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Wenn David für Goliath zahlt

Eberhard Kreck mahnt davor, dass Genossenschaftsbanken und damit auch Volksbankkunden künftig für den Bankenabwicklungsfond aufkommen müssen.

Kirchhellen - Unsere Mitglieder sollen nicht für Großbanken haften“, fordert Eberhard Kreck, Vorstandsmitglied der Volksbank Kirchhellen eG Bottrop und Sprecher der selbständigen Genossenschaftsinstitute im nordwestlichen Ruhrgebiet. Grund für seine Aussage sind die Bestrebungen nach einem Bankenabwicklungsfond für den dann auch das Kirchhellener Bankhaus zahlen müsste.

Ein europaweit einheitlicher Bankenabwicklungsfonds sei sinnvoll, eine Finanzierung durch Regionalbanken aber falsch, argumentiert Eberhard Kreck. Vielmehr müssten die Banken einzahlen, die von diesem Fonds potenziell profitierten. Die Vorstände der Genossenschaftsinstitute hätten volles Verständnis dafür, dass die Finanzminister verhindern wollen, dass die Steuerzahler Bankenpleiten absichern müssen, bekräftigt Kreck: „Kein Verständnis haben wir aber dafür, dass wir Regionalbanken und damit unsere Mitglieder diese Lasten übernehmen sollen.“ Ein wesentlicher Grund für ihn: Damit die Genossenschaftsinstitute ihrer Rolle als Finanzierer des Mittelstands gerecht werden können, brauchen sie auch künftig wirtschaftlichen Spielraum. Gemessen an ihrer Größe ermöglichen Volksbanken und andere Kreditgenossenschaften in Deutschland erheblich mehr Mittelstandsfinanzierungen als private Großbanken.

Umso dringender müssten gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Banken geschaffen werden, fordert Kreck. Aktuell hätten Großbanken aufgrund ihrer Systemrelevanz erhebliche Vorteile. Das Vertrauen der Marktteilnehmer darauf, dass der Staat sie im Notfall retten werde („implizite Staatsgarantie“), erspart ihnen bis heute jedes Jahr Zinskosten in Milliardenhöhe. Diejenigen Banken, die seit Jahren stark von impliziten Staatsgarantien profitieren, sollten daher auch allein die Kosten des EU-Bankenfonds tragen, argumentiert Kreck: „Weder die Steuerzahler noch die Mitglieder der Genossenschaftsbanken dürfen hier einbezogen werden. Dies wäre zumindest ein erster Schritt in Richtung fairer Wettbewerb.“ gk

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