Foto: Gaby Eggert

Aktiv trotz Handicap

Behinderten-Sportgemeinschaft Schermbeck feiert 50-jähriges Bestehen und ehrt Mitglieder

Schermbeck - Es war im Mai 1968, als acht Personen in Schermbeck die Behinderten-Sportgemeinschaft gründeten. Unter ihnen auch Walter Puls, der als einzig noch lebendes Gründungsmitglied an der Feierstunde zum Jubiläum im September im Saal Overkämping teilnahm.

Schnell fanden sich damals 30 Mitglieder. In der Blütezeit erfreuten sich 130 Personen an den Aktivitäten der Gemeinschaft, heute finden sich 60 Mitglieder zu den spor tlichen Angeboten der Behinder en Sportgemeinschaft zusammen. Der aktuelle Vorsitzende Klaus Roth bedauert die Veränderung der Struktur der Gemeinschaften auf Landesebene, die in den 1980er Jahren stattgefunden habe. „Wir waren in den ersten Jahren in kleine Bezirke aufgeteilt. Hier trafen wir uns zu sportlichen Wettkämpfen und Freizeitaktivitäten“, erklärt Roth. Dann wurden die insgesamt elf Bezirke in fünf zusammengelegt. „Aufgrund der Größe fehlte dann die persönliche Atmosphäre und viele Turniere fanden gar nicht mehr statt.“

Reinhard Schneider, der Vorsitzende der Behinderten-Sportverband des Landes NRW, begründete die Zusammenlegung, die von den Mitgliedern nicht begrüßt wurde, als Möglichkeit durch politische Grenzen entsprechende Ansprechpartner zu haben. „Das ist uns nicht geglückt“, bedauert er. Dass sich die kleinen Gemeinschaften in den großen Bezirken nicht wiederfinden, könne er verstehen. Seitens des Verbandes habe man sich derzeit auf die Fahne geschrieben, in Zukunft den kleinen Behinderten-Sportgemeinschaften in dem Anliegen zu unterstützen, Menschen, die mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen leben, davon zu überzeugen, dass eine Mitgliedschaft eine gute Sache sei. „Ich bin zuversichtlich, dass wir hier eine positive Veränderung hinbekommen können“, sagt Schneider. Auch Gustav Hensel, Vorsitzender des Kreissportbundes, zeigt sich zuversichtlich. „In unserem Programm ‚Bewegt älter werden‘ haben wir uns viel vorgenommen,“ berichtet er. Er finde es wichtig, dass schon jüngere Menschen den Zugang dazu finden.

Äußere Veränderungen, wie zum Beispiel den Rehasport, macht Roth dafür verantwortlich, dass jüngere Menschen den Weg zur Behinderten-Sportgemeinschaft nicht finden. Beim Schwimmangebot könne er noch die zweite und dritte Stunden füllen, aber es fehlten Übungsleiter. Aufgrund der Altersstruktur der Gemeinschaft werden Sportabzeichen mangels Teilnehmern nicht mehr abgenommen, aber es wird noch regelmäßig gekegelt. Außerdem treffen sich die Mitglieder wöchentlich zur Gymnastik und zum Tischtennis sowie zum Bewegungsschwimmen und zur Wassergymnastik.

Für seine 38-jährige Vorstandstätigkeit erhielt Klaus Roth aus den Händen von Reinhard Schneider die goldene Ehrennadel. Beate Knigge engagiert sich seit 18 Jahren als Übungsleiterin und erhielt aus diesem Grund vom Verband die bronzene Ehrennadel. ge

Zurück