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Weltjugendtag 2011 - Glauben feiern, wie es sich für Jugendliche gehört!

Kirchhellener Jugendliche sammelten jede Menge Eindrücke bei Gastfamilien und erlebten Madrid im Hochsommer, mussten aber früher als geplant abreisen

Eine komplette Busbesetzung von 46 jungen und erwartungsfrohen Menschen aus Kirchhellen, Grafenwald und Dorsten hatte sich am 11. August am Jugendkloster versammelt, um mit dem Reisesegen die Pilgerfahrt zum Weltjugendtag anzutreten. Gemeinsam mit rund 800 Jugendlichen, die an der vom Bistum Münster organisierten Fahrt teilnahmen, machten sie sich auf den Weg nach Spanien.

Der herzliche Empfang in den Gastfamilien und Gastunterkünften der kleinen Gemeinde Cascante in der Nähe von Pamplona ließ schnell alle Strapazen vergessen. Seitens der Spanier wurden in den folgenden „Tagen der Begegnung“ keine Mühen gescheut, die Pilger mit allem zu versorgen, was sie brauchten. Im Mittelpunkt der Tage standen die zentralen Eucharistiefeiern mit Pilgern aus Deutschland und anderen Ländern.

Die Gestaltung der Messen fiel eher traditionell aus. Außerdem konnten wir erleben, dass die Spanier den Gottesdienst zwar nicht besonders emotional feiern, dafür aber Aufsehen erregende Rituale durchführen. Bei einer Kreuzwegandacht beispielsweise trugen Männer in blauen Kutten und mit weißen, geisterhaften Masken eine lebensgroße Kreuzgruppe auf einem Podest durch die Straßen. Natürlich gab es auch ein Geschehen abseits der Liturgie und so wurde, wenn es bei 40 Grad im Schatten die Kraft und der Versorgungsgrad zuließen, gesungen getanzt und der Glaube auf eine Art zelebriert, die sich für Jugendliche gehört. Gelegenheit dazu gab es reichlich, ob beim Jugendfestival auf der Burg Javier oder beim Abschlussabend der Gastgeber in Cascante. Dort bedankten sich die „Klosteraner“ für vier ereignisreiche Tage, bevor sie sich auf den Weg in die Hauptstadt Madrid machten.

Madrid, Hochsommer, zwei Millionen Weltjugendtagspilger - eine echte Herausforderung. War in den Tagen der Begegnung schon wenig organisiert, so konnte nun auch der letzte Pilger sein Improvisationstalent unter Beweis stellen. Dennoch hatten alle Teilnehmer ihren Spaß und eine romantische Nacht unter dem spanischen Sternenhimmel ist ja auch nicht schlecht. In der Stadt selbst gab es erneut viele religiöse Angebote. Angefangen bei der Eröffnungsmesse, bei der die Straßen Madrids von Jugendlichen aus aller Welt gesäumt waren, über die Katechesen mit den Bischöfen bis hin zum großen Kreuzweg, den ein Teil der Gruppe live, ein anderer auf Leinwänden in der Stadt verstreut, mitverfolgte.

So waren zwei Millionen junge Christen bestens vorbereitet auf die Abschlussveranstaltung auf dem alten Militärgelände vor den Toren Madrids, wo eine weitere Nacht im Freien und am Morgen die Abschlussmesse mit Papst Benedikt auf dem Programm standen. Leider wurde für den Großteil der Münsteraner Pilger nichts daraus. Der Bereich, der für die Reisegruppe vorgesehen war, musste wegen Überfüllung bereits geschlossen werden und als ein Gewitter einsetzte, lautete die Order, das Gelände zu verlassen, was auch schnell und diszipliniert geschah. Angesichts einiger durch den Sturm Verletzter und wenig Personal, das für einen weiterhin sicheren Ablauf nötig gewesen wäre, wohl die richtige Entscheidung. Auch wenn der Schluss nicht ganz berauschend war, war der Weltjugendtag für alle Teilnehmer des Jugend-Klosters ein großartiges Erlebnis, das sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ein Gasttext von Martin Jansen, Teilnehmer

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