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Künstlerischer Jahresauftakt

Zu Jahresbeginn kommen Freunde von zeitgenössischer Kunst in Gladbeck ganz auf ihre Kosten

Gladbeck - Bereits zu Beginn des neuen Jahres zeigt sich Gladbeck mit ganz viel Farbe, noch mehr Formen und einem runden Jubiläum. Sowohl in der Neuen Galerie als auch in der Alten Spedition dürfen sich Kunstfreunde auf aufregende Ausstellungen freuen. Während die Neue Galerie mit zwei Künstlerinnen der Extraklasse lockt, die noch nirgendwo sonst zusammen zu sehen waren, hat Karoline Dumpe von der Alten Spedition wieder Künstler aus der Region und die Produzentengalerie aus Berlin gewinnen können. Farbe und Formen in der Neuen Galerie Malerei und Installation gepaart mit Bildhauerei und Installation in einer einmaligen Art und Weise zeigt die Ausstellung Pia Fries/Vera Lossau in der Neuen Galerie. Pia Fries übernimmt dabei den Part der Malerei, Vera Lossau den der Installation und Bildhauerei.
 

Pia Fries ist Meisterschülerin von Gerhard Richter. Von 1980 bis 1986 besuchte sie seine Malklasse an der Kunstakademie Düsseldorf. Seither trägt ihre Kunst zu richtungsweisenden Definition des „Abstract Painting“ bei. Denn bei der Schweizer Künstlerin geht es um eine Auseinandersetzung mit der Realität der Farbe, der Farbe als realem Stoff. Farbe ist der Stoff ihrer Bilder: in harte und weiche Falten gelegt, als zarter Schleier und dichte Decke, glänzende Haut und üppige Draperie, stumpfer Überzug und schmiegsame Ausbreitung.

Prägend für die Arbeit von Vera Lossau ist die Faszination mit einem Paradox: dem Ort des Übergangs. Übergang ist Grenze und Bewegung, zwei Schlüsselworte für ihren künstlerischen Schaffensprozess. Die skulpturalen Objekte von Vera Lossau können viele Erinnerungen wecken und sind zugleich Speicher für die Erinnerung an ihre eigene ideelle Herkunft, ihre Formgebung und Realisation. Passend zur Ausstellung erscheint auch dieses Mal wieder eine Editon. Die Einführung zur Ausstellung am 15. Februar 2013 um 19.30 Uhr wird Dr. Barbara Könche von der Kunststiftung NRW halten.

Neue Galerie Gladbeck,Bottroper Str. 17

Öffnungszeiten: Eröffnung am 15. Februar 2013 um 19.30 Uhr
15. Februar bis 29. März 2013, jeweils Mittwoch bis Sonntag von 15 bis 20 Uhr
Weitere Informationen und Anfahrt unter: www.neue-galerie-gladbeck.de

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Zum zehnten Mal KunstKompakt

Zehn Jahre ist es her, dass Karoline Dumpe zum ersten Mal zur KunstKompakt eingeladen hat. „2003 begannen die ersten Gespräche zur Durchführung einer Kunstmesse im Innovationszentrum Wiesenbusch mit dem Geschäftsführer Jürgen Buschmeier“, erinnert sich Karoline Dumpe. Aufgeschlossen für Neues konnten die großzügigen Räumlichkeiten für einen Sonntag angemietet werden. Kurz und kompakt war die Messe konzipiert, daher auch der Name KunstKompakt. „Die Idee war und ist, hochwertige Kunst mit lokalen, nationalen und internationalen Wurzeln zu verknüpfen, dem Publikum weite Wege zu ersparen und „vor Ort“ zu präsentieren“, so die Gladbeckerin.

Und so ist es bis heute geblieben. Denn anders als bei vielen anderen Kunstveranstaltungen steht bei der KunstKompakt der Besucher im Mittelpunkt. Für ihn ist die Ausstellung konzipiert – das Anliegen ist durch künstlerische Qualität zu überzeugen sowie durch Ausstellungsorganisation und ausgesuchte Werke zu überraschen. Langatmige Einführungsreden, die dem Besucher das Gefühl von Ahnungslosigkeit vermitteln, gibt es nicht; die anwesenden Künstler werden aber gerne Fragen zu ihren Werken beantworten oder über ihr Berufsleben erzählen, bei dem das sichere Gehalt am Monatsende immer noch eher die Ausnahme ist.

Nach zehn Jahren hat sich die KunstKompakt als fester Bestandteil im Veranslatungskalender etabliert und feiert ihren ersten runden Geburtstag am 23. und 24. Februar und am 2. und 3. März 2013 in der Alten Spedition. Denn hierhin ist die Ausstellung im Jahr 2007 umgezogen. Der Charme des alten Lagerhauses bildet einen idealen Rahmen für die zeitgenössische Kunst. Geändert hat sich auch die Teilnehmerzahl. Neben acht Malern zeigen auch nun noch zwei Bildhauer ihre neuen Arbeiten an zwei Wochenenden und darüber hinaus. Denn auch in den darauf folgenden Wochen, sind die Werke noch zu sehen. Dazu können individuelle Termine abgesprochen werden. „Der inzwischen bewährte Gedanke die Ausstellungskonzeption für den Betrachter zu entwickeln und ein breites Kunstspektrum anzubieten, wird weiter getragen und die Kooperation mit einer Produzentengalerie aus Berlin in diesem Jahr ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg“, freut sich Karoline Dumpe.

Gleich drei Künstler werden die Galerie vertreten und neben den märchenhaft morbiden Bildern von Juliane Hundertmark, gibt es Alltäglichkeiten erinnernd an Hironymus Boschs Werk von Mile Saula und verschachtelte Stadtlandschaften, ursprünglich aus der Fotografie kommend, von Mark Rother zu sehen. Als geschätzter Kollege aus der Nachbarstadt Essen ist Eugen Bednarek mit figurativer, „humorvollhintergründiger“ Malerei vertreten. Sibylle Möndel aus der Nähe von Stuttgart zeigt ihre Bilderserie „Unbegehbar“, die sich zwischen gegenständlich und abstrakt bewegt. Ralf Bohnenkamp kommt aus Mühlheim und arbeitet in einer Schichttechnik abstrakt ebenso wie Ulrike Int-Veen, die bei der ersten KunstKompakt dabei war und sich eigenständig weiterentwickelt hat.

Ein großer König aus Beton von Martin Langer aus Bornheim wird im Außenbereich zur Begrüßung stehen. Innen geht es mit anderen Materialien wie Holz weiter. Auf das Wesentlichste reduziert sind seine abstrahierten Keimlinge; sie überzeugen durch ihre klare Aussage. Anja Weinberg aus Wesel pointiert mit ihren kleinen Holzfiguren die Gestik eines kleinen Diktators, umherirrender Figuren mit Würfelköpfen oder den selbstbewussten Stahlkocher. Großformatige Papierreliefs zeigt Karoline Dumpe. Informationsblasen kugeln umher und prallen aufeinander, gewohnte Ordnungen werden zerstört. Auf neue Sehgewohnheiten kann sich der Betrachter hier einlassen, denn statt Farbe sieht man hier hunderte kleine Textkugeln – also Bilder auch zum Lesen.

KunstKompakt 10, Alte Spedition
Ringeldorfstraße 6
Öffnungszeiten: Samstag, 23. Februar und Sonntag, 24. Februar von 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag, 2. März und Sonntag, 3. März von 11 Uhr bis 18 Uhr
Nach den Eröffnungswochenenden Besuchszeit nach Absprache bis zum 22. März 213
Eintritt frei; weitere Informationen und Anfahrt unter: www.kunstkompakt.de

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Die Jugendkunstschule will Kinder früh mit dem Thema Kunst vertraut machen.
© Rolf van Melis / pixelio.de

Jugendkunstschule mit neuem Programm

Für junge, kreative Geister geht es auch in diesem Jahr bunt zu. Das neue Jugendkunstschulprogramm ist erschienen und liegt unter anderem in der VHS und in der Stadtbücherei aus. Außerdem ist es unter www.jugendkunstschule-gladbeck.de einsehbar.Das Programm umfasst rund 70 Angebote – angefangen bei den „Kunstzwergen“ ab 4 Jahre bis hin zum „Atelier intensiv“ oder Theaterkursen für Jugendliche bis 21 Jahre. Zahlreiche Bauwerkstätten, Mal- und Zeichenkurse, Töpferkurse sowie Spezialkurse wie Comic zeichnen, Airbrush, Filzen, Nähen oder das „Lauschlabor“, ein neuer Kurs im Tonstudio laden zu kreativer Betätigung ein.

Ein Höhepunkt wird sicher wieder die Lange Nacht der Jugendkunstschule für Kinder von 8 bis 12 Jahre. Diese findet bereits am 2. Februar 2013 statt. Anmeldungen sind ab sofort möglich. In diesem Jahr geht es um Zeitdiebe, Zeitmaschinen, Zeitreisen, einen kauzigen Uhrmacher, im Zeittunnel verschwundene Kinder und vieles mehr. Die Kinder nehmen an verschiedenen Workshops teil und präsentieren am Ende Eltern und Freunden ihre Geschichten.

In den Osterferien geht’s ins „Ei-Land“ oder ins Nähatelier, es wird geschauspielert oder Graffitis gesprüht. Ein besonderer Tipp ist sicher auch das Trickfilmprojekt, in dem die Star Wars –Episode 7.01. als Comedy gedreht wird. Es gibt also wieder viel zu erleben in der Jugendkunstschule.

Anmeldungen zu den Kursen und Workshops sind ab dem 26. Januar 2013 in der Stadtbücherei möglich und werden telefonisch unter (02043) 99 27 16 entgegen genommen, können aber auch über www.jugendkunstschule-gladbeck.de online getätigt werden.

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