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Grenzenloses Kulturvergnügen

Schermbecks Kulturstiftung präsentiert ein ausgewogenes Programm für das erste Halbjahr 2011

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Oleg Polianski wird Ende Mai sein Konzert nachholen, das im vergangenen Jahr ausfallen musste. (Foto: Künstler)

Potpourri – so könnte das Motto des ersten Halbjahresprogramms der Schermbecker Kulturstiftung heißen, denn dem Publikum wird ein bunter Mix aus Kabarett, Musik, Lesung und Gesang geboten.

Den Auftakt macht dabei gleich eine besondere Veranstaltung. Ein Vortrag von Rolf Swoboda beschäftigt sich mit dem Thema „Eisenbahnentwicklung“ in Schermbeck und dem westlichen Münsterland. Wussten Sie, dass bereits in der Spätphase der Privatbahnen in Preußen die Bahnlinie von Haltern über Wesel nach Venlo wurde von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut wurde? Und dass damit ein großer Sprung in Richtung Industrialisierung auch in Schermbeck einherging? Dies und noch viel mehr erfahren die Zuhörer, wenn es am 10. März in der ehemals Reformierten Kirche um die Eisenbahn, Schienen und Bahnhöfe der Region geht.

Doch das ist nur ein kleiner Teil dessen, was die Kulturstiftung Schermbeck im kommenden Halbjahr anbieten wird. Die Bezuschussung einiger Projekte ist zugesagt, so dass auch nach dem recht kostspieligen Kulturhauptstadtjahr 2010 gute Künstler eingeladen werden können. Mit „Der große Saal“ wird ein zeitgenössisches, gesellschaftskritisches Theaterstück aufgeführt. Im Begegnungszentrum des Rathauses steht das Theater Ensemble Mini-Art auf der Bühne und thematisiert das Aufeinanderprallen der Lebensentwürfe zweier Generationen und die Einsamkeit des Altwerdens in einer Gesellschaft, die diesem Prozess hilflos gegenübersteht. „Wir möchten mit dem Stück den Generationen die Möglichkeit geben, in Kontakt zu treten. Deshalb haben wir diesen Programmpunkt in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Schermbeck und dem Projekt Nachbarschaftsberatung ausgesucht“, sagt Brigitte Straus.

Überhaupt ist das Zusammenspiel mit anderen Vereinen oder Einrichtungen eine wichtige Weiterentwicklung der Stiftung. „Wir bemühen uns, das Angebot auf eine breitere Basis zu stellen. So können wir Kapazitäten und Geld sparen“, erklärt Friedhelm Koch die Idee. So zum Beispiel das Kinderstück „Das Kamel aus dem Fingerhut“, das gemeinsam mit den Kindergärten organisiert wird, jedoch für alle offen ist. Am 17. März wird im Kindergarten Stenkampshof das Töfte Theater gastieren.

 

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Das Kindertheaterstück „Das Kamel aus dem Fingerhut" wird vom Töfte Theater aufgeführt. (Foto: Künstler)

Tach, wie isset? Ett muss! – was kann typischer für unsere Sprache zwischen Rhein und Ruhr sein, als dieser Ausspruch. Ein rheinisch-westfälischer Spezialitäten-Mix wird am 3. April ab 12.30 Uhr, also kurz „nache“ Kirche, im Landgasthof Triptrap geboten. Der westfälische TV Bauer Klemens Schulte-Vierkötter hat als katholischer Landwirt aus dem Sauerland eine klare Haltung zu den Themen unserer Zeit. Puppenspieler Bodo Schulte spielt für den WDR unter anderem die Figur des Bauern. Gleich danach folgt das Ensemble Nahtlos, das mit dem Programm Pottpüree, einem musikalischen Kabarett vom Niederrhein, seine ganz eigenen Gesetze auffährt. Die Zuschauer erwarten tiefe Einblicke in die Eigenarten der Region. Das Pottpüree kommt am 27. Mai noch einmal allein nach Schermbeck. Diesmal ins Ramirez, um dort ein längeres Programm über den Niederrheiner und die Niederrheinerin zu bringen.

Klaus Peter Wolf, der bereits im vergangenen Jahr mit einer außergewöhnlichen Lesung punkten konnte, wird am 3. Mai seinen neuen Krimi „Ostfriesenfalle“ vorstellen. Mit viel Hintergrundinfos und Anekdoten rund um das Leben als Autor gespickt, kommen Krimifans auf ihre Kosten. Musikalisch geht es in diesem Jahr am 8. Mai mit dem Duo „Euphoryon“ weiter. Malte Vief an der Gitarre und Matthias Hübner mit dem Cello präsentieren konzertanten Rock. „Eine etwas ungewöhnliche Zusammenstellung mit der Gitarre und dem Cello, aber man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie das umgesetzt wird“, freut sich Brigitte Straus. Den Abschluss des ersten Halbjahrs bildet Oleg Polianski mit einem Klavierkonzert, das im vergangenen Jahr leider ausfallen musste und nun neuaufgelegt werden kann. In Zusammenarbeit mit dem Klassikfestival Ruhr konnte am 29. Mai ein neuer Termin gefunden werden.

Für das zweite Halbjahr kann bereits angekündigt werden, dass am 10. September eine Neuauflage der „mi in motion – Mittelstraße mit Musik“ startet. Mindestens 16 Spielstätten werden diesmal dabei sein, wenn das Wetter mitspielt, auch draußen! GJ

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