Foto: privat

Marathon durch das ewige Eis

Der Extremläufer Rainer Kauczor aus Klein-Reken ist vom Baikalsee zurück – Rekener 24-Stunden-Lauf startet am 14. September 2012

Reken - Rainer Kauczor ist Marathonläufer und zwar einer, der immer neue Herausforderungen sucht. Er lief schon über die chinesische Mauer, über Treppen im Himalaja und durch den Schnee Sibiriens. Und genau dorthin zog es den Rekener Anfang März wieder zurück – an den Baikalsee.

Die Laufstrecke führte ihn über das meterdicke Eis des größten Süßwassersee der Welt. Von der West- bis zur Ostküste. Auf einer 43 Kilometer langen „Straße“ lief und lief und lief Rainer Kauczor. Mal versank er bis zum Knie im Schnee, mal war es glatt wie auf einer Schlittschuhbahn. Die angelegten Spikes halfen ihm wenig, denn sie drückten auf die Zehen.

Rainer Kauczor benötigte etwas mehr als fünf Stunden für die Strecke, die Hälfte lief er mit einem weiteren Deutschen und zwei Österreichern. Die andere Hälfte lief er allein, mit einem gehörigen Respekt vor Wind und Wetter. „Kräfte zehrend sind die Schneefelder, die der Wind auf dem Baikal hinterlässt. Später läuft man dann auf dem blanken Eis. Insofern ist es wichtig, auf einen dosierten Kräfteeinsatz während der ersten Kilometer zu achten und den Wind nicht zu unterschätzen,“ sagt der Extremsportler.

Einzige Orientierung im Nichts boten ihm kleine Fähnchen die alle 200 Meter Meter im Eis steckten. Anlässlich seines 45. Geburtstages im Mai 2001 begann er, der damals 117 Kilogramm auf die Waage brachte, mit dem ersten Schritt in Richtung „Laufkarriere“. „Die Runde, die ich laufen wollte, war drei Kilometer lang. Nach genau einem Kilometer habe ich mich im Graben übergeben. Mit drei Gehpausen war ich nach rund 45 Minuten zurück. Der erste Versuch war eine Katastrophe“, ist auf seiner Homepage nachzulesen. Seinen ersten Halbmarathon lief Rainer Kauczor dann bereits im November in Mönchengladbach. „Heute weiß ich – der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“, sagt Rainer Kauczor.

Am 14. September 2012 organisiert Rainer Kauczor den zweiten Rekener 24-Stunden-Lauf zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereines auf dem Gevelsberg. Teilnehmen kann wieder jeder, egal ob joggend, laufend oder walkend. geg

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