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Sind wir nicht alle ein bisschen urlaubsreif?

Ein Urlaub wird vor allem dann erholsam, wenn er im Voraus gut geplant ist – Das spart Stress und Nerven

Urlaub ist doch die schönste Zeit des Jahres – vor allem, wenn er im Sommer stattfindet. Auch in Kirchhellen wird die Dorfmitte während der Sommerferien wieder merklich leerer sein, denn dann räkeln sich die Dorfbewohner lieber in Zingst, an der Nordsee oder auf Mallorca in der Sonne. Doch vor allem bei Familien ist vor der Erholung erst einmal purer Stress angesagt. Wohin mit dem Haustier? Wer gießt die Blumen und holt die Post? Ist das Auto startklar für die Urlaubsreise? Was packe ich ein?

„Das kann ich mir schon noch merken“ – Checklisten sind bei vielen als spießig und unnütz verpönt, doch können sie für die Urlaubsvorbereitung äußerst hilfreich sein. Sei es für die Überprüfung von Auto und Campingwagen oder als Erinnerung an Ladekabel, Reisepass und Zahnbürste. Im Internet gibt es Checklisten, die man virtuell abhacken oder ausdrucken kann. Oft ist es auch möglich, sie individuell zusammenzustellen.

So wird die Urlaubsvorbereitung merklich erleichtert. Wer lieber seinen Kopf benutzen möchte, der kann die Checkliste auch nur als Gedankenstütze nebenher führen, so merken sich viele die Dinge leichter, weil alles vorab sortiert wird. Kofferpacken ist da noch so eine Sache, die nicht immer stressfrei über die Bühne geht, insbesondere dann, wenn man keinen Plan hat. Statt am Vortag den Koffer mit allem vollzustopfen, was einem in den Sinn gerät, kann man lieber in den Wochen vorher auf einer Liste die Dinge sammeln, die ins Gepäck gehören. So steigert sich ganz nebenbei auch die Vorfreude auf den langersehnten Urlaub. Kinder sollten beim Kofferpacken auf jeden Fall mit einbezogen werden.

Doch besteht die Gefahr, dass die Kleinen alles mitnehmen möchten, was ihnen lieb ist. Wieviel Spielzeug und wieviele Kuscheltiere mit dürfen, sollte vorab festgelegt werden.

Sonnenschutz ein Muss

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Während der Mensch einen Sonnenbrand schnell vergisst, bleibt die Haut auf Dauer geschädigt.
© William Veder / pixelio.de

Ob im Urlaubsort oder unter heimischer Sonne, ausgiebiges Sonnenbaden ohne Sonnenschutz erhöht das Sonnenbrandrisiko und schadet der Haut langfristig

Im Urlaub lässt man die Seele baumeln und den Sonnenschutz nicht selten links liegen. Vielen ist das Eincremen vor dem Sonnenbaden wohl zu lästig oder sie glauben, sich mit dem heimischen Solariumsbesuch ausreichend „vorgebräunt“ zu haben. „Das ist ein weit verbreiteter Irrtum“, weiß Apothekerin Birgit Lauer von der Glück auf Apotheke.

„Vorbräunen in Solarien ist keine Sonnenbrand-Prophylaxe, denn es werden vor allem die tieferen Hautschichten gebräunt, während die oberen weiterhin ungeschützt bleiben.“ Und mit einem Sonnenbrand ist nicht zu spaßen. Nicht weil man die Schmerzen und die Scherze der Kollegen ertragen muss, sondern weil sich ein Sonnenbrand geradezu ins Gedächtnis“ der Haut einbrennt. „Menschen, die mehrmals im Laufe ihres Lebens einen Sonnenbrand haben, haben ein beträchtlich erhöhtes Hautkrebsrisiko“, warnt Brigit Lauer. Da überlegt man sich doch noch einmal, ob das Eincremen wirklich so lästig ist.

Für Kinder ist der Sonnenschutz unerlässlich. „Ihre Haut ist dünner und den gefährlichen UV-Strahlen umso stärker ausgesetzt. Bis zum Alter von 14 Jahren haben Kinder keinen Reparaturmechanismus für die Haut“, betont Birgit Lauer. Der Sonnenschutz leitet sich vom individuellen Hauttyp ab. Jeder Hauttyp hat eine entsprechende Eigenschutzzeit. Diese beträgt bei Typ I lediglich drei  Minuten, bei Typ II 10 bis 20 Minuten und bei Typ III 20 bis 30 Minuten. Nach der Formel „Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor“ ergeben sich die sonnenbrandfreien Minuten pro Tag. Mehrmaliges Eincremen erhöht diese Zeit nicht! Wer unsicher ist, sollte sich in der Apotheke ausführlich beraten lassen.

Damit im Urlaub nichts schief geht!

Reiserücktritt
Eine Reiserücktrittsversicherung lohnt sich in jedem Fall. Denn oft bucht man die Reise weit im Voraus, was aber kurz davor noch passieren kann, wird natürlich nicht einkalkuliert. Wichtig ist aber, die genauen Bedingungen vorher zu lesen, denn nicht immer zahlt die Versicherung. Wenn man im Rahmen einer Pandemie, also zum Beispiel an der Schweinegrippe erkrankt, wird ein Reiserücktritt oftmals nicht akzeptiert.

Mängel im Hotel
Gibt es Probleme mit dem Hotel, also Lärm, schlechtes Essen, abweichendes Zimmer, mangelnde Hygiene, gilt immer eines: Beweise sichern und Mängel sofort beanstanden! Dabei sollte direkt eine Frist gesetzt werden, wann die Mängel beseitigt sein sollten. Wenn später schriftlich reklamiert wird, immer per Einschreiben mit Rückschein. Spätestens einen Monat nach Ende des Urlaubs müssen dem Reiseveranstalter alle Forderungen mitgeteilt werden.

Flugverspätung
Ist der gebuchte Flug verspätet, muss dem Urlauber ab einer Verspätung von zwei Stunden nach EU-Recht eine Entschädigung geleistet werden, so zum Beispiel Verpflegung und Hotelunterbringung. Jedoch erhalten Urlauber nicht die Pauschalzahlungen, die üblich sind, wenn der Flug überbucht oder annulliert wurde. Eine Entschädigung muss nicht gezahlt werden, wenn höhere Gewalt im Spiel ist.

Krankheitsfall
Im EU-Ausland genügt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) für einen Versicherungsschutz, die sich meist bereits auf der Rückseite der eigentlichen Krankenkassenkarte befindet. Wer unsicher ist, sollte sich vorab bei der Krankenkasse informieren Privat Versicherte sollten sich erkundigen, ob die Auslandskrankenversicherung mit inbegriffen oder separat abzuschließen ist.

Frankfurter Tabelle
Eine Orientierung in Sachen Reisepreisminderungen gibt die sogenannte Frankfurter Tabelle, ausgearbeitet von der 24. Zivilkammer des Frankfurter Landgerichts. Sie ist zwar nicht rechtlich bindend, gibt aber dem Urlauber einen Überblick über die Forderungen, die er im Falle von Mängeln stellen kann. Die Tabelle gibt es im Internet, zum Beispiel bei der Stiftung Warentest unter www.test.de.

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