ist der Beweis dafür, dass es nie zu spät ist, um etwas zu lernen.“
Seit Beginn der Initiative mussten die Netzwerker des Öfteren umziehen und einige Hürden überwinden. Ob es nun die Corona-Pandemie war oder der Marder-Schaden mit anschließender Renovierung der Lebendigen Bibliothek. „Ich bin dankbar für den Rückhalt im Dorf“, betont er. Schließlich wurde ihm zwischenzeitlich unter anderem von Pastor Potowski und Pfarrer Rödel sowie dem Jugendhaus f! Räumlichkeiten angeboten.
Wer Interesse hat, Teil der SeniorenNetzwerker zu werden, kann seine Kontaktdaten bei der Lebendigen Bibliothek hinterlegen. „Anschließend rufe ich an und bespreche mit ihnen, wann sie Zeit haben, auf welchem Wissensstand sie sind und teile sie einer Gruppe zu”, erklärt Pommerenke.