Fußballer auf Erfolgskurs

Der SV Schermbeck ist Hallenstadtmeister und strebt den Klassenerhalt in der fünfthöchsten Liga an

Der SV Schermbeck spielt bereits in der dritten Saison in der fünfhöchsten Fußballliga, der NRW-Liga. Darin haben sie es mit namhaften Gegnern wie dem VfB Hüls, Rot-Weiß und Schwarz-Weiß Essen oder der Spvgg Erkenschwick zu tun. Bislang konnten sich die Schermbecker Kicker dort gut behaupten und auch in der laufenden Saison sieht es gut für die 1. Mannschaft aus. Michael Benninghoff, sportlicher Leiter der Senioren und Jugendfachwart ist zuversichtlich, was den Verbleib in der Liga betrifft: „Die NRW-Liga wird mit der kommenden Saison wieder aufgelöst; dann heißt es wieder Oberliga. Ein Aufstieg ist nicht zu erwarten, so dass uns ein Klassenerhalt reicht, um in der kommenden Runde ohne Stress spielen zu können, da wir dann nicht absteigen können.“ Zuletzt haben die Schermbecker Anfang Januar die Hallenstadtmeisterschaft in Dorsten gewonnen und auch das erste Testspiel gegen den SV Niedermörmter wurde mit 4:3 gewonnen. Der Kader der 1. Mannschaft setzt sich aus Schermbecker Nachwuchsspielern und Fußballern aus dem Umland zusammen. „Die Mannschaft hat sich gut zusammengefunden. Das zeigt sich auch auf dem Spielfeld. Unser Trainer Martin Stroetzel ist bereits in der 11. Saison bei uns. Seine Erfahrung gibt er an die Spieler weiter“, sagt Michael Benninghoff. Und weil es dem Trainer offensichtlich großen Spaß bereitet und er den Erfolg genießt, ist seine Arbeit beim SV Schermbeck für die kommenden zwei Jahre gesichert.

Der Aufstieg in die NRW-Liga erfolgte mit Beginn der Saison 2007/2008 und gleich im ersten Jahr erreichten die Kicker den beachtlichen 6. Platz. Im Jahr darauf wurde das Waldstadion den Anforderungen der hohen Liga entsprechend umgebaut. „Der Verband stellte einen Anforderungskatalog zusammen, der vielen Vereinen, auch dem SVS, Kopfschmerzen bereitete. Bei nicht mehr zu erwartenden Zuschauerzahlen mussten die Vereine ihre Stadien umbauen oder umrüsten, wie es selbst Regionalligisten in der Vergangenheit nicht benötigten. Der SV Schermbeck packte aber an: Mit vielen Helfern und Freunden wurde die Volksbank-Arena in ein modernes Stadion mit Tribüne (ca. 1.300 überdachte Plätze, davon rund 300 überdachte Sitzplätze), sowie einer Stehtribüne mit nochmals etwa 2.000 Plätzen umgebaut. Hinzu kamen drei weitere Eingänge, eine neue Gästekabine, eine Sprecherkabine, überdachte und mit Internetanschluss versehene Presseplätze, neue Verkaufsräume und Toiletten, sowie ein für Gästefans eigener Sicherheitsbereich. Seitdem heißt die Sportanlage Volksbank Arena.“

Aber auch die Jugend des SV Schermbeck stellt sich gut auf. Mit 19 Mannschaften, angefangen bei den Minikickern ab vier Jahren bis hin zur A-Jugend, der so genannten Ü19 sind insgesamt mehr als 250 Kinder und Jugendliche aktiv im Verein. Dabei spielt die D-Jugend in der DFB Nachwuchsrunde und fungiert zurecht als Aushängeschild des Vereins. Mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi von Wattenscheid 09 Markus Falkenstein als Trainer ist für erfolgreichen Fußball im Jugendbereich gesorgt. Der Jugendfachwart Michael Benninghoff erklärt die Vorgehensweise der Spieleraquise: „Wir versuchen bereits im Jugendbereich Spieler aus der näheren Umgebung zu uns zu holen und hier auszubilden. Die Jungs werden für das Training und die Spiele zuhause abgeholt, wenn es sonst nicht möglich ist, nach Schermbeck zu reisen. Diese Spieler werden, so sie denn hier bleiben, dann auch als Nachwuchsspieler im Seniorenbereich eingesetzt“, sagt Michael Benninghoff.


 

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Die 1. Mannschaft des SV Schermbeck ist aktueller Hallenstadtmeister und strebt den Klassenerhalt in der NRW Liga an.

Enstehung des Vereins
Der Spielverein Schermbeck e.V. verdankt seine Gründung der Anregungen ehemaliger Turner, die während ihrer Lehrzeit in anderen Städten einem Verein der deutschen Turnerschaft (DT) angehört hatten oder in ihrer Militärdienstzeit Freude an den Leibesübungen fanden. Ohne förmliche Gründung wurden im Sommer 1912 Übungen wie Spiele, Springen und andere an der Vogelrute durchgeführt. Damit das nötige Gerät dazu angeschafft werden konnte, unterstützte die Gemeinde Schermbeck die Sportler mit 200 Reichsmark. Ein Werbeturnen, das vom Weseler Turnverein am 16.08.1912 veranstaltet wurde, war schließlich der Auslöser für die Gründung des Schermbecker Turnvereins. Der erste Vorsitzende war Hauptlehrer Sack. Der Lehrer Fritz Bertram entwarf die Satzungen, die in einer Vollversammlung unter der Leitung von Bürgermeister Maassen angenommen wurde. Am 01.01.1913 zählte der TV Schermbeck 62 Mitglieder.

Nach dem Kriegsende 1945 berief Heinrich Hindricksen mit einigen Gleichgesinnten eine Versammlung ein. Da sich eine Vielzahl von Interessenten gemeldet hatte, war man in der Lage, eine 1. Mannschaft, eine Reservemannschaft und eine Leichtathletikabteilung zu gründen. Allerdings war der Sportplatz durch den Bombenhagel unbespielbar. So mussten die Spieler in Eigenarbeit die Löcher zuschütten und Tore errichten. Als Tornetze dienten alte Tarnnetze der Wehrmacht. Am 1. September 1947 beantragte der Spielverein Schermbeck die Aufnahme in den Fußballverband Nordrhein-Westfalen Bezirk Westfalen wo er unter der Nummer VR/892/W registriert wurde. Zu Auswärtsspielen musste damals aufgrund fehlender motorisierter Verkehrsmittel mit dem Fahrrad gefahren werden. 1947 stiftete der SV Lembeck einen Wanderpokal, um den sportlichen Reiz noch zu erhöhen. 1948/50 und von 1952 bis 1954 wurde der Pokal vom SV Schermbeck gewonnen. Anschließend konnte der begehrte Pokal, der aus einer 12,5 Zentimeter Geschosshülse gegossen war, behalten werden und steht heute noch im Vereinsheim Overkämping. GJ


Weitere Informationen zum Verein und den aktuellen Spielen erhalten Sie unter www.sv-schermbeck.de.

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