Schon fast als „Schandfleck“ konnte die Hackfurthstraße in Kirchhellen bezeichnet werden. Grund dafür war, dass diese nie „endgültig erstmalig hergestellt“ wurde. Der Fachbereich Tiefbau stieß seiner Zeit bei den Recherchen zur Historie dieser Straße auf Herausforderungen.
Noch bis in die 1970er Jahre hinein gehörte die Kreisstraße zum Landkreis Recklinghausen, bevor sie dann in die Baulast der Stadt Bottrop ging. Vermutlich sind damals die Dokumente nicht vollständig übertragen worden. Zuletzt nachgewiesene Bauarbeiten wurden Mitte der 1960er Jahre durchgeführt.
Baumaßnahme mit Hindernissen
Schon seit vielen Jahren war die Modernisierung im Gespräch, doch das angeschlossene Neubaugebiet Schultenkamp sorgte noch für regen Schwerlastverkehr, sodass sich ein Ausbau erst später lohnte. Oft scherzten die Kirchhellener über den mehrmals verschobenen Start der Baustelle. Im August 2023 waren dann tatsächlich die ersten Bagger zu sehen.
Oberbürgermeister Bernd Tischler eröffnete nun die „neue“ Hackfurthstraße offiziell und fasste einige Zahlen zusammen: „Rund zwei Jahre Bauzeit, 650 Meter Straßenlänge, sieben Bauabschnitte, etwa 12.000 Quadratmeter öffentlicher Verkehrsraum und eine Summe von 4,5 Millionen Euro beschreiben dieses Großprojekt in Kirchhellen.“ Vom Land gab es immerhin eine Zuwendung von 1,75 Millionen Euro.

„In Zeiten der Haushaltssicherung war das eine enorme finanzielle Anstrengung“, gesteht der Oberbürgermeister. Und auch nicht alles lief rund bei der Umsetzung. Für die Anwohner und die übrige Kirchhellener Bevölkerung gab es enorme Einschränkungen, nicht jede Umleitung machte Sinn. „Den ein oder anderen bösen Brief haben wir bekommen“, sagt Tischler. Doch: „Wenn es mal gekniffen hat, konnten wir stets eine Lösung finden“, lobt Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs die Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt.
Vorzeigestraße im Dorf
Das Ergebnis bezeichnet Dierichs als „Vorzeigestraße im Dorf“, er habe überwiegend positives Feedback aus der Bürgerschaft erhalten. So ist die Straße sehr großzügig, die Bürgersteige wurden ausgebaut, es gibt Radwege, Kreisverkehre, eine neue Beleuchtung und nicht zu vergessen einen Zebrastreifen beim Rewe. Wenn hier noch der Weg über die Nunnenwiese folgt, gibt es eine durchgängige Verbindung vom Tappenhof zum Dorfkern.
Ein Kanalschacht an der Hackfurthstraße muss noch angepasst werden, sagt der Tiefbau-Fachbereichsleiter Steffen Jonek. Und bald folgt der Ausbau der Kreuzung Kirchhellener Ring/Rentforter Straße. Hier kommt eine neue Ampelkreuzung hin - mit Hinblick auf die dort entstehende Feuerwache. „Der Spatenstich lässt nicht mehr lange auf sich warten“, verrät Hendrik Dierichs.