„Loslassen lernen von Raum und Zeit“

Ohne inneren Druck arbeiten die Grundschulkinder mit Veronika Wenker und lernen dabei vieles über Kunst

Reken - „Kinder und Jugendliche können sehr kreativ sein. Besonders in den ersten Jahren des Grundschulbesuches gehen sie noch unbefangen an die Kunst heran“, sagt die Dozentin für Malerei, Veronika Wenker aus Reken. Seit einigen Jahren arbeitet sie künstlerisch mit den Schulen der Windmühlengemeinde zusammen. unter der Schirmherrschaft der Gemeindeverwaltung hatten sich Veronika Wenker und die Antoniusgrundschule um eine Landesförderung im Rahmen von „Kultur und Schule“ beworben und auch in diesem Jahr wieder den Zuschlag erhalten.

„Begegnung“ – unter diesem Titel lassen die Grundschüler nun einmal in der Woche ihrer Kreativität freien Lauf. Denn das Ziel der Arbeiten und das persönliche Anliegen der Rekener Künstlerin lauten: Den eigenen Ausdruck finden und „loslassen“ lernen, das sind die erklärten Ziele des Projekts. Waren die Schüler vor zwei Jahren mit dem Wunsch einer Teilnahme noch zurückhaltend, hat für dieses Projekt das Los entschieden. Jeweils acht Kinder (insgesamt 40) können in einer Gruppe an zwei Doppelstunden in der Woche von ihr betreut werden. „Es ging bei der Vielzahl der Anmeldungen nicht anders“, freut sich Veronika Wenker über die positive Resonanz ihres Tuns.

Im Mittelpunkt der Arbeiten steht in diesem Jahr die künstlerische Auseinandersetzung von Mensch und Tier als Phantasieobjekte. „Am Anfang des Projekts ist noch offen, welche Formen die Objekte haben werden“, erläutert Wenker. Sie ermutigt dabei die Kinder der Fantasie keine Grenzen zu setzen. Denn: „Die kindliche Fantasie gleicht einer unversiegbaren Quelle, aus der die jüngsten Kinder schöpfen, um sich und ihre Gedanken über die Welt zu erzählen.“

Otmar Alt als Vorbild bietet sich da geradezu an, denn dieser entwickelte in den Jahren seines Schaffens seine eigene Figuration. Paulina wusste zum Beispiel, dass der Künstler nur in Grundfarben malt und Arne erzählt: „Diese erinnern mich an Außerirdische, weil sie meist eine Kombination aus Mensch und Tier sind und kein Gesicht haben.“

Stellwände für triste Schulwände werden derzeit nach dem Vorbild des Künstlers gestaltet. Von den Kindern angefertigte Arbeitsskizzen wurden dafür auf das Holz übertragen, am meisten Spaß macht ihnen allerdings das „Arbeiten“ mit den Farben. Die wurde mit dem Pinsel, manchmal mit den Fingern und große Flächen mit dem Schwamm aufgetragen. „Das wird dann gleichmäßiger“, erklärt Jan während er die leuchtend blaue Farbe aufs Brett bringt. Hilfestellung gibt Veronika Wenker nur, indem sie Wege aufzeigt, Anregungen gibt und Entwicklungen innerhalb der Gruppe anstößt. geg

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