49 Gebäude, darunter 44 Einfamilien- und Doppelhäuser sowie fünf Mehrfamilienhäuser sollen im neuen Baugebiet entstehen. Eine Voraussetzung, wenn man hier sein Eigenheim und Zuhause schaffen möchte ist, dass man an die energetischen Gegebenheiten vor Ort angeschlossen wird. Für eine einheitliche, nachhaltige, klimaneutrale und kostengünstige Möglichkeit wird aktuell mit einem kalten Nahwärmenetz der Grundstein gelegt. Der Anschluss des Hauses daran ist verpflichtend.
Die Bezeichnung der „kalten Nahwärme“ rührt daher, da die Möglichkeit der Wärmeversorgung von Gebäuden mit relativ geringen Temperaturen entsteht. Anders als bei Fernwärme heizt man nicht nur mit deutlich geringeren Temperaturen, sondern nutzt dezentrale Wärmequellen in näherer Umgebung, wie zum Beispiel Erdwärme. Geothermie ist förderfähig, da sich das Grundstück allerdings in einem Wasserschutzgebiet befindet, haben die Verfahren und Genehmigungen länger gedauert, als erhofft. Doch nun ist es endlich soweit.
„Es werden Bohrungen von bis zu 178 Metern in die Tiefe durchgeführt, um dort entsprechend Wärmesonden zu installieren. Diese werden anschließend in einem kleinen Technikhaus miteinander verbunden, um von dort aus die Haushalte mit Erdwärme zu versorgen“, erklärt Dr. Lisa Altieri, Projektingenieurin bei der Gelsenwasser AG, das innovative System. „Erdwärme hat ungefähr fünf bis 15 Grad, Wärmepumpen an den Häusern heben die Temperatur wiederum, um die Haushalte zu heizen. Der positive Nebeneffekt ist, dass es so im Sommer auch einen Kühleffekt geben kann.“
Um die Gebäude verbraucherfreundlich und klimaneutral betreiben zu können, regelt eine gemeindliche Satzung den Anschluss an das „Kalte Nahwärmenetz“. Die Abrechnung der gelieferten Wärmemenge sowie die Lieferung des Heizstroms für die Wärmepumpe erfolgt dann über einen Wärmeliefervertrag mit den Gemeindewerken. Dazu hat es im vergangenen Jahr bereits eine Informationsveranstaltung für alle Interessierten, Bauherren und Käufer gegeben. Eine weitere soll in diesem Herbst folgen.