Schermbeck
Das Schermbecker Schuhhaus Draeger hat den Corona-Lockdown für Renovierungen in den Verkaufsräumen genutzt.
Drei Generationen im Schuhhaus Draeger.Foto: aureus GmbH - Julia Liekweg

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Lockdown im Schermbecker Schuhhaus

Traditionelle Familienunternehmen in den Gemeinden leben vom persönlichen Kontakt zu Kunden – Ein Gespräch über den Lockdown mit dem Schuhhaus Draeger

Schermbeck -

Neuer Boden, neue Möbel – Heinz-Günter Draeger nutzt die Zeit im Lockdown, um ein wenig frischen Wind in das Schermbecker Schuhhaus Draeger zu bringen.

„Irgendwie muss man die freie Zeit ja füllen, wenn wir schon nicht öffnen dürfen“, sagt der Inhaber.

Der alte Teppichboden ist einem hellen, freundlichen Vinylboden gewichen. Heinz-Günter Draeger aber betont: „Mehr möchte ich hier erst einmal nicht verändern. Die Kunden kennen uns so, wie wir sind, seit mehr als 90 Jahren. Das macht uns eben auch aus und für genau diesen Charme kommen die Kunden so gerne zu uns.“ Neben dem neuen Boden hat sich die Familie Draeger aber auch dazu entschlossen, die Sitzgruppe im hinteren Verkaufsraum durch zwei moderne und gemütliche Sessel und ein kleines Kaffeetischchen zu ersetzen. „Die Regale allerdings werde ich in der gleichen Farbe und dem gleichen Stil wie die Eingangstür lassen. Das gehört ganz einfach dazu“, betont der Inhaber.

"Uns fehlt der persönliche Kontakt"

„Wir warten natürlich – wie alle Einzelhändler gerade auch – nur noch darauf, dass wir wieder öffnen dürfen. Bis dahin aber können Kunden telefonisch Schuhe bei uns bestellen“, bietet der Unternehmer an. Er erzählt aber auch: „Am Tag rufen vielleicht zwei bis drei Kunden an oder ich werde auf der Straße angesprochen, weil man sich hier kennt und das auch schön ist, aber die Einnahmen lassen natürlich in solchen Zeiten auf sich warten.“ Die Schuhe hat Heinz-Günter Draeger im Schaufenster des Schuhhauses ausgestellt und auch eine 20-Prozent-Aktion auf reguläre Ware gibt es momentan. Kunden können im Schuhhaus unter (02853) 2536 anrufen, die Bestellung aufgeben und dann nach Absprache am Hintereingang abholen. „Ich bin entweder sowieso hier im Laden oder Kunden können mich über die Handynummer erreichen, die an der Eingangstür steht und wir machen einen Termin zur Abholung aus. Ich wohne in Schermbeck und bin daher auch recht flexibel“, sagt Heinz-Günter Draeger. Bezahlt werden kann aber momentan nur mit Bargeld, denn weil das EC-Gerät im Laden steht und dort keine Kunden hereingelassen werden dürfen, ist eine Zahlung per EC-Karte momentan nicht möglich.

Tradition seit fast 100 Jahren

1927 wurde das Schuhhaus Draeger an der Mittelstraße 24 gegründet und wird von Heinz-Günter Draeger nun schon in dritter Generation geführt. Der Familiencharakter des Unternehmens wird hier auch nach wie vor gelebt, denn sowohl Mutter Edith Draeger als auch Tochter – und Schützenkönigin der Session 2018/19 der Altschermbecker Kiliangilde – Miriam Dahlhaus helfen im Schuhhaus mit. „Über 90 Jahre gibt es uns. Das ist schon erstaunlich. Dass Kunden uns auf der Straße ansprechen und nach unserer Ware fragen, ist schon schön. Man kennt sich hier in Schermbeck einfach. Deswegen ist es umso bedauerlicher, dass wir momentan nicht den gewohnten Betrieb bei uns haben“, sagt auch Miriam Dahlhaus. Man habe die Zeit mit den kleineren Renovierungen aber erst einmal gut genutzt. Heinz-Günter Draeger weiß aber auch: „Man muss jetzt eben einfach noch weiter abwarten. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.“

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