Foto: Gundis Jansen-Garz

„Fürchtet euch nicht“

Neue Galerie zeigt Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit Werken von Künstlern, die nach der Mitte der 1960er Jahre geboren wurden und in Deutschland arbeiten

Gladbeck - Noch bis Ende Juni zeigt die Neue Galerie Gladbeck eine Ausstellung deutscher Malerei mit Werken von Thomas Arnolds, Michael Biber, André Butzer, Alber Oehlen, Matthias Schaufler, Philipp Schwalb, Ulrich Wulff und Thomas Winkler.  Sie alle sind seit zehn bis vierzehn Jahren als Künstler aktiv und gehören zur neuen deutschen Kunstszene.

 

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Die Werke der acht Künstler kommen in den Räumen der Neuen Galerie gut zur Wirkung. Christian Malycha und Gerd Weggel freut es.
Foto: Gundis Jansen-Garz

„Fürchtet euch nicht“ lautet der Titel dieser einmaligen Ausstellung und ist eine Anspielung auf das bekannte Zitat von Jesus mit Blick auf die Künstler, die Mut zu Neuem, Mut zur Kreativität zeigen. Aber der Blick soll auch auf die Besucher gerichtet sein, die ohne Vorbehalte die Werke auf sich wirken lassen sollten. „Die Besucher dürfen sich auf Gemälde zwischen Abstraktion und Figuration und zwischen bunt und schwarz-weiß freuen“, erklärt Kurator Christian Malycha, künstlerischer Leiter des Kunstvereins Reutlingen, der mit der Neuen Galerie diese Ausstellung zusammengestellt hat.
Die acht sehr unterschiedlichen Künstler zeigen zum Teil großformatige Bilder, die in den Räumen der Neuen Galerie hervorragend zur Geltung kommen.
So wie das von Thomas Arnolds (Jahrgang 1975): Neun Farbflächen bilden ein großes Quadrat, jedes mit anderen Farben, ausgehend von den Grundfarben Rot, Gelb, Blau. „Hier stellt sich die Frage nach der Reinheit der Farbe, die von den Grundfarben ausgeht“, sagt Christian Malycha. André Butzers Position ist ein auf den ersten Blick großes schwarz-weißes Gemälde. Die riesige schwarze Fläche ist durchbrochen von einer langen, schmalen horizontalen und einer einer kurzen vertikalen Linie sowie von einem weißen Rechteck. Was zunächst wie abgegrenzte geometrische Formen wirkt, zeigt auf den zweiten Blick eine Leichtigkeit. Die wesentlich kleineren Anteile Weiß lassen das Bild dynamisch aufsteigend und positiv erscheinen.
Star der Ausstellung ist ein Format von Albert Oehlen, der zeitgleich im Essener Folkwang Museum gezeigt wird. Oehlen zählt zu den wichtigsten und dabei innovativsten Malern der Gegenwart in Deutschland. Beginnend im Umfeld expressiv figürlicher Malerei in Hamburg sind seine Bilder immer komplexer und abstrakter geworden. Zum Teil sind sie mit dem Computer entwickelt und beziehen collagierte Papiere ein. Ein Zugang zur Kunst, den er auf viele seiner Schüler und Mitstreiter übertragen konnte. Schließlich sind alle acht Maler miteinander bekannt. „Sie stellen ähnliche Fragen an die Malerei: Was kann Kunst leisten, was ist Malerei und welche Beziehungen gehen der Künstler und der Betrachter ein?“ – Fragen, die Christian Malycha gerne an die Künstler weitergibt. GJ

Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags, 15 bis 20 Uhr.

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