Foto: Gundis Jansen-Garz

„Immer hinter dem Ball bleiben!“

Fußball-Nationalspieler Andreas Timm gibt Tipps und fordert volle Konzentration der Jungs

Schermbeck - 4-3-3 oder doch besser 4-1-2-2-1 als Raute? Diese Frage nach der optimalen Spielweise wurde von dem Rekord-Nationalspieler Andreas Timm beim Fördertraining der C-Jugendlichen des SV Schermbeck beantwortet. Mit Feuereifer waren die Nachwuchs-Fußballer auf der Anlage des SV Schermbeck bei der Sache, als Rekord-Nationalspieler Andreas Timm seine reichhaltigen Erfahrungen weitergab.

153 Mal spielte Andreas Timm im Trikot der deutschen Nationalmannschaft der Fußballer mit geistiger Behinderung. Und mit großem Engagement gab der 42-Jährige sein fußballerisches Wissen an die C-Jugendlichen weiter. Der Kontakt entstand über Trainer Ulrich Menges und Franz-Josef Kendziora, Leiter des Sportclubs für Menschen mit Behinderungen in Dorsten (BSV Schlümpfe 09). Beide haben in anderen Vereinen bereits mit Andreas Timm gearbeitet.

Die Ansage von Andreas Timm an die Nachwuchskicker  war deutlich: „Wenn Ihr Erfolg haben wollt, müsst Ihr Disziplin, Willen und Einsatz zeigen.“ Was die Jungs auch mit großer Begeisterung taten. „Das Alter der C-Jugendlichen ist besonders spannend – sie wechseln vom Kleinfeld auf das große. Das bedeutet eine enorme Umstellung. Vor allem die Kondition ist jetzt gefragt. Aber natürlich auch Technik, Taktik und Torschuss. Doch auch die Trainer profitieren von den Erfahrungen des Profis.
Im Theorieteil erklärt Andreas Timm, worauf es beim Fußball in erster Linie ankommt: „Ihr müsst ein Team sein, dazu gehört kein Beinchen stellen und keine dummen Sprüche. Wir brauchen keine Pausenclowns, sondern Mitspieler. Alle haben  ein Tempo und bleiben immer hinter dem Ball!“

Aber warum trainiert ein Nationaltrainer aus dem Behindertensport Jugendliche in den Sportvereinen? „Weil ich im Laufe der Jahre gemerkt habe, dass über diese Trainingseinheiten auch sehr viel an Toleranz geübt werden kann. Das ist mir natürlich ein ebensolches Anliegen wie das Fußballspielen.“ Diese Einschätzung teilen Ulriche Menges und Franz-Josef Kendziora: „Die Jugendlichen sind mit Feuereifer dabei und sie lernen neben der Technik und dem Fußballwissen auch, wie wichtig das Miteinander im Spiel sowie im Leben ist.“ Sie möchten den Jugendlichen sozusagen aus erster Hand eine deutliche Werbung für die Beachtung und Umsetzung von Werten wie Toleranz, Respekt und ein gedeihliches Miteinander vermitteln. „Werte, die im Leben wichtig sind, aber auch für das Funktionieren eines Fußballteams “, sagt Ulrich Menges, und „ dabei ist Andreas Timm ein überzeugender Botschafter für den Behindertensport und die Vermittlung der Gedanken der Integration und Inklusion.“ Für C-Jugendliche ist übrigens die Raute die bessere Spielformation… gj

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