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Zuckerlos glücklich!?

Zucker macht dick, Zucker ist ungesund, Zucker hat Einfluss auf unseren Körper – Was steckt dahinter?

Herrlich süß und doch so bitter – Zucker ist in aller Munde, gerät aber zunehmend in Verdacht, für viele Volkskrankheiten mitverantwortlich zu sein. Warum eigentlich? Und: Geht ein Leben ohne Zucker?

Bonbons und Kuchen, Eis und Schokoriegel, Fertigpizza und Ketchup, Majo und Müsli, Limo und Cappuccino – die Liste der Lebensmittel, in den Zucker deutlich erkennbar oder aber auch versteckt enthalten ist, ist sehr lang. Kaum ein Fertigprodukt, in dem kein Zucker enthalten ist. Denn, auch, wenn Zucker gar nicht drauf steht, kann er drin sein: Maltodextrin, Glucode, Fructose – Zucker hat viele Namen. Bei diesen Zuckerarten handelt es sich um raffinierte Industriezucker – ganz egal, ob sie nun aus der Milch oder aus Früchten gewonnen wurden. Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, die normalerweise in der Zuckerrübe sind. Industriezucker enthält keine Vitalstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine oder Mineralien. Das einzige, was Zucker zu bieten hat, sind Kohlenhydrate pur.

Energie erhält der Körper auch ohne Zucker

Aber klar ist auch, dass wir Zucker als Energielieferanten brauchen – doch sollte es aus Getreide, kohlenhydrathaltigen Gemüse oder Früchten stammen. Bei ihrer Ankunft im löst der Zucker die Produktion an Insulin aus. Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse, dessen Hauptaufgabe es ist, den aus der Nahrung stammenden Zucker wieder aus dem Blut zu entfernen und ihn an sämtliche Körperzellen und Organe zu verteilen, die daraus dann ihre Energie gewinnen. Man fühlt sich vorübergehend stark und leistungsfähig, aber dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte, die das Insulin dann nicht mehr ausgleichen kann, sind schädlich, denn sie können zu Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenproblemen führen. Das Gemeine am Zucker ist nämlich, dass es „süchtig“ macht – je mehr Zucker wir konsumieren, umso mehr Zucker verlangt unser Körper.

Um das Risiko einer ungesunden Gewichtszunahme und Karies zu verringern, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Aufnahme an freiem Zucker in sämtlichen Lebensphasen auf unter zehn Energieprozent zu reduzieren. Dies entspricht nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag (ca. zehn Teelöffel) für einen durchschnittlichen Erwachsenen (bei einer Kalorienzufuhr von 2.000 kcal). Unter „freie Zucker“ werden hier alle Zuckerarten verstanden, die Speisen und Getränken beigefügt werden. Aber auch jener Zucker, der natürlich in Honig, Sirup, Fruchtsaftkonzentraten und Fruchtsäften vorkommt. Darüber hinaus jedoch hält die WHO eine weitere Reduktion der Aufnahme freien Zuckers auf unter 5 Energieprozent (also täglich nicht mehr als 5 Teelöffel Zucker für Erwachsene) für sinnvoll.

Die Industrie versteckt das „weiße Gift“

Leider gelingt es der Lebensmittelindustrie immer mehr, Zucker in ihre Produkte zu verstecken, obwohl seit vielen Jahren auf die schädliche Wirkung von Zucker hingewiesen wird. Bereits Babynahrung wird gesüßt angeboten, weshalb Eltern besonders darauf achten sollen, dass ihr Kind keinen Zucker isst. Um das zu überprüfen, lohnt sich ein kritischer Blick auf die Zutaten. Dort sollten Eltern auf Bestandteile wie Dextrose, Saccharose, Maltodextrin, Sirup, Dicksaft oder Fruchtmark achten, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln. Je weniger Zucker schon im Kindesalter gegessen wird, umso besser für die Gesundheit, das Körpergewicht und das Wohlbefinden.

Doch wie geht zuckerfrei leben?

Einfach ist es nicht, im Alltag auf Zucker zu verzichten. Fertigprodukte sind nahezu tabu, wenn der Zucker reduziert werden soll. Da hilft nur selber und frisch kochen, viel Gemüse, Salat, Nüsse und Obst essen. Schwierig, schwierig, wenn die Schwiegermutter zum Kaffee lädt, die nächste Party ansteht, das Grillfest am Sportplatz mit mariniertem Fleisch und leckeren Salaten lockt… Doch vielleicht ist die Erkenntnis, wieviel Zucker jeder zu sich nimmt, schon ein Schritt in die richtige Richtung und wir essen den Schokoriegel zwischendurch einfach nicht, machen unseren Ketchup selbst und süßen den Pudding wenigstens mit gutem Honig statt Industriezucker. Ein Versuch ist es wert!

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