Wo andere Städte und Gemeinden schon vor Jahren über Leerstände zu klagen hatten, da trifft es den Dorfkern von Kirchhellen jetzt. LebensArt berichtete schon im vergangen Monat über die Veränderungen, vor allem aber über die Leerstände entlang der Hauptstraße und des Johann-Breuker-Platzes. Schon beim Einbiegen ins Dorf von der Bottroper Straße aus fällt der Blick auf leer stehende Ladenlokale.
Dort wo einst die Deutsche Bank eine Filiale betrieben hat, herrscht seit Monaten gähnende Leere. Und auch der Getränkehandel Possemeyer hat zum Ende des Monats sein Ladenlokal gekündigt. „Wir sind auf der Suche nach einem Nachmieter“, sagt Regina Timmerhaus, Vermieterin des Ladenlokals. Einen Nachmieter gefunden haben Hans und Hans-Theo Kläsener für das Ladenlokal am Johann-Breuker-Platz. Hier wird Susanne Hoffer ein Geschäft für Damenmode eröffnen. „Wir sind froh, dass wir das Ladenlokal so schnell wieder vermieten konnten“, sagt Hans-Theo Kläsener und fügt hinzu, dass das in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr sei, die Nachfrage sei längst nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jahren. 
 
Grund dafür sei nicht zuletzt auch die Nutzung oder eben die  Nicht-Nutzung des Johann-Breuker-Platzes. „Ich würde dafür plädieren,  dass man den Platz wieder einspurig befahrbar macht, mit Parkbuchten am  Rand“, sagt Hans-Theo Kläsener. Dadurch verspräche er sich einen viel  größen Zulauf auf dem Johann-Breuker-Platz. Zudem gäbe es Überlegungen,  das eigene Café weiter auf den Platz zu verlagern. Konkretisiert habe  man diese Ideen aber noch nicht. Die Euronics-Filiale hätte man gerne  noch länger am Platz gesehen. „Nicht wir haben Herrn Formella gekündigt,  sondern er uns“, sagt Hans Kläsener und legt LebensArt das  fristgerechte Kündigungsschreiben vor. „Wenn Herr Formella gewollt  hätte, dann hätte er mit seinem Geschäft hier in Kirchhellen bleiben  können.“ 
Auch Barbara Brüggendick, die im vergangenen Monat die Kündigung von  ihrem Vermieter bekam, hat noch kein neues Ladenlokal gefunden. „Ich  suche aber weiter und bin vorerst noch wie gewohnt für meine Kunden an  der Hauptstraße zu finden“, sagt die Floristin. Gute Nachrichten gibt es  aber auch. Gegenüber von Blumen Frischmann in dem ehemaligen  Brillengeschäft Durchblick wird am 12. September ein Fachgeschäft rund  um den Reitsport eröffnen. Inhaberin Andrea Schumacher setzt dabei auf  die italienische Firma Animo. Die exklusiven Stücke angefangen von  T-Shirts über Reithosen bis hin zu Stiefeln werden derzeit in Italien  gefertigt und treffen passend zur Eröffnung in Kirchhellen ein. Nicht  nur die Kirchhellener Reiter werden sich wohl über das Angebot freuen.  Auch viele Pferdebegeisterte aus der Region werden dem exklusiven  Reitsportgeschäft bestimmt gerne einen Besuch abstatten.
Wie es mit dem Ladenlokal Hagemann weitergeht, das steht noch nicht  fest. Agnes Grewer, die das Ladenlokal vermarktet, erklärt gegenüber  LebensArt, dass es bereits einige Anfragen gegeben habe, aber noch kein  Nachmieter gefunden sei. Man suche einen attraktiven Einzelhändler, der  in den Dorfkern passt und das Sortiment bereichert. Ein  Gastronomie-Betrieb komme dabei nicht in Frage, so viel steht bereits  fest. „Es wäre natürlich wünschenswert, wenn wir jemanden finden würden,  der im Bereich Haushaltswaren angesiedelt ist“, sagt Agnes Grewer. Aber  auch wenn das nicht machbar sei, wäre dem Vermieter sehr daran gelegen,  einen Mieter zu finden, der das Angebot in Kirchhellen ergänzt. Dass  sich dafür aber auch etwas auf dem verwaisten Johann-Breuker-Platz tun  muss, dass ist keine Frage, sondern eine Tatsache. Nach den anfänglichen  Überlegungen seitens der Politik hat sich hier aber noch nicht viel  getan. Viel tun wird sich in den kommenden Monaten allerdings noch  abseits des Dorfkerns. LebensArt wird weiter für Sie über die  Veränderungen in der Kirchhellener Kaufmannschaft berichten und Sie auf  dem Laufenden halten. gk