Foto: Jana Golus

Spurensuche in Kirchhellen

Mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde sind wir der Geschichte auf der Spur – Ein Künstler, der viele Spuren hinterlassen hat

Kirchhellen - Überall in Kirchhellen, Feld­hausen und Grafen­wald verteilt finden sie sich – die außergewöhnlichen Plastiken des Künstlers Gottfried Kappen. Und nicht nur in Kirchhellen hat er seine Spuren hinterlassen, sondern auch in den Nachbarstädten. Mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen sehen wir uns ein paar dieser Plastiken einmal genauer an.
 

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Das Doppeldenkmal auf dem Friedhof Feldhausen zeigt den leidenden Christus und den auferstandenen Christus.
Foto: Jana Golus

Der erste Weg dieser Spuren­suche führt uns zum Friedhof in Feldhausen, denn hier finden sich gleich mehrere Werke des Bildhauers Gottfried Kappen. Besonders ins Auge fällt dabei eine etwa drei Meter hohe Plastik, die bereits vom Eingang des Friedhofs aus zu sehen ist. 1969 wurde dieses Denkmal errichtet und zeigt auf der Vorderseite den leidenden Christus und auf der Rückseite den auferstandenen Christus. Unterschiedlicher könnten diese zwei Darstellungen von Christus innerhalb dieses Doppeldenkmals kaum sein.
Auf der Vorderseite sieht man einen erbarmungswürdigen und gebeugten Christus, der die Dornenkrone trägt und die Arme ausbreitet. Er ist aus dunklem Polyester gefertigt. In der Wand hinter diesem Christus sind verschiedene christliche Kreuze vertieft angebracht, das lateinische, das griechische und das russische Kreuz sowie das Schächerkreuz. Sie sollen ein Zeichen der Ökumene sein.
Der Auferstandene auf der anderen Seite dieses Denkmals bietet ein völlig anderes Bild. Er steht dort aufrecht und mit erhobenem Haupt und einladend geöffneten Armen. Außerdem ist er aus hellem Polyester gefertigt. Auf dem Friedhof Feldhausen finden sich noch weitere Bildwerke von Gottfried Kappen, wie zum Beispiel die Plastik „Auferstehung von den Toten“ am Grabmal Grewer. Vor der Kirche in Feldhausen steht zudem eine weitere Plastik, die Schaukelnde, die vor Kurzem restauriert wurde.
 

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Auch vor der Grundschule Grafenwald findet man eine Plastik von dem Künstler Gottfried Kappen.
Foto: Jana Golus

Aber nicht nur christliche Plastiken hinterließ der Künstler. Eine weitere Plastik findet sich an der Grundschule Grafenwald. Hier sitzen ein Junge und ein Mädchen auf einem Sockel und beobachten das Treiben an der Schneiderstraße. „Diese Figur wurde Anfang der 1970er Jahre mit dem Erweiterungs­bau der Schule speziell für die Grundschule angefertigt”, weiß Rainer Weiß vom Verein für Orts- und Heimatkunde.
Gottfried Kappen hat in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen eindeutig seine Spuren hinterlassen. An zahlreichen weiteren Stellen wie im Ein­gangs­bereich der Hauptschule Kirchhellen und vor der Wassermühle des Hauses Brabeck finden sich die besonderen Plastiken des Künstlers Gottfried Kappen. Zu erkennen sind sie an seinem unverkennbaren Stil, den der Bildhauer bereits sehr früh entwickelte. Er bearbeitete außergewöhnliche Materialien wie Polyester, woraus viele seiner Außenplastiken bestehen.

Für den in Recklinghausen geborenen Künstler wurde Kirchhellen seine zweite Heimat. 1981 fand er hier auch seine letzte Ruhestätte. go

Weitere Informationen zu dem Künstler Gottfried Kappen und seinen Plastiken erhält man in Heft 36 der Schriftenreihe des Vereins für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen.

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