Foto: privat

Künstler greift mysteriösen Mordfall auf

Kunstausstellung „Gladbeck 1928“ zeigt erstmalig die aktuellsten Bilder des niederländischen Künstlers Marcel van Eeden – Wahre Begebenheit als Vorlage

Gladbeck - Bei der neuen Ausstellung „Gladbeck 1928“ des niederländische Künstlers Marcel van Eeden in der Neuen Galerie Gladbeck drehen sich alle Werke um einen mysteriösen Mordfall aus dem Jahr 1928. Auch wenn es sich hierbei um Kunst handelt, gibt es einen realen Hintergrund, nämlich den unaufgeklärten Mord am Gladbecker Studenten Helmut Daube. Der 19-jährige Helmut Daube wurde am 22. März 1928 ermordet. Die grausame Tat konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.

Der Künstler Marcel van Eeden zeichnet bereits seit 1993 nach unterschiedlichsten Vorlagen aus alten Magazinen oder nach alten Fotografien, aber auch literarische Textelemente lässt er in seine Bilder einfließen. So erhalten seine Werke einen ganz individuellen Stil, der an alte Schwarzweißfilme erinnert und vor allem an den speziellen Typ des „Film noir“. Kunstkritiker bezeichneten Marcel van Eeden unter anderem schon als „verführerischen Konzeptkünstler“ oder als „experimentellen Schriftsteller“. Denn sein Material verdichtet Marcel van Eeden in seinen Zeichnungen zu komplexen Erzählungen und verbindet dabei reale Biografien mit fiktiven Geschichten.
Seine Vorlagen haben alle etwas gemeinsam: Sie sind vor 1965 entstanden, also vor der Geburt von Marcel van Eeden. Mit seinen Bildern erzählt der Künstler Geschichten von Protagonisten, die oftmals in aberwitzige Ereignisse verwickelt werden. Diese Erzählungen basieren wie bei der aktuellen Ausstellung in Gladbeck zum Teil auf wahren Begebenheiten.
Aber auch wenn Marcel van Eedens Zeichnungen ganz eindeutig erzählend sind, sucht man nach einer linearen Abfolge von Ereignissen darin vergebens. Es gibt häufig Ellipsen und Aussparungen, das Verhältnis von Text und Bild ist oft absurd und führt den Betrachter mitunter auf falsche Fährten. Die Ausstellung „Gladbeck 1928“ des Künstlers Marcel van Eeden können Interessierte vom 22. November bis zum 10. Januar mittwochs bis sonntags von 15 bis 20 Uhr in der Neuen Galerie Gladbeck bewundern. Sie zeigt erstmals die aktuelle Serie des Künstlers. go

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