Kirchhellen
Ob Kinder vor den Schulen, junge übermütige Autofahrer oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Senioren, es gibt überall Herausforderungen im Verkehr für die Polizei.Foto: Valerie Misz

Verkehrsunfallbericht 2023: Zahlen liegen unter dem Landeswert

In Bottrop gab es im vergangenen Jahr mehr Verkehrsunfälle, die Zahl der Verletzten ist aber gesunken - Ein Autofahrer ist nach einem Verkehrsunfall verstorben

Kirchhellen -

Das Polizeipräsidium Recklinghausen hat den jährlichen Verkehrsunfallbericht veröffentlicht, indem unter anderen die Unfallzahlen für die Stadt Bottrop aufgezeigt werden. Ganz nach dem Motto „Jeder Unfall ist einer zu viel“ hat die Prävention von Verkehrsunfällen einen hohen Stellenwert in der Polizeiarbeit. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle bei den Entwicklungen.

Um die Straßen sicherer zu machen, bedarf es der Anstrengung aller, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und zählt auf: „Politik, Verkehrsplaner, Fahrzeughersteller, Polizei und alle Verkehrsteilnehmer – von der Fußgängerin bis zum LKW-Fahrer.“ Durch die Mobilitätswende nehmen immer mehr Radfahrer am Verkehr teil, die Menschen werden zunehmend älter und sollen weiterhin sicher unterwegs sein, Kinder und Jugendliche werden früh sensibilisiert.

Idealziel: „Vision Zero“

Dementsprechend führt die Polizei in zahlreichen Bereichen unterschiedliche Veranstaltungen zur Unfallprävention und Aktionen durch. Damit verfolgen sie ein reges Ziel: die „Vision Zero“. „Die Zahl, der im Straßenverkehr Getöteten und Verletzten, soll auf null gesenkt werden“, so Zurhausen. Es handelt sich um ein Idealziel. Die neue Verkehrsstrategie in NRW läuft also unter dem Motto: #LEBEN.

In Bottrop hat es im vergangenen Jahr insgesamt 3.625 Verkehrsunfälle gegeben. Die Zahl ist wieder in etwa so hoch, wie vor der Corona-Pandemie. Währenddessen waren die Menschen mehr zu Hause und seltener unterwegs, was zu einer vergleichsweise niedrigen Statistik von knapp 3.000 Unfällen im Jahr 2020 führte.

Vergleichsweise sicher unterwegs

Die veröffentlichten Statistiken zeigen außerdem, dass man gegenüber dem Bundesland NRW in Bottrop vergleichsweise sicher unterwegs ist. Im Vergleich mit den anderen Städten, für die das Polizeipräsidium zuständig ist, liegt Bottrop nur knapp unter dem Mittelwert. Hierbei handelt es sich um die Verunglückten-Häufigkeitszahl, eine Inzidenz für Verletzungen im Straßenverkehr. Bottrop kommt auf 331 Verunglückte pro 100.000 Einwohner, das gesamte Präsidium auf 351.

Während es hier vor fünf Jahren aber zum Beispiel noch 80 Schwerverletzte auf 3.530 Verkehrsunfälle waren, sind es aktuell rund die Hälfte. Es gab einen Todesfall: Ein 80-jähriger Autofahrer ist am 31. Oktober 2023 auf der Straße Am Limberg gegen einen geparkten Pkw gefahren und am Folgetag im Krankenhaus verstorben.

Bei einem Großteil der Unfallschwerpunkte handelt es sich um Stellen auf großen und vielbefahrenen Verbindungsstraßen etwa nach Kirchhellen oder Oberhausen. Drei der acht ausgemachten Unfallschwerpunkte liegen auf der Osterfelder Straße relativ nah beieinander, andere befinden sich in der Nähe zur B224. In Kirchhellen, Grafenwald oder Feldhausen sind keine Auffälligkeiten zu erkennen.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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