Kirchhellen
Bislang wird das Grundstück an der Rentforter Straße/In der Koppel für den Neubau einer neuen Feuerwache in Kirchhellen favorisiert.
Der favorisierte Standort für eine neue Feuerwache: An der Koppel/Rentforter Straße.Foto: Privat - Stadt Bottrop/ www.bottrop.de/rathaus

Standortfrage noch nicht abschließend geklärt

Kirchhellen -

Zehn Standorte standen für die Errichtung einer neuen Feuerwache in Kirchhellen zur Debatte. Nach Abwägen der jeweiligen standortbedingten Vor- und Nachteile entschied sich die Stadt Bottrop für eine Fläche an der Rentforter Straße/In der Koppel. Dezernent Paul Ketzer sagt: „Es ist noch nicht in Stein gemeißelt.“

In einem Pressegespräch der Stadt Bottrop wurde das Thema um den Neubau von dem technischen Beigeordneten Klaus Müller noch einmal zusammengefasst. Der Grund für einen Neubau einer Feuerwache für die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr lautet: dringender Handlungsbedarf. Nachdem sich die Stadt gegen eine Sanierung und Erweiterung der bestehenden Feuerwache an der Schulstraße und für eine Neuerrichtung entschieden hatte, wurden insgesamt zehn Standorte auf Kirchhellener Gebiet betrachtet. Von diesen zehn wurden zunächst die drei Standorte an der Alleestraße südlich der Tankstelle, die Fläche an der Hauptstraße/Pelsstraße und an der Rentforter Straße/In der Koppel näher in Betrachtung gezogen. Unter Berücksichtigung aller Belange, wie einsatztaktische und ökologische Aspekte, entschied sich die Stadt für den Standort an der Rentforter Straße/In der Koppel. Außerdem, und das sei ebenfalls ein wichtiger Aspekt, sei der Standort von allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in Kirchhellen gut, unkompliziert und schnell zu erreichen. „Natürlich kann man jetzt sagen, dass auch diese Mitglieder irgendwann wegziehen oder neue Mitglieder dazukommen. Das ist aber bei jeder Freiwilligen Feuerwehr so. Wir können nur vom jetzigen Stand ausgehen und der besagt, dass die meisten Mitglieder der Ortswehr Kirchhellen eben in der Nähe der Fläche an der Rentforter Straße wohnen“, erklärt Paul Ketzer.

„Wir stehen ganz am Anfang“

Der Dezernent der Stadt Bottrop Paul Ketzer beim Pressegespräch.
Foto: aureus GmbH - Julia Liekweg

So lautet die zusammenfassende Aussage des Dezernenten. Zwar habe die Stadt das Grundstück bereits gekauft, doch ob hier die Feuerwache II gebaut werden wird, ist noch nicht sicher. „Es müssen für verschiedene Aspekte wie Lärm, Klima, Artenschutz, Natur und Umwelt, Verkehr, Boden und Entwässerung noch Fachgutachten erstellt werden. Ein Vorteil aber ist, dass das von uns ausgewählte Grundstück bereits im Flächennutzungsplan als Baufläche für Wohnen dargestellt ist. Sollten wir uns also am Ende doch gegen die Fläche an der Rentforter Straße für eine neue Feuerwache entscheiden, ist der Platz nicht verloren. Hier kann noch immer Wohnraum entstehen“, betont Klaus Müller.

Ein Problem, das die Stadt noch klären müsse, aber ist, dass nicht die Fläche gekauft wurde, die direkt an die Rentforter Straße grenzt, sondern das Grundstück dahinter. „Wir beziehen das Grundstück an der Rentforter Straße allerdings mit in unsere Planungen ein. Das müssen wir auch. Denn wenn dies der Standort der Feuerwache II wird, müssen natürlich auch straßenbauliche Veränderungen vorgenommen werden. Eine Alarmausfahrt beispielsweise muss hier hinkommen. Dass wir die beiden Grundstücke einfach in Absprache mit dem Besitzer tauschen, ist nicht unser Ziel. Denn dann würden wir auch dem ehemaligen Grundstücksbesitzer vor den Kopf stoßen, dem die Stadt Bottrop eben diese Fläche abgekauft hat. In konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten werden wir Lösungen suchen“, sind sich Klaus Müller und Paul Ketzer einig.

Verliert das Neubaugebiet an Wert?

Der technische Beigeordnete der Stadt Bottrop Klaus Müller beim Pressegespräch.
Foto: aureus GmbH - Julia Liekweg

„Nein“, sagt Christina Kleinheins, die Leiterin des Planungsamtes. „Denn es ist egal, was auf dieser eingetragenen Baufläche errichtet wird, es sind Lärmgrenzwerte einzuhalten. Das gilt auch für eine Feuerwache.“

„Dass die Anwohner des erst kürzlich fertiggestellten Neubaugebietes eine subjektive Wertminderung ihrer Wohnumgebung empfinden, können wir nachvollziehen. Wir nehmen die Bedenken der Bewohner auch sehr ernst, aber eine tatsächliche monetäre Wertminderung sehen wir durch den Bau der Feuerwache nicht“, betont auch Paul Ketzer. Außerdem sei an dieser Stelle noch ein Kreisverkehr geplant, der dann den Verkehr hier sicher regeln soll. „Wir haben natürlich auch von den Bedenken des Ausbaus des Kirchhellener Rings gehört. Das sehen wir momentan nicht so, denn ein Ring ist nun einmal in sich geschlossen. Dass es einen Durchbruch zur Rentforter Straße geben wird, ist nicht in Diskussion“, heißt es auf der Pressekonferenz.

Die Kibitz-Population in Kirchhellen

„Das ist ein Thema, das unabhängig von unserem Bauvorhaben thematisiert wird. Deutschlandweit ist die Kibitz-Population rückläufig, aber in Kirchhellen gibt es trotzdem – und erfreulicherweise – noch viele Kibitze. Wir planen ohnehin, die Vögel in ein anderes attraktives Habitat umzusiedeln, wo sie in Ruhe brüten und auf Futtersuche gehen können“, sagt Klaus Müller.

Zusammenfassend, so war der Konsens der städtischen Vertreter des Pressegesprächs, sei man zufrieden mit der Standort-Entscheidung. Wie die Umsetzung allerdings am Ende genau aussieht, kann bislang noch nicht gesagt werden.

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Julia Liekweg

Julia Liekweg

julia.liekweg@aureus.de

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