Hoch zu Ross

Im Reit- und Fahrverein Reken wird Zusammenhalt groß geschrieben – Auch Kinder aus sozial schwachen Familien können hier das Reiten lernen

Trotz der immerhin 380 Mitglieder ist der Reitsportverein wie eine große Familie, in der alle mit anfassen, wenn es etwas zu erledigen gibt. Denn nur so können Projekte, wie zum Beispiel der Bau der neuen Reithalle, die bereits seit Dezember 2011 bezogen ist, verwirklicht werden.
 

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Schon die Kleinsten lernen in Reken, dass das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde liegt.

Der Neubau der Halle war dringend erforderlich, platzte die alte Reithalle doch buchstäblich aus allen Nähten. Die Möglichkeit, die Pferde zu bewegen war sehr eingeschränkt. „Wir hatten in der Halle zu viel Unterricht“, erklärt die Geschäftsführerin Ulrike Dahlhaus. Durch den offenen Ganztag in den Schulen haben sich auch die Reitstunden der Kinder und Jugendlichen zeitlich nach hinten verschoben. „Das kollidierte dann zunehmend mit den Freizeitreitern, die nach Feierabend ihre Pferde bewegen wollten“, erklärt Ulrike Dahlhaus.

Ein weiterer Grund für den Neubau ist das Turnierreglement zur Teilnahme an der Turnierausrichtung, das den Bau der zweiten Halle erforderlich machte. Der Vereinsvorsitzende Walter Niewerth freut sich zudem über die erfolgreiche Jugendabteilung: „Wir hatten in den vergangenen Jahren immer Kinder bei den Westfälischen Meisterschaften.“ Seit April trainieren die Teilnehmer des Kreiswettkampfs bereits wieder. Der Wettkampf findet im September statt, in diesem Jahr in der neuen Halle des Reit- und Fahrvereins in Reken. Vollständig fertig ist sie noch nicht, doch eingezogen sind die Reiter schon. „Wenn einer longiert, können nun noch zehn weitere Pferde reiten“, erklärt Geschäftsführerin Ulrike Dahlhaus. Damit der Traum Wirklichkeit werden konnte, benötigte der Verein jedoch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde, die mit der Hälfte der veranschlagten Baukosten von 400.000 Euro auch zugesagt wurden. Als die Pläne für die neue Halle vorgestellt wurden, zeigten sich die Vereinsmitglieder begeistert, trotz der Aussicht auf verpflichtende Helferstunden, welche für die Mitglieder erforderlich wurden. „Werden die notwendigen Helferstunden im Jahr nicht erbracht, müssen die Mitglieder des Vereins einen finanziellen Ausgleich zahlen, damit die Eigenleistung gewährleistet ist“, erklärt die Geschäftsführerin. Jung und Alt krempeln seit der Zeit im Verein die Ärmel hoch, um die Eigenleistung von 200.000 Euro zu erbringen. Als erste Maßnahme wurden die Außenanlagen umgestaltet. Ein großzügiger Sandspringplatz, Dressurviereck mit Hecke und Sitzgelegenheiten für Zuschauer wurden angelegt.Auch die Neugestaltung der alten Hallenrückwand und des Abreitplatzes auf dem zukünftigen Hallengelände waren in kürzester Zeit fertiggestellt.
 

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Sicherheit geht vor – daher wird beim Reiten ein Helm und beim Springen sogar eine Sicherheitsweste getragen.

Sie haben immer schon einmal davon geträumt, das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde zu spüren? Der Reit- und Fahrverein Reken macht es zum Sommer hin möglich und bietet entsprechende Kurse zum  instieg ins Reiten für Erwachsene an. Das Angebot des Reit- und Fahrvereins ist vielfältig. Drei Reitlehrer kümmern sich um den ganz normalen Reitunterricht der Freizeitreiter bis hin zur sportlichen S-Klasse. Selbst die Kleinsten, ab drei Jahre, können hier spielerisch an den Reitsport herangeführt werden. Es wird voltigiert und mit Pferden therapiert, denn auch das therapeutische Reiten gehört zum Angebot des Vereins. Ganz besonders freut sich Ulrike Dahlhaus darüber, dass auch ehemalige „Voltis“ sich ehrenamtlich um die Ausbildung weiterer Kinder kümmern. Es können übrigens noch Kinder in den Voltigiergruppen aufgenommen werden.

Ein gemeinsames Projekt mit der Overbergschule ermöglicht interessierten Schülern einmal in der Woche auf's Pferd zu steigen. Das Sozialprojekt „Ein Kind an der Hand“ ist seit gut einem Jahr Bestandteil des Programms im Reit- und Fahrverein Reken. Hierbei soll traumatisierten Kindern oder Kindern sozial schwacher Familien für 10 Euro im Monat ermöglicht werden, den ersten Schritt in Richtung Reitsport zu unternehmen. Möglich wird die Durchführung dieses Projektes durch Sponsorengelder und das Projekt Ponyreiten. Dieses findet alle zwei Wochen sonntags von 13 bis 15 Uhr an der Reithalle statt. „Das ist für die teilnehmenden Kinder kostenlos“, so Ulrike Dahlhaus, aber: „Es darf natürlich gerne etwas gespendet werden.“ Das Geld kommt eins zu eins dem Sozialprojekt zugute. geg

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