Zeugnisse der Geschichte

Im Gemeindearchiv von Schermbeck hat Dr. Hanns Peter Neuheuser das historische Kartenmaterial studiert und in einem Werk vollständig zusammengefasst

Wahre Schätze schlummern im Schermbecker Gemeindearchiv, denn neben den reichen Aktenüberlieferungen findet sich hier auch einer der wichtigsten Kartenbestände im Umkreis. Bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts reichen die historischen Materialien zurück. „Die Bestände sind beinahe unzerstört“, sagt Dr. Hanns Peter Neuheuser vom Landschaftsverband Rheinland, der sich seit Mitte der 1970er Jahre mit dem Schermbecker Kulturgut befasst. Die größte Besonderheit liegt aber darin, dass das Schermbecker Archiv zusammenhängende Kartenwerke aufweist. „Zu den wichtigsten Kartenwerken gehören die so genannten Klevischen Katasteraufnahmen, welche ab 1733 vom Herzogtum Kleve auch für das Schermbecker Gebiet durchgeführt wurde.“ Das von den Karten des Schermbecker Gemeindearchivs abgedeckte Gebiet reicht im Nordosten bis kurz vor Raesfeld, schließt im Südosten auch Altschermbeck ein, erstreckt sich im Westen bis kurz vor Ringenberg und Lackhausen und schließt ferner im Süden auch Krudenburg mit ein.
In Jahre langer Arbeit studierte Dr. Hanns Peter Neuheuser das Material um nun als Ergebnis ein publiziertes Inventar vorzustellen. Unter dem Titel „Die ältesten handgezeichneten Kartenwerke des Gemeindearchivs Schermbeck“ ist das Werk ab sofort im Buchhandel zum Preis von 30,50 Euro erhältlich. „In dem vorgelegten Inventarband werden erstmals für ein Kommunalarchiv handgezeichnete Karten des 18. und 19. Jahrhunderts neben der herkömmlichen Erschließung auch durch eine Georeferenzierung beschrieben, das heißt, dass die geografischen Informationen jeder einzelnen Karten durch die Angaben aus drei Koordinatensystemen erschlossen werden kann.“ Anhand von Tabellen besteht so die Möglichkeit zu prüfen, ob bestimmt Stellen im Schermbecker Gebiet schon auf den alten Karten verzeichnet sind. gk

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